Autor im Porträt
Nadine Gordimer
zur AutorenweltToptitel von Nadine Gordimer
Ein Mann von der Straße
Broschiertes Buch
Ein in seiner Einfachheit grandioser Roman der südafrikanischen Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer. Die Geschichte einer Liebe in einer Welt, in der Liebe keinen Platz hat.
Julie ist eine Tochter aus wohlhabendem Hause. Sie lebt und arbeitet in Johannesburg. Als ihr Wagen mitten im Verkehr der Großstadt den Geist aufgibt, lernt sie den hilfsbereiten Mechaniker Abdu kennen. Er hält sich illegal in Südafrika auf. Julie und Abdu verlieben sich ineinander. Als er ausgewiesen wird, folgt sie ihm in sein Heimatland. Aber Abdu hat einen großen Traum: Er will nach Amerika ...
…mehr
Julie ist eine Tochter aus wohlhabendem Hause. Sie lebt und arbeitet in Johannesburg. Als ihr Wagen mitten im Verkehr der Großstadt den Geist aufgibt, lernt sie den hilfsbereiten Mechaniker Abdu kennen. Er hält sich illegal in Südafrika auf. Julie und Abdu verlieben sich ineinander. Als er ausgewiesen wird, folgt sie ihm in sein Heimatland. Aber Abdu hat einen großen Traum: Er will nach Amerika ...
…mehr
15,00 €
Die Hauswaffe
Broschiertes Buch
Literatur-Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer begibt sich in diesem Roman auf die Suche nach Schuld und dem politischen Erbe Südafrikas nach der Apartheid.
Ein junger Mann betritt das Haus einer Wohngemeinschaft, wechselt ein paar Worte mit einem auf der Couch liegenden Freund, ergreift die »Hauswaffe«, die in Johannesburg zum Schutz gegen Einbrecher in fast jedem Haushalt anzutreffen ist, und erschießt ihn. In diesem enorm spannenden und meisterhaft komponierten Roman geht Nadine Gordimer den Spuren einer Gewalttat und ihren Motiven nach, um die Gewalt selbst zu entschlüsseln.
»In »Die Hauswaffe« verband Gordimer die wachsende Gewalt in der südafrikanischen Gesellschaft mit einem psychologisch vielschichtigen Familienroman.« Spiegel
…mehr
Ein junger Mann betritt das Haus einer Wohngemeinschaft, wechselt ein paar Worte mit einem auf der Couch liegenden Freund, ergreift die »Hauswaffe«, die in Johannesburg zum Schutz gegen Einbrecher in fast jedem Haushalt anzutreffen ist, und erschießt ihn. In diesem enorm spannenden und meisterhaft komponierten Roman geht Nadine Gordimer den Spuren einer Gewalttat und ihren Motiven nach, um die Gewalt selbst zu entschlüsseln.
»In »Die Hauswaffe« verband Gordimer die wachsende Gewalt in der südafrikanischen Gesellschaft mit einem psychologisch vielschichtigen Familienroman.« Spiegel
…mehr
20,00 €
Nadine Gordimer
Nadine Gordimer, 1923 in Transvaal geboren, beschäftigte sich in ihren Erzählungen mit dem Leben in Südafrika unter den Bedingungen der Apartheidpolitik. Bekannt wurde sie durch Romane wie "Fremdling unter Fremden", "Der Ehrengast", "Burgers Tochter" oder "Julys Leute". 1991 erhielt Nadine Gordimer den Nobelpreis für Literatur. Die Autorin verstarb im Juli 2014.Kundenbewertungen
Die Hauswaffe
Ich habe schon lange nichts mehr von der südafrikanischen Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer gelesen,dabei liebe ich ihre Bücher. Da kommt dieser gerade richtig, der Roman „Die Hauswaffe“ ist schon von 1998. Es ist ein psychologisch vielschichtiger Familienroman
Die Handlung spielt in Johannesburg nach der Apartheid und zeigt die südafrikanische Gesellschaft.
Duncan Lindgard hat einen Mann ermordet, sein Verteidiger ist der schwarze Anwalt Hamilton Motsamai. Er hilft ihm und seine Eltern durch den Prozeß.
Dieser Roman befasst sich viel mit seinen Eltern Harald und Claudia. Sie überlegen warum das passieren konnte, haben sie versagt? Warum hat Duncan gemordet, sie können es nicht verstehen. Ihr Leben ändert sich. Es ist eine tragische Auseinandersetzung mit dem Geschehen. Ihre Emotionen sind nachvollziehbar.
Nadine Gordimers schreibt wieder mit einer hervorragenden Sprache über die Zustände Südafrikas.
