Christian Thielemann
Audio-CD
Meine Reise zu Beethoven
Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold (1 mp3-CD). 476 Min.. Lesung
Mitarbeit: Lemke-Matwey, Christine;Gesprochen: Arnold, Frank
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Beethoven hat Christian Thielemann auf seinem musikalischen Lebensweg begleitet wie kaum ein anderer Komponist. Es ist das von Grund auf Menschliche an Beethovens Musik, das für Thielemann den Kern ihrer Faszination ausmacht. Der Meisterdirigent, der wie wenige vor ihm in die Werkstatt Beethovens geschaut und die Spuren seines Genies gesucht hat, erklärt, warum wir Beethoven noch immer brauchen und welche enormen Schwierigkeiten sich bei ihm für jeden Dirigenten stellen. Er geht der unübertroffenen Größe seiner Symphonien nach und natürlich der Frage, wie man Beethovens Musik heute spie...
Beethoven hat Christian Thielemann auf seinem musikalischen Lebensweg begleitet wie kaum ein anderer Komponist. Es ist das von Grund auf Menschliche an Beethovens Musik, das für Thielemann den Kern ihrer Faszination ausmacht. Der Meisterdirigent, der wie wenige vor ihm in die Werkstatt Beethovens geschaut und die Spuren seines Genies gesucht hat, erklärt, warum wir Beethoven noch immer brauchen und welche enormen Schwierigkeiten sich bei ihm für jeden Dirigenten stellen. Er geht der unübertroffenen Größe seiner Symphonien nach und natürlich der Frage, wie man Beethovens Musik heute spielen kann.Ungekürzte Lesung mit Frank Arnold1 mp3-CD ca. 7 h 56 min
Christian Thielemann, 1959 geboren, ist einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation weltweit. Seit 2012 ist er Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, 2013 übernahm er zudem die Künstlerische Leitung der Osterfestspiele Salzburg. Seit 2015 ist er Musikdirektor der Bayreuther Festspiele.
Frank Arnold, geboren in Berlin, ist in den Kultursendungen »aspekte«, »ttt« und in hunderten Dokumentarfilmen zu hören. Der beliebte Hörbuchsprecher hat u. a. Stephen Hawking und Ian Kershaw sowie alle Hörbücher von Christopher Clark eingelesen. 2014 erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis als »Bester Interpret«.
Frank Arnold, geboren in Berlin, ist in den Kultursendungen »aspekte«, »ttt« und in hunderten Dokumentarfilmen zu hören. Der beliebte Hörbuchsprecher hat u. a. Stephen Hawking und Ian Kershaw sowie alle Hörbücher von Christopher Clark eingelesen. 2014 erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis als »Bester Interpret«.
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 1 Audio CD
- Gesamtlaufzeit: 476 Min.
- Erscheinungstermin: 23. Oktober 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742417541
- Artikelnr.: 58836116
Herstellerkennzeichnung
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Die süßeste Musik
Christian Thielemann über sein Leben mit Beethoven
Monumente wollen besichtigt werden. Wer sie beschreibt, sagt mitunter mehr über sich selbst als über das Monumentale, das beim Näherkommen plötzlich geradezu fassbar wird. Der Dirigent Christian Thielemann hat sich für seine "Reise zu Beethoven" nicht schnurstracks auf den Weg begeben zum Wiener Meister aus Bonn, sondern einen Fahrplan erstellt, dessen Route zunächst von den neun Sinfonien abgesteckt ist. Ein imaginärer Beethoven-Zyklus also als erläuternder Lesestoff, das ist originell.
Thielemann wollte in diesem Jahr ohnehin am sinfonischen Werk des Jubilars Ludwig van Beethoven mit der Sächsischen Staatskapelle, deren Chefdirigent er
Christian Thielemann über sein Leben mit Beethoven
Monumente wollen besichtigt werden. Wer sie beschreibt, sagt mitunter mehr über sich selbst als über das Monumentale, das beim Näherkommen plötzlich geradezu fassbar wird. Der Dirigent Christian Thielemann hat sich für seine "Reise zu Beethoven" nicht schnurstracks auf den Weg begeben zum Wiener Meister aus Bonn, sondern einen Fahrplan erstellt, dessen Route zunächst von den neun Sinfonien abgesteckt ist. Ein imaginärer Beethoven-Zyklus also als erläuternder Lesestoff, das ist originell.
