Pip Williams
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Die Sammlerin der verlorenen Wörter (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 939 Min.
Sprecher: Häcke, Maximiliane / Übersetzer: Burkhardt, Christiane
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Mutterlos und unbändig neugierig verbringt Esme ihre Kindheit im Scriptorium, einem Gartenschuppen in Oxford, in dem ihr Vater und ein Team von Lexikographen das erste Oxford English Dictionary zusammenstellen. Esmes Platz ist unter dem Schreibtisch, ungesehen und ungehört. Heimlich liest sie die Zettel auf, die zu Boden flattern. Und sie erkennt, was die männlichen Gelehrten aussortieren: Wörter und Bedeutungen aus der Erfahrungswelt von Frauen. Als Esme ihre eigene Sammlung beginnt, keimt eine Entschlossenheit in ihr, die sie ihr ganzes Leben lang prägen wird … Ungekürzte Lesung mit ...
Mutterlos und unbändig neugierig verbringt Esme ihre Kindheit im Scriptorium, einem Gartenschuppen in Oxford, in dem ihr Vater und ein Team von Lexikographen das erste Oxford English Dictionary zusammenstellen. Esmes Platz ist unter dem Schreibtisch, ungesehen und ungehört. Heimlich liest sie die Zettel auf, die zu Boden flattern. Und sie erkennt, was die männlichen Gelehrten aussortieren: Wörter und Bedeutungen aus der Erfahrungswelt von Frauen. Als Esme ihre eigene Sammlung beginnt, keimt eine Entschlossenheit in ihr, die sie ihr ganzes Leben lang prägen wird … Ungekürzte Lesung mit Maximiliane Häcke 15h 39min
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Pip Williams, geboren in London, aufgewachsen in Sydney, lebt mit ihrer Familie in Südaustralien. Sie ist Sozialwissenschaftlerin und neben ihrer Forschung leidenschaftliche Autorin eines Reisememoirs, von Artikeln, Buchrezensionen, Flash Fiction und Gedichten. Ihre Faszination für Sprache und ihre Recherchen in den Archiven des Oxford English Dictionary inspirierten ihren ersten Roman »Die Sammlerin der verlorenen Wörter«, der ein Nr.-1-Sensationserfolg in ihrer australischen Heimat wurde. Mehrfach preisgekrönt, stand dieser Roman auf der Shortlist für den Walter Scott Prize for Historical Fiction. Auch »Die Buchbinderin von Oxford« wurde zum Nr.-1-Bestseller in Australien.
Produktdetails
- Verlag: Random House Audio
- Erscheinungstermin: 11. April 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783837160116
- Artikelnr.: 67783921
»Ein Roman wie ein Lobgesang auf jedes gerettete Wort.« BRIGITTE
Zur Entstehung des Oxford English Dictionary aus etwas anderer Perspektive
"Die Sammlering der verlorenen Wörter" von Pip Williams ist eine sehr klug verwobene fiktionale Geschichte mit tatsächlichen Ereignissen rund um das Entstehen des Oxford English Dictionary (OED). Ich …
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Zur Entstehung des Oxford English Dictionary aus etwas anderer Perspektive
"Die Sammlering der verlorenen Wörter" von Pip Williams ist eine sehr klug verwobene fiktionale Geschichte mit tatsächlichen Ereignissen rund um das Entstehen des Oxford English Dictionary (OED). Ich finde, der Autorin ist es gelungen, durch die fiktionale Charaktere auch die realen Personen aus der Zeit wieder aufleben zu lassen.
Zur Geschichte selbst: Esme wird von ihrem Vater alleine großgezogen, da ihre Mutter bereits sehr früh starb. Er arbeitet als Lexikograph an einem der wichtigtsten Projekten für alle englischen Sprachwissenschaftler der damaligen Zeit - an der Entstehung des OED. Esme darf während des Tages unter einem Pult im Skriptorium (so der Name des Ortes, an dem das Wörterbuch entsteht) sitzen und fängt an, tiefe Liebe für Wörter zu empfinden und einzelne von ihnen zu "retten"... Aus Esme wird mit der Zeit eine kluge, wenn auch schüchterne, junge Frau, die anfängt, die Aufnahme bzw. Nicht-Aufnahme einzelner Wörter ins Wörterbuch zu hinterfragen und dadurch mit der eigenen Sammlung der gesprochenen Sprache anfängt. Sie gerät auf Menschen wie Mable, die faszinierend und abstoßend zugleich ist, und für Esme eine sehr gute Quelle für zum Teil sehr anstößige Wörter... Die Geschichte rund um Esme wird auf eine ruhige Art erzählt und widerspiegelt so ihren Charakter - auch sie eine eher ruhige Person. Esme wirkt zwar sehr naiv und das ist sie wahrscheinlich auch, da sie ein recht behütetes Leben führt und nur langsam die Welt erkundet und über sich hinauswächst. Für mich passt es in die Zeit und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es solche Art Frauen häufiger gab.
