Czeslaw Milosz
Der Dichter und Diplomat Czeslaw Milosz (* Setainiai/Litauen 1911, † Krakau 2004) erhielt 1980 den Nobelpreis für Literatur. Milosz, Sohn polnischer Landadeliger, veröffentlichte schon während seines Jurastudiums Gedichte in Zeitschriften - 1933 erschien der erste Gedichtband. Während des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Besatzung in Polen kämpfte Czeslaw Milosz im Untergrund, ab 1949 war er kurz im diplomatischen Dienst u. a. in Paris, New York und Washington tätig, bevor er 1951 ins westliche Asyl nach Paris ging. Ab 1961 lehrte Milosz als Professor in Berkeley, wurde amerikanischer Staatsbürger und pendelte, nach dem Zusammenbruch des politischen Systems in Polen, zwischen Krakau und Berkeley. 2000 zog er ganz nach Krakau. Seine Gedichte und Essays, die in Polen lange verboten waren, sind in einem Zeitraum von 70 Jahren entstanden. Milosz bezeichnete sich selbst als "ekstatischen Pessimisten" und wollte als Lyriker in einfacher, manchmal scheinbar kindlicher Form, über komplizierte Fragen schreiben.