Thielemann wollte in diesem Jahr ohnehin am sinfonischen Werk des Jubilars Ludwig van Beethoven mit der Sächsischen Staatskapelle, deren Chefdirigent er
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ist, entlangfahren. Bis zur Station der Siebten ist man gekommen, die Fortsetzung ist der Pandemie wegen vorerst abgesagt. Was bisher zu hören war, hat unterstrichen, wie genau sich der schreibende Musiker mit dem Beethoven-Kosmos beschäftigt hat. Wobei Thielemann eher gesprochen haben dürfte, notiert für das Buch hat wohl vor allem die Musikjournalistin Christine Lemke-Matwey - mit ihr entstand vor einigen Jahren bereits Thielemanns "Mein Leben mit Wagner".
Das Resultat ist mit köstlichen Wortschöpfungen gespickt: Da will abgewogen sein, was "unbeethovensch" interpretiert ist, "unschubertisch" im Werk klingt, was "mozartisch-mendelssohnösen Duft atmet" oder aber ein "quasi rossinöses Geschehen" darstellen könnte. Das muss man nicht mögen, macht aber deutlich, wie subjektiv Thielemann sich mit dem Werk Ludwig van Beethovens befasst hat. Er sei ihm ein "Grundnahrungsmittel wie Bach oder Mozart". In neun Kapiteln widmet sich Thielemann seinem Leben mit Beethoven. Er durchquert - stets auf dem sinfonischen Pfad unterwegs, gerne mit Schlenkern etwa zur Kammermusik und Umwegen in die Musiktheorie - das Universum des Komponisten, widmet sich dem "deutschen Klang" sowie Fragen der Aufführungspraxis.
So wie er als Dirigent die Konzertabende arrangiert hat, fasst er die ersten drei Sinfonien zusammen und bündelt die folgenden jeweils paarweise. Lebensnah, kenntnisreich und mitunter gewohnt schnoddrig - Beethoven sei Apotheker und gestatte dem Interpreten, sich mit "ein paar rauschhaften Substanzen" zu versorgen - berichtet Thielemann von seiner Herangehensweise an Beethovens Werke. Daraus wird eine wirkliche Lebensreise vom West-Berliner Schuljungen bis zum erfahrenen Maestro, der auch Fehler einräumt und aus ihnen gelernt hat. Vor allem aber analysiert Thielemann anschaulich das sinfonische Schaffen, setzt es in Bezug zu Beethovens Solokonzerten, dem kammermusikalischen Werk sowie zur einzigen Oper "Fidelio" und zu seinem ganz persönlichen "Herzstück", der "Missa solemnis". In ihr sei "die schönste, süßeste, überirdischste Musik aller Zeiten" enthalten, die Thielemann überhaupt nicht religiös deuten will: "Die Missa ist heiß und superkalt zugleich. Aus der Strandsauna springt man raus in die eisige Nordsee (. . .) ein echtes Kapellmeister-Stück."
Bei Interpretationsfragen führt die Reise immer mal wieder hin zu den großen Meistern, die Thielemann geprägt haben: Furtwängler, Karajan, in einem Ausnahmefall auch Toscanini. Am liebsten möchte man all die genannten Beispiele nachhören - was die Lektüre schier endlos ausdehnen würde. Leider verzichtet jedoch auch das zeitgleich erschienene Hörbuch (gelesen von Frank Arnold) auf belegende Musikzitate. Was wäre das für eine Chance gewesen!
Thielemann warnt davor, die "geraden" Sinfonien zu unterschätzen, die Vierte sei nicht etwa "leicht", die Achte hingegen geradezu "skurril". Gilt es umgekehrt, die "ungeraden" nicht zu überschätzen? Nummer eins als Aufbruch in eine neue Klangwelt, die "Eroica" als Abschied von aller Tradition und sowieso die Fünfte als grandioser Meilenstein. Die Neunte sei "ein Mythos, ein ästhetisches Drehkreuz". Man müsse sie möglichst früh in seiner Karriere dirigieren - "um sie früh in den Sand zu setzen". Danach bräuchte man mindestens ein halbes Dirigentenleben, um die Angst vor diesem Opus zu verlieren.