In meinen Augen gelingt es der Autorin, das reale Zeitgeschehen und die Fiktion sehr gut miteinander zu verweben, so dass man sich geradezu wünscht, dass es so jemanden wie Esme und ihren Vater wirklich gegeben hat. Wenn man am Ende des Buchs auch das echte Foto mit den Mitarbeitenden von Dr. Murray sieht, werden sie noch greifbarer als vorher schon.
Der Schreibstil ist eher ruhig und hat so seine Längen, aber auch wenn ich hier und da ungeduldig wurde, war mir nie langweilig beim Lesen. Und je weiter ich mit dem Lesen kam, desto weniger konnte ich das Buch wieder ablegen, was ein sehr gutes Zeichen ist.
Mein Fazit: ein wunderschönes Buch, das aber nur ein bestimmtes Publikum begeistern wird und zwar in erster Linie diejenigen von uns, die sich der Sprache an sich, und insbesondere der englischen Sprache sehr verbunden sind und sich für die Bedeutung von Wörtern und deren Entstehung und Veränderungen im Laufe der Zeit interessieren. Im Buch kommen nämlich immer wieder Wörter mit ihren Definitionen vor und das ist wahrlich nichts, was alle mögen werden.
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In diesem Buch geht es um Esme, deren Vater an der Erstellung des Oxford Dictionary mitarbeitet. So entwickelt die zunächst junge Protagonistin schon früh eine Liebe zu Wörtern, die sich über die gesamte Handlung streckt. Wir begleiten die Erstellung des Wörterbuchs, in …
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In diesem Buch geht es um Esme, deren Vater an der Erstellung des Oxford Dictionary mitarbeitet. So entwickelt die zunächst junge Protagonistin schon früh eine Liebe zu Wörtern, die sich über die gesamte Handlung streckt. Wir begleiten die Erstellung des Wörterbuchs, in Zeiten der Frauenbewegung sowie des Krieges.
Der Schreibstil ist sehr ruhig und unaufgeregt.
Das erste Drittel des Buches ist sehr von Esmes Liebe zu Wörtern geprägt, vieles wird sehr ausführlich erzählt und es geht nicht wirklich voran. Nach diesem eher zähen Teil nimmt die Geschichte aber an Fahrt auf, was mir viel besser gefallen hat.
Esme lebt mit ihrem Vater alleine, denn die Mutter ist vor längerer Zeit gestorben. Die zwei sind ein tolles Team, wenngleich der Vater auch etwas unbeholfen bei einigen Themen ist. Oft begleitet Esme ihn auf seine Arbeit und entdeckt so ihre Liebe zu Wörtern. Eine besondere Beziehung hat sie auch zu Lizzie, dem Hausmädchen eines Herausgebers. Zu ihr hat sie eine mütterliche Beziehung.
Esme hinterfragt für die damalige Zeit schon sehr die Rolle der Frau, man kann fast schon sagen, sie ist feministisch. Sie betrachtet kritisch Wörter, die nicht ins Wörterbuch aufgenommen werden, weil sie hauptsächlich von Frauen benutzt werden. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen.
Besonders gut haben mir auch die zeitlichen Übersichten zum Wörterbuch und der Geschichte gefallen, welche mir aber zu Beginn des Buches wohl etwas mehr gebracht hätten.
Zusammengefasst war es ein tolles Buch über die Liebe zu Wörtern, die Frauenbewegung zur damaligen Zeit und die Dramatik des ersten Weltkrieges, welches sehr ruhig erzählt wurde.