Keine Zeit wie diese
Steve und Jabulile sind ein junges Akademikerpaar aus Johannesburg. Als Sohn einer jüdischen Mutter und eines nichtreligiösen Vaters stellt Steve eine Art kulturellen Mischling dar. Jabus Vater dagegen ist als Schulrektor und Gemeindeältester einer Methodistengemeine in der Provinz Kwa Zulu fest in seiner Gemeinde verankert. Jabu ging mit 17 ans Lehrerseminar in Swaziland, die winzige Enklave grenzt an Kwa Zulu. Inzwischen hat sie zusätzlich ein Jurastudium abgeschlossen und ist Mutter einer kleinen Tochter, Sendiswa. "Baba", Jabus Vater, hat seine kluge Tochter bewusst und zu Lasten ihrer Brüder gefördert. Beide sind sich stets bewusst, dass Jabus berufliche Position und eine Ehe zwischen Schwarz und Weiß in der jungen Demokratie Pioniertaten sind. Die Alltagssorgen der jungen Familie unterscheiden sich kaum von denen junger Eltern in anderen Ländern. Wie lässt sich der Beruf (der Mutter!) mit der Kinderbetreuung vereinbaren, wie viel Einmischung der Großeltern in die Beziehung wollen die beiden zulassen? Durch ihren Umzug in eine neue Nachbarschaft werden Steve und Jabu mit dem Strom von Flüchtlingen aus Zimbabwe und dem Kongo konfrontiert, die unter unmenschlichen Bedingungen hausen und Arbeit suchen. Die Zuwanderung hat zu offener Fremdenfeindlichkeit von Schwarzen gegenüber Schwarzen geführt, der die südafrikanische Regierung hilflos gegenübersteht. - Die Beziehung zwischen Steve und Jabu spiegelt im Kleinen die aktuellen Probleme Südafrikas. Steve erlebt sich am Familientisch in der Minderheit, wenn Mutter und Tochter Zulu miteinander sprechen. Steve versteht kein Zulu. Obwohl die Ehe des Mittelschichtpaars im Laufe der Handlung an die 20 Jahre dauert, zeigt er kaum Interesse an der Kultur seiner Frau. Ein Sohn wird geboren, der als Grundschüler Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Jabu wendet sich um Rat an ihren Vater und findet Hilfe in seiner entschiedenen Ansicht, dass Kinder nicht allein geliebt werden sollen, sondern Pflichten brauchen. Gary verbringt zukünftig die Schulferien im großväterlichen Clan und entwickelt sich in einer großen Gruppe von Cousins sehr positiv. Wie wird Steve wohl reagieren, wenn wegen seiner Unentschlossenheit in Erziehungsfragen zukünftig die Werte des Großvaters in seiner Familie dominieren werden? Unterbrochen von einer Reise Steves zu einer Tagung in England mit anschließendem klischeehaften Seitensprung sehen sich die Reeds den Sorgen der weißen Mittelschicht um die Schulkarriere ihrer Kinder gegenüber. Beruflich wird Jabu mit der in Südafrika alltäglichen Gewalt gegen Frauen konfrontiert; auch der Prozess gegen Jacob Zuma (2005) bewegt sie. Jabu muss sich eingestehen, dass die Werte der ehemaligen Freiheitskämpfer des ANC und der Generation ihres Vaters im Kampf gegen Aberglauben und Gewalt offensichtlich untauglich sind. Der Auseinandersetzung mit ihrem Vater, der sich im Lauf der Handlung nicht verändert und stramm zu Zuma steht, weicht Jabu aus. - Für die Leser überraschend wird die Auswanderung nach Australien geplant. Die Ehepartner sind gezwungen, sich realistisch mit ihren Berufsaussichten und neuen Anforderungen auseinanderzusetzen. Der zeitliche Ablauf der Ereignisse ist nicht einfach nachvollziehbar, allein aus dem Alter der Kinder können einige Szenen eingeordnet werden. Nadine Gordimer unterhält ihre Leser einerseits duch die bissige Ironie, mit der sie die Nachkommen der ehemaligen Kolonialmächte schildert, andererseits irritiert ihr erhobener pädagogischer Zeigefinger. Wer bis zum Schluss des Buches durchhält, erfährt zum Ende, was man gern früher gewusst hätte, um die plötzlichen Auswanderungspläne der Reeds zu verstehen. - Nadine Gordimer hat mit "Keine Zeit wie diese" einen aktuellen politischen Roman vorlegen wollen. Um Leser weltweit zu erreichen und nicht nur die, die mit den Verhältnissen im Land vertraut sind, hätten die Ereignisse in der Familie Reed und Südafrikas aktuelle Probleme jedoch etwas gefälliger miteinander verknüpft sein dürfen
Niemand, der mit mir geht
Nichts Halbes und nichts Ganzes
Der Grande Dame der südafrikanischen Literatur wurde 1991 der Nobelpreis verliehen, «für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu formen.» Nadine Gordimer und ihr umfangreiches Œuvre sind geradezu ein Synonym für den Kampf gegen die Apartheid, als liberale Weiße hat sie ihr Leben lang gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung angeschrieben, ohne sich jedoch als Propagandistin politisch vereinnahmen zu lassen. Insoweit ist auch der Roman «Niemand, der mit mir geht» für ihre Art zu schreiben typisch, wobei sich mir nach der Lektüre die Frage aufdrängt, ob hier Gordimers spezielle Thematik - ihre Heimat und deren politisches Unrechtssystem - geehrt wurde oder ihre literarische Kunst. Letztere nämlich fand ich vor Jahren schon, in dem Erzählband «Clowns im Glück», bereits wenig überzeugend, und daran hat dieser Roman leider auch nichts ändern können.