Thielemanns Fazit: "Am Ende gibt es immer nur einen Weg: den eigenen. Gerade bei Beethoven." Denn der sei "der Universellste von allen". Wenn man ihm als Interpret genüge, dann genüge man allen. Das könnte ein großartiges Reiseziel sein.
MICHAEL ERNST
Christian Thielemann: "Meine Reise zu
Beethoven".
Unter Mitwirkung
von Christine
Lemke-Matwey.
C. H. Beck Verlag,
München 2020. 271 S., Abb., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Resultat ist mit köstlichen Wortschöpfungen gespickt: Da will abgewogen sein, was "unbeethovensch" interpretiert ist, "unschubertisch" im Werk klingt, was "mozartisch-mendelssohnösen Duft atmet" oder aber ein "quasi rossinöses Geschehen" darstellen könnte. Das muss man nicht mögen, macht aber deutlich, wie subjektiv Thielemann sich mit dem Werk Ludwig van Beethovens befasst hat. Er sei ihm ein "Grundnahrungsmittel wie Bach oder Mozart". In neun Kapiteln widmet sich Thielemann seinem Leben mit Beethoven. Er durchquert - stets auf dem sinfonischen Pfad unterwegs, gerne mit Schlenkern etwa zur Kammermusik und Umwegen in die Musiktheorie - das Universum des Komponisten, widmet sich dem "deutschen Klang" sowie Fragen der Aufführungspraxis.
So wie er als Dirigent die Konzertabende arrangiert hat, fasst er die ersten drei Sinfonien zusammen und bündelt die folgenden jeweils paarweise. Lebensnah, kenntnisreich und mitunter gewohnt schnoddrig - Beethoven sei Apotheker und gestatte dem Interpreten, sich mit "ein paar rauschhaften Substanzen" zu versorgen - berichtet Thielemann von seiner Herangehensweise an Beethovens Werke. Daraus wird eine wirkliche Lebensreise vom West-Berliner Schuljungen bis zum erfahrenen Maestro, der auch Fehler einräumt und aus ihnen gelernt hat. Vor allem aber analysiert Thielemann anschaulich das sinfonische Schaffen, setzt es in Bezug zu Beethovens Solokonzerten, dem kammermusikalischen Werk sowie zur einzigen Oper "Fidelio" und zu seinem ganz persönlichen "Herzstück", der "Missa solemnis". In ihr sei "die schönste, süßeste, überirdischste Musik aller Zeiten" enthalten, die Thielemann überhaupt nicht religiös deuten will: "Die Missa ist heiß und superkalt zugleich. Aus der Strandsauna springt man raus in die eisige Nordsee (. . .) ein echtes Kapellmeister-Stück."
Bei Interpretationsfragen führt die Reise immer mal wieder hin zu den großen Meistern, die Thielemann geprägt haben: Furtwängler, Karajan, in einem Ausnahmefall auch Toscanini. Am liebsten möchte man all die genannten Beispiele nachhören - was die Lektüre schier endlos ausdehnen würde. Leider verzichtet jedoch auch das zeitgleich erschienene Hörbuch (gelesen von Frank Arnold) auf belegende Musikzitate. Was wäre das für eine Chance gewesen!
Thielemann warnt davor, die "geraden" Sinfonien zu unterschätzen, die Vierte sei nicht etwa "leicht", die Achte hingegen geradezu "skurril". Gilt es umgekehrt, die "ungeraden" nicht zu überschätzen? Nummer eins als Aufbruch in eine neue Klangwelt, die "Eroica" als Abschied von aller Tradition und sowieso die Fünfte als grandioser Meilenstein. Die Neunte sei "ein Mythos, ein ästhetisches Drehkreuz". Man müsse sie möglichst früh in seiner Karriere dirigieren - "um sie früh in den Sand zu setzen". Danach bräuchte man mindestens ein halbes Dirigentenleben, um die Angst vor diesem Opus zu verlieren.
Thielemanns Fazit: "Am Ende gibt es immer nur einen Weg: den eigenen. Gerade bei Beethoven." Denn der sei "der Universellste von allen". Wenn man ihm als Interpret genüge, dann genüge man allen. Das könnte ein großartiges Reiseziel sein.
MICHAEL ERNST
Christian Thielemann: "Meine Reise zu
Beethoven".
Unter Mitwirkung
von Christine
Lemke-Matwey.