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Ich kann mich noch genau erinnern, wie er aussah: der Oxford Advanced Learner’s Dictionary – das Standardwerk für jeden Englischschüler im analogen Zeitalter. Die australische Schriftstellerin Pip Williams interessierte sich nicht nur für seine Entstehungsgeschichte …
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Ich kann mich noch genau erinnern, wie er aussah: der Oxford Advanced Learner’s Dictionary – das Standardwerk für jeden Englischschüler im analogen Zeitalter. Die australische Schriftstellerin Pip Williams interessierte sich nicht nur für seine Entstehungsgeschichte zwischen 1886 und 1928, sondern vor allem welche Rolle die Frauen dabei spielten und verarbeitete das Ergebnis ihrer Recherchen in diesem Roman.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Esme Nicoll, der Tochter eines wissenschaftlichen Mitarbeiters, die die mühsame Erstellung des Lexikons im von Männern dominierten Skriptorium hautnah mitbekommt. Sie arbeitet sich im wahrsten Sinne des Wortes hoch: als Kind sammelt sie unter dem Arbeitstisch aussortierte Wörter; mit der Zeit darf sie immer mehr Verantwortung übernehmen, sortiert Belegzettel und überprüft die Bedeutung von Wörtern in der Bodleian Library.
Die Vorgehensweise der Lexikographen allein ist schon für einen Sprachliebhaber wie mich unheimlich interessant, doch der besondere Reiz des Buches liegt in den vielfältigen Frauenfiguren, die Esmes Weg kreuzen. Die Alltagssprache einer Marktfrau, einer Schauspielerin und Suffragette oder des Dienstpersonals schaffen es nicht ins Wörterbuch, weil sie nicht vornehm genug oder nirgendwo niedergeschrieben sind - zu Unrecht findet Esme und unternimmt etwas dagegen.
Pip Williams hat in einer gelungenen Mischung aus Fakten und Fiktion eine warmherzige Hommage an die Frauen dieser Zeit verfasst: sowohl an die weiblichen Mitarbeiterinnen des Wörterbuchs, die einen wichtigen Beitrag leisteten, als auch an die Frauenrechtlerinnen, die für das Frauenwahlrecht kämpften.
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In "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" geht es um die Entstehung und Bedeutung von englischen Wörtern und des Oxford English Dictionary. Wir erleben diese Geschichte aus Sicht von Esme, die am Anfang der Geschichte im Jahr 1886 gerade mal 6 Jahre alt ist. Da sie ohne Mutter …
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In "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" geht es um die Entstehung und Bedeutung von englischen Wörtern und des Oxford English Dictionary. Wir erleben diese Geschichte aus Sicht von Esme, die am Anfang der Geschichte im Jahr 1886 gerade mal 6 Jahre alt ist. Da sie ohne Mutter aufwächst, nimmt der Vater, der Lexikograph ist, sie mit zur Arbeit. Dort sitzt sie die meiste Zeit unter dem Tisch im Scriptorium, um nicht zu stören. Von klein auf wächst sie mit Wörtern und deren Bedeutungen auf, denn der Vater erklärt ihr viel. Dadurch faszinieren sie Wörter und deren Bedeutungen und das Scriptorium ist ein magischer Ort für sie. Nach und nach ziehen die Wörter sie immer mehr in den Bann und sie arbeitet schließlich auch mit an der Entstehung des Wörterbuches. Doch Esme macht sich früh ihre eigenen Gedanken, fragt sich, ob Wörter eine andere Bedeutung haben, je nach dem, ob sie von Männern oder Frauen benutzt werden. Und warum tauchen viele Wörter, die meist nur von Frauen genutzt werden nicht im Wörterbuch auf? So sammelt Esme mit der Zeit jede Menge eigener Wörter und versteckt sie in einer Truhe unter dem Bett ihrer Freundin und Vertrauten Lizzie.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ruhig und gemächlich, was mir persönlich gut gefallen hat. Es dauert zwar etwas bis die Geschichte spannender wird, aber das fand ich nicht stöhrend. Im ersten Teil des Buches geht es überwiegend um das Sammeln der Wörter, im zweiten Teil kommen dann die Frauenrechtsbewegungen und der Erste Weltkrieg hinzu.
