Elias Canetti
Elias Canetti (* Ruse/Bulgarien 1905, † Zürich 1994) wuchs in Bulgarien, England, Österreich und der Schweiz auf. Seinen Vater verlor er im Alter von sieben. Weitere Umzüge und Studienjahre (Chemie) folgten in Frankfurt und Wien. 1938 emigrierte Canetti, der aus einer jüdischen Familie stammte, nach dem Anschluss Österreichs mit seiner Frau nach London, später lebte das Paar in Zürich. 1935 erschien sein erster und einziger Roman "Die Blendung". Der "Dichter ohne Werk", wie sich Canetti selbst titulierte, legte u. a. noch Dramen, ein autobiografisch inspiriertes Werk (u. a. "Die gerettete Zunge" 1977, "Das Augenspiel" 1985, "Die Fackel im Ohr" 1989) und zahlreiche Essays vor. Als Hauptwerk Canettis neben der "Blendung" gilt die soziologisch-psychologische Studie zu einem seiner wichtigsten Themen, der Massenbewegung und Massenpsychologie: "Masse und Macht" (1960). Den Nobelpreis für Literatur erhielt Elias Canetti 1981, zuvor war ihm u. a. auch der Georg-Büchner-Preis (1972) verliehen worden.
Kundenbewertungen
Die Blendung erzählt von einem Büchernarren, der durch die Leidenschaft zu seinen Bänden dem Wahnsinn schrittweise verfällt. Der Autor selbst verpasst keine Gelegenheit seine eigene Belesenheit dem Leser unter die Nase zu reiben und das störte mich doch sehr. Von Kant über Nietzsche, bis hin zu Freud hat er alles...
Die Blendung erzählt von einem Büchernarren, der durch die Leidenschaft zu seinen Bänden dem Wahnsinn schrittweise verfällt. Der Autor selbst verpasst keine Gelegenheit seine eigene Belesenheit dem Leser unter die Nase zu reiben und das störte mich doch sehr. Von Kant über Nietzsche, bis hin zu Freud hat er alles verschlungen, doch geholfen hat es ihm meiner Ansicht nach bei dieser Geschichte nicht wirklich. Die Handlung wirkt sehr konstruiert wenn auch witzig geschrieben, einfangen konnte mich das Geschehen nicht. Die Absicht Canettis war vermutlich, sehr spezielle Charaktere zu schaffen, was dazu führte, dass keiner zum unmittelbaren Sympathieträger wurde, doch erfüllen alle ohne Ausnahme ihren zugedachten Zweck. Dass das Buch auf einem sehr hohem Niveau geschrieben ist, will ich gar nicht bestreiten, Ausdruck und Form gepaart mit Verstand und stimmige Detailwiedergabe ergeben eine Runde Geschichte, doch ist sie keine leichte Kost. Im Gegenteil: beschwerlich vor allem wegen den vielen Wiederhollungen, die zwar Sinn ergeben, dem Lesespaß aber nichts Gutes tun. Was im ersten Drittel spannend anfing, verflüchtigte sich ab dem zweiten Drittel unaufhaltsam und ich wollte nur noch fertig werden. Und weil diese Buch von mir mehr Mühe als Spaß abverlangte, bekommt es auch nur 3 Sterne.
2 von 3 finden diese Rezension hilfreich