C. H. Beck Verlag,
München 2020. 271 S., Abb., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Beethovens Symphonien enthalten eine Botschaft fürs Heute.« Frankfurter Rundschau
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Michael Ernst geht mit Christian Thielemann auf Beethoven-Reise. Der subjektive Zugang des schreibenden Dirigenten stört Ernst nicht, eher schon die von der Coautorin und Journalistin Christine Lemke-Matwey mitverantworteten Wortschöpfungen wie "rossinös" oder "unschubertisch". Mit den Sinfonien im Zentrum vermittelt das Buch Ernst auf sachkundige, manchmal "schnoddrige" Weise das Arbeitsleben des Dirigenten mit Beethoven. Thielemanns Exkurse in die Musiktheorie, zur Aufführungspraxis und Vorbildern wie Karajan drängen Ernst zum Nachhören der Musik.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Lebensnah, kenntnisreich und mitunter gewohnt schnoddrig."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael Ernst
"Es gibt unzählige Interpretationen dieser Sinfonien, aber Thielemanns überragt alle anderen."
Die Presse
"Der Dirigent und die Suche nach dem fast Unmöglichen: eine Synthese aus Tradition und Moderne, Analyse und Emotion, Rezeption und Interpretation. (...) Dies ist kein Buch, das vom Promibonus lebt. Thielemann zeigt einen vielseitigen Weg zu Beethoven."
SWR2, Christoph Vratz
"Da hat Christian Thielemann in seinem neuen Buch (...) über 250 Seiten lang den Leser beeindruckt, bewegt, begeistert, erschüttert, um Wissen bereichert."
Opera Lounge, Ingrid Wanja
"Ein lohnenswerter, durchaus intimer Blick hinter die Kulissen einer Dirigentenpersönlichkeit, die Beethovens symphonische Werke wie kaum ein anderer mit der eigenen Vita und Karriere verknüpft"
Mittelbayerische Zeitung, Andreas Meixner
"Es macht Spaß, ihm bei den detaillierten Erläuterungen zu folgen. Gerade, weil das nie staubt, sondern mit domestizierter Berliner Schnauze geschrieben ist."
Münchner Merkur, Markus Thiel
"Herausragend (...) Das ist ein typischer Thielemann."
Südwest Presse, Jürgen Kanold
"Ein erhellendes Lesevergnügen!"
Frankfurter Neue Presse
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael Ernst
"Es gibt unzählige Interpretationen dieser Sinfonien, aber Thielemanns überragt alle anderen."
Die Presse
"Der Dirigent und die Suche nach dem fast Unmöglichen: eine Synthese aus Tradition und Moderne, Analyse und Emotion, Rezeption und Interpretation. (...) Dies ist kein Buch, das vom Promibonus lebt. Thielemann zeigt einen vielseitigen Weg zu Beethoven."
SWR2, Christoph Vratz
"Da hat Christian Thielemann in seinem neuen Buch (...) über 250 Seiten lang den Leser beeindruckt, bewegt, begeistert, erschüttert, um Wissen bereichert."
Opera Lounge, Ingrid Wanja
"Ein lohnenswerter, durchaus intimer Blick hinter die Kulissen einer Dirigentenpersönlichkeit, die Beethovens symphonische Werke wie kaum ein anderer mit der eigenen Vita und Karriere verknüpft"
Mittelbayerische Zeitung, Andreas Meixner
"Es macht Spaß, ihm bei den detaillierten Erläuterungen zu folgen. Gerade, weil das nie staubt, sondern mit domestizierter Berliner Schnauze geschrieben ist."
Münchner Merkur, Markus Thiel
"Herausragend (...) Das ist ein typischer Thielemann."
Südwest Presse, Jürgen Kanold
"Ein erhellendes Lesevergnügen!"
Frankfurter Neue Presse
Gebundenes Buch
Ein sehr lesenswertes, aufschlussreiches Werk, das Beethoven und sein Werk von einer spannenden Warte betrachten lässt, tiefe Einblicke in die Dirigentenarbeit gewährt uvm. Ein schönes Geschenk im Jubiläumsjahr Beethovens.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut. Der letzte …
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Ein sehr lesenswertes, aufschlussreiches Werk, das Beethoven und sein Werk von einer spannenden Warte betrachten lässt, tiefe Einblicke in die Dirigentenarbeit gewährt uvm. Ein schönes Geschenk im Jubiläumsjahr Beethovens.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut. Der letzte Satz hat besonders gut getroffen: „…Dies ist das Buch eines Künstlers, der wie wenige andere in Beethovens Werkstatt geschaut hat und den Spuren seines Genies nachgegangen ist.“ Während und nach der Lektüre habe ich diesen Eindruck gewonnen: Eine Fülle von spannenden Gedanken, Interpretationen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Der Blickwinkel der Ausführungen ist auch etwas ganz Besonderes: Der gefeierte Dirigent, der sich seit Jahrzehnten mit Beethoven intensiv beschäftigt, erzählt aus seiner Sicht, wie er die Werke des Komponisten sieht, was Beethoven, seiner Meinung nach, dort hineingelegt hat, bzw. welche Inhalte er mit seinen Kompositionen übermitteln wollte, wie Beethoven die Musik der damaligen Zeit revolutioniert hat uvm. Spannend sind auch die Vergleiche, z.B. mit Mozart, Haydn, Bach.
Die Symphonien 1-9, die Oper Fidelio, Violinkonzerte, Streichquartette und Klaviersonaten, Klavierkonzerte, Missa Solemnis wurden besprochen, stets unter bestimmten, spannenden, ungewöhnlichen Aspekten, die das Wirken und die Musik Beethovens, seine Bedeutung auch für heutige Zuhörer den Lesern näherbringen.
Höchstinteressant ist auch das Kapitel „Helles im Dunkeln. Der deutsche Klang“, in dem sich der Autor mit diesem Thema auseinandersetzt und u.a. über die Dirigenten, die in der Vergangenheit Beethoven interpretiert haben, wie Wilhelm Furtwängler ( s/w Foto mit Berliner Philharmonikern, 1952), Otto Klemperer (Foto, 1957), Herbert von Karajan spricht.
Das vorletzte Kapitel „Eine gnadenlose Aufgabe: Beethoven aufführen“ erzählt von einer Reihe von Dingen, die in diesem Zusammenhang zu beachten gilt: die Auswahl an passenden Räumlichkeiten, der Dialog mit dem Orchester, die Partituren, die zum Einsatz kommen uvm. Das Wälzen der (Fach-) Literatur wurde auch an früheren Stellen erwähnt, das kommt noch dazu. Hier wird einem plastisch vor Augen geführt, was es für ein enormer Auswand ist, Beethoven aufzuführen. Da sieht man, die Kapitelüberschrift stimmt voll und ganz.
Besonders wertvoll fand ich diese persönliche Note, die klare Meinung Thielemanns zu vielen Aspekten: zu bestimmten Werken, ihren Interpretationen, Auffassungen Beethovens zu Gott und zur Welt. Missa Solemnis wird z.B. als Herzstück begriffen und dazu gesagt, dass „… die Missa in gewisser Weise sogar antireligiös“ wäre.
Zum Schluss liest man: „Warum begleitet Beethoven uns das ganze Leben, als Musiker wie als Zuhörer? Wegen seiner Wahnsinnskontraste, zwischen denen alles Platz findet. Zarteste Unschuld und wildes Wühlen, frenetischer Jubel und tiefste Trauer. Deshalb wirkt Beethoven auch so human, er bleibt immer menschlich, erfühlt mit.“ S. 251. Stark.
Das Buch ließ sich angenehm lesen. Für mein Empfinden erschien es stellenweise etwas zu lässig im Ausdruck. Aber gut. Das passt wiederum. Gibt dem Ganzen den persönlichen Charakter und nimmt die Angst, die ein Einsteiger evtl. mit sich herumträgt. Das kann also jeder lesen.
Die hochwertige Buchgestaltung erfreut ebenso wie der Inhalt: Festeinband, Umschlagblatt, Lesebändchen, angenehme Schriftgröße, die s/w Abbildungen, die, wie so oft, mehr sagen als viele Worte.
Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das den Horizont weitet und für die heutigen Leser/ Zuhörer Beethoven und seine Musik unter ungewöhnlichen, spannenden Aspekten beleuchtet.
Besonders interessant für Musikschüler, Studenten, aber auch für alle Leser, die gern ein gutes, reichhaltiges Buch in den Händen halten. Sehr gern gelesen.
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