Vera Stark, nomen est omen, ist die toughe Protagonistin in diesem Plot, der in den privaten Konflikten seiner Figuren die brutale Rassentrennung Südafrikas und ihre verheerenden Folgen spiegelt. Sie ist als weiße Juristin erfolgreich in einer Stiftung tätig, wo sie im Streit zwischen den besitzlosen Schwarzen und den burischen Farmern engagiert vermittelt und dabei ihr Privatleben völlig hintanstellt. Ihr Mann Ben scheitert beruflich, sie trennt sich am Ende von ihm. Eine weitere starke Frau ist die Schwarze Sibongile, deren Mann als Held des Widerstands im neuen System nicht mehr gebraucht wird, während seine Frau politisch schnell aufsteigt. Beide Frauen erleben den allgegenwärtigen Terror dieser politischen Übergangszeit hautnah, Vera wird bei einem Überfall angeschossen, Sibongile steht auf einer Todesliste und fühlt sich ihres Lebens nicht mehr sicher. Veras private Probleme, die Scheidung ihres Sohnes, das Coming-out ihrer lesbischen Tochter, die Entfremdung von ihrem einstigen Liebhaber und zweiten Mann münden in einer Einsamkeit, die sie letztendlich als Preis für ihr unbeirrtes Engagement akzeptiert, das ihr andererseits aber auch zur ersehnten persönlichen Freiheit verhilft. Gleichwohl ist dies ein Roman des Scheiterns, beide Paare kommen mit den weitreichenden politischen Umbrüchen nicht zurecht.
Ihrer selbst gewählten Rolle als Seismograph der Apartheid kommt die Autorin im vorliegenden Roman also dadurch nach, dass sie aufmerksam deren Erschütterungen registriert und literarisch weiterverarbeitet im Schicksal ihrer diversen Figuren. Der handlungsarmen Geschichte jedoch, die da erzählt wird, mangelt es an Spannung selbst in den wenigen dramatischeren Szenen. Einen weiten Raum nehmen demgegenüber endlos scheinende, langweilige Schilderungen der diversen Komitees, Ausschüsse und Kongresse ein. Die allesamt auch noch sehr oberflächlich bleiben, uns Leser also nicht wirklich hinter die Kulissen der Macht blicken lassen, - immerhin rangieren ja beide Heldinnen weit oben in der politischen Hierarchie, Vera am Ende sogar im verfassungsgebenden Komitee. Ich vermute hier mal, dafür fehlte der Autorin ganz einfach das nötige Insiderwissen.
Der komplexe Roman ist im Stil des psychologischen Realismus geschrieben, seine in verschiedenen Zeitebenen erzählte Geschichte eines politischen Umbruchs ist flüssig zu lesen und gewährt Einblicke nicht nur in die Lebenswirklichkeit der Weißen, sondern - in bescheidenerem Maße - auch die der farbigen Bevölkerung. Empathie zu ihren Figuren vermag die Autorin mit ihrem nüchternen und zuweilen leicht ironischen Schreibstil allerdings kaum zu wecken, was nicht zuletzt wohl auch auf deren zauderndes Verhalten zurückzuführen ist, man bleibt jedenfalls auf Distanz als Leser. Und die sprachliche Realisierung vermag fürwahr nicht auszugleichen, was dem Plot substantiell fehlt und die Lektüre über das rein Informative hinaus auch erfreulich machen könnte.
Mehr anzeigen »