Im Buch gibt es viele liebenswerte Charaktere neben Esme. Das sind für mich ihr Vater Harry, der viel Verständnis für sie aufbringt und nur das beste für Esme möchte und dafür auch Ditte, die Freundin der Familie um Rat bittet. Auch Ditte unterstützt und hilft Emse von Anfang an. Außerdem ist da Lizzie, die als Hausmädchen beim Arbeitgeber von Esmes Vater, dem Herausgeber des Wörterbuches arbeitet. Sie ist 6 Jahre älter als Esme, musste aber schon früh erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen. Sie kümmert sich liebevoll um Esme, ist ihr eine Freundin und Vertraute. Und dann kommt später noch Gareth dazu, der eine besondere Rolle im Leben von Esme einnimmt.
Interessant war, das die Wörter für das Wörterbuch, deren Bedeutung und die Zitate dazu in ihrer englischen Schreibweise und danach in der deutschen Übersetzung zu lesen sind. Man kann da sehr gut sehen, wie Wörter sich verändern können.
Mich hat es sehr erstaunt wie aufwendig es gewesen ist und wie lange es gedauert hat, um all die Worte zusammenzutragen, um dann ein mehrbändiges Wörterbuch zu erstellen. Am Ende des Buches erklärt die Autorin, dass die Geschichte nicht komplett fiktiv ist, sondern einen historischen Bezug hat. Damit würdigt das Buch nicht nur die langjährige und schwierige Arbeit am Wörterbuch, sondern hebt vor allem die aktive Arbeit und Unterstützung der vielen Frauen in den Vordergrund, die in der Vergangenheit eher "unter den Tisch gefallen sind", so wie viele ihrer Wörter.
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Die Welt der Wörter und die Welt der Männer. Esme widmet ihr Leben der Entstehung des Oxford English Dictionary. Ihr Vater nimmt sie bereits als Kind mit in die Welt der Wörter und öffnet ihr damit auch den Zugang zur Bildung. In der damaligen Zeit nicht für jede Frau …
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Die Welt der Wörter und die Welt der Männer. Esme widmet ihr Leben der Entstehung des Oxford English Dictionary. Ihr Vater nimmt sie bereits als Kind mit in die Welt der Wörter und öffnet ihr damit auch den Zugang zur Bildung. In der damaligen Zeit nicht für jede Frau zugänglich und selbstverständlich. Die Lexikographen sind ausschließlich Männer, die darüber entscheiden, welches Wort mit welcher Definition und Erläuterung in das Wörterbuch aufgenommen wird.
Die Frauen dürfen mitarbeiten, kleine Tätigkeiten ausführen und den Männern zuarbeiten, aber keine Entscheidungen treffen. Anfangs stört es Esme nicht, dass sie "nur" mitarbeitet, aber je länger sie dabei ist und je mehr sie sich mit den einzelnen Wörtern beschäftigt, desto mehr muss sie feststellen, dass die "Frauenwörter" und die Wörter aus dem einfachen Volk im Wörterbuch fehlen. Die Herausgeber des Wörterbuches lehnen diese Wörter ab, da sie zu obszön, zu weiblich oder zu umgangssprachlich sind. Doch Esme sammelt weiter diese Wörter auf dem Markt, bei Kneipen- und Theaterbesuchen, Protestaktionen und legt sie in ihre Truhe der verlorenen Wörter ab.
Die Autorin verwebt mehrere Themen miteinander. Der Hauptstrang ist die Entstehung des Wörterbuchs und die mühsame Arbeit der Lexikographen. Im Laufe der Geschichte kommen noch die politischen Geschehnisse hinzu. Die Suffragetten und ihre Forderungen nach mehr Rechten für die Frauen insbesondere das Wahlrecht. Aber auch der erste Weltkrieg findet seinen Weg in diese Geschichte. Die politischen Ereignisse nehmen im Laufe der Geschichte immer mehr Platz ein. Die Stimmung wird immer düsterer, trauriger und bedrückender, aber sie spiegelten die Zeit gut wider.
Ich brauchte ein paar Seiten, um mich in die Geschichte einzulesen, aber je weiter die Geschichte voranschritt, desto interessanter und fesselnder wurde sie. Die Charaktere sind greifbar und teilweise sehr gut beschrieben. Charaktere, die nur eine Nebenrolle spielten, waren manchmal etwas blass. Jedoch konnte man sich schnell ein gutes Bild vom Skriptorium und den Hauptcharakteren verschaffen, da sich hier die Autorin die Zeit nahm, um sie, im Laufe der Geschichte, immer mehr auszubauen.
