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Gabriela Mistral
Gabriela Mistral (* Vicuña 1889, † Hempstead 1957) - unter diesem Pseudonym veröffentlichte die chilenische Dichterin und Katholikin Lucila Godoy y Alcayaga ihre Werke - eine Hommage an ihre Vorbilder Frédéric Mistral und Gabriele d'Annunzio. In den Anden geboren, lernte Mistral schon früh die Widrigkeiten des Lebens kennen, als der Vater die Familie verlässt. Gabriela Mistral unterstützte die Mutter mit dem Geld, das sie als Hilfslehrerin verdient. Ihre Erschütterung durch den Selbstmord ihres Geliebten verarbeitet Mistral in den "Sonetten des Todes" (1914), die später auch in dem Gedichtband "Trostlosigkeit" (1922) veröffentlicht werden. Die Liebe und der Tod und die Beschäftigung damit sollten die Dichterin, Lehrerin und spätere Diplomatin Gabriela Mistral immer begleiten - im Leben und in ihren Werken, u. a. den Gedichtbänden "Zärtlichkeit" (1924) oder "Holzschlag" (1939). So nehmen sich das befreundete Ehepaar Zweig, der Schriftsteller Stefan Zweig und dessen Frau Lotte, das Leben, später auch Mistrals Adoptivsohn. Mistrals diplomatische Karriere begann 1933 und führte sie u. a. nach Spanien, Brasilien und in die USA. Dort, in New York, starb sie - zuletzt schwer krebskrank. Den Nobelpreis für Literatur erhielt Gabriela Mistral 1945.