Die Autorin bringt immer wieder Beispiele von Wörtern, wie sie auf den Belegzetteln und später im Wörterbuch erschienen sind. So erfährt man ganz nebenbei noch einige neue englische Wörter und deren Erklärung dazu.
Großartige Unterhaltung mit geschichtlichen Bezug (keine reine Biografie).
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Die Definition von Sprache
Die Entstehung und Entwicklung des Oxford English Dictionary aus Sicht einer Frau, ein Blick hinter die Kulissen.
Esme wird schon von Kindheit an mit der Entstehung des Oxford English Dictionary konfrontiert und ist von Wörtern und deren Bedeutung fasziniert. …
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Die Definition von Sprache
Die Entstehung und Entwicklung des Oxford English Dictionary aus Sicht einer Frau, ein Blick hinter die Kulissen.
Esme wird schon von Kindheit an mit der Entstehung des Oxford English Dictionary konfrontiert und ist von Wörtern und deren Bedeutung fasziniert. Wir begleiten sie auf ihrem Weg vom ersten Kontakt mit Buchstaben bis hin zu ihrem Lebensende. Sie erkennt schon früh, dass weibliches und männliches Verständnis für Wörter verschieden sind. Ihre Mitarbeit an dieser Institution stärkt die weibliche Komponente, kann aber den Entscheidungsprozess nicht verändern.
Es war sehr mühselig, die Bedeutung eines jeden Wortes zu belegen; sein Weg in das Oxford English Dictionary war beschwerlich. Begriffe und Definitionen wurden von Männern geprüft und für das Lexikon ausgewählt. Frauen wie Esme durften zuarbeiten, aber keine Entscheidungen treffen. Weitere Themen des Buches sind die damalige Frauenbewegung, das Frauenwahlrecht, Klassenunterschiede und der 1. Weltkrieg. Wir betrachten die Welt mit den Augen der Protagonistin, eine tolle Perspektive.
Mir gefällt, dass die fiktive Protagonistin realen Personen in wahren historischen Situationen begegnet. Das Ende ist überraschend, passt aber sehr gut. Der Erzählstil überzeugt mit wundervollen Formulierungen, die alle Aspekte im Buch bestens beschreiben. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.
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Rezension „Die Sammlerin der verlorenen Wörter: Roman“ von Pip Williams
Meinung
Seit Esme ein Kind ist, begleitet sie ihren Vater ins Skriptorium, in der das Oxford English Dictionary entsteht. Esme ist von den Wörter und ihren Bedeutungen verzaubert. Doch …
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Rezension „Die Sammlerin der verlorenen Wörter: Roman“ von Pip Williams
Meinung
Seit Esme ein Kind ist, begleitet sie ihren Vater ins Skriptorium, in der das Oxford English Dictionary entsteht. Esme ist von den Wörter und ihren Bedeutungen verzaubert. Doch irgendwann merkt sie, dass einige Wörter der englischen Sprache nicht aufgenommen wurden. Insbesondere jene, in denen es um Frauen geht. Somit beginnt Esme diese Wörter zu sammeln….
Tatsächlich habe ich mir noch nie die Frage gestellt, wie Duden, Oxford English Dictionary und Co. entstehen. Gerade dies faszinierte und trieb mich zum Roman von Pip Williams.
Wir begleiten Esme von ihren jungen Jahren bis hin ins Erwachsenenalter. Zunächst erleben wir ihre frühe Zeit, in der Esme im Scriptorium, wo ihr Vater und andere Mitarbeiter Wörter zusammentragen, unter dem Schreibtisch heruntergefallene Papiere aufliest. Im Verlauf der Geschichte wird aus ihr eine Sammlerin der Wörter und insbesondere der „Frauenwörter“.
Ein großes Thema in der viktorianischen Zeit, die wir im Wandel erleben, ist das Frauenwahlrecht. Wir erfahren sehr viel über die Zurücksetzung von Frauen, aber natürlich auch die Entstehung des Oxford Englisch Dictionary. Wenngleich gerade letzteres vorherrschend ist, so gibt es auch bewegende und tiefgreifende Momente aus Esmes Leben.
Pip Williams bringt uns „Die Sammlerin der Wörter“ in einem ruhigen Stil nahe, dem oftmals eine Traurigkeit anheftet, die mich schier zu überwältigen drohte. Anderes wiederum klingt laut nach, obgleich es nicht mal ausgesprochen wurde. Die Worte erleben wir sowohl auf Englisch, als auch auf Deutsch, was der Geschichte einen besonderen Charme verlieh, der zum nachdenken anregt.
Die Magie des gesprochenen und geschrieben Wortes begleitete mich von Anfang bis Ende. Schon der Anhang, in dem wir erfahren, dass einige Personen wirklich existierten, sowie ein Foto mit Mitarbeitern im Scriptorium zur damaligen Zeit, sind Aspekte, die dieses Buch lohnenswert machen. Ein Roman, dessen Tiefe ich nicht erwartet hatte…
Fazit
„Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ ist ein Buch über Sprache, Bedeutung, Wörter und vieles mehr. Ein seltener Schatz, der die Magie des Wortes in sich trägt und zudem über ein Thema berichtet, welches auch heute noch am Puls der Zeit liegt. Pip Williams bescherte mir ein wichtiges und nachdenklich stimmendes Werk, welches ewig nachklingt.
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Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt auf das Buch, da die Meinungen doch sehr auseinander gegangen sind.
Trotz der teilweise negativen Rezensionen, die ich gelesen habe, war ich neugierig auf dieses Buch und ich wurde positiv überrascht.
Mir hat von Anfang an direkt der Buchtitel …
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Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt auf das Buch, da die Meinungen doch sehr auseinander gegangen sind.
Trotz der teilweise negativen Rezensionen, die ich gelesen habe, war ich neugierig auf dieses Buch und ich wurde positiv überrascht.
Mir hat von Anfang an direkt der Buchtitel "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" und das wunderschöne Cover gefallen und ich wusste: dieses Buch muss ich einfach lesen.
Ich bin von Anfang an sehr gut in das Buch rein gekommen und durch den wunderschönen Schreibstil wollte ich es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.
Esme wird von ihrem Vater alleine großgezogen und sie begleitet ihn täglich zur Arbeit. Dort verbringt sie die meiste Zeit unter seinem Schreibtisch.
Er arbeitet als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary. Hin und wieder fällt ein Zettel mit einem Wort unter den Schreibtisch.
Das Herunterfallen der Wörter scheint aber keinem aufzufallen außer Emse. Sie nimmt die Wörter dann an sich und macht daraus ihre eigene Sammlung. Es sind alles Wörter, die Frauen betreffen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin definitiv froh, das ich es gelesen habe.
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„Wörter definieren uns, sie erklären uns, und manchmal dienen sie auch dazu, uns zu kontrollieren oder zu isolieren.“ (S. 505)
Kein Internet, keine Wikipedia, deshalb waren während Schulzeit und Studium das Oxford Dictionary neben Duden und Brockhaus meine …
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„Wörter definieren uns, sie erklären uns, und manchmal dienen sie auch dazu, uns zu kontrollieren oder zu isolieren.“ (S. 505)
Kein Internet, keine Wikipedia, deshalb waren während Schulzeit und Studium das Oxford Dictionary neben Duden und Brockhaus meine ständigen Begleiter. Gedanken darüber, wie die Wörter und Definitonen in die Nachschlagewerke gekommen sind, habe ich mir aber nie gemacht. Diese Leerstelle, zumindest im Hinblick auf das englische Wörterbuch, füllt die Sozialwissenschaftlerin Pip Williams mit ihrem ersten Roman „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“, in dem sie dessen Entstehung aus der Sicht von Esme Nicoll begleitet.
Esme ist die Tochter eines alleinerziehenden Lexikographen, der als Mitarbeiter von Sir James Murray an der Erstellung der ersten Ausgabe des ersten Oxford English Dictionary mitarbeitet. Der Vater ist einer von vielen Helfern, sammelt und katalogisiert die auf Zetteln eingesandten Worte samt Definitonen. Interessanterweise wird aber nicht jedes dieser Worte wichtig genug, um einen Platz im OED zu finden. Das merkt auch Esme ziemlich schnell, die ihren Vater bei seiner Arbeit begleitet und ihm die vom Tisch heruntergefallenen Einsendungen reicht. Auf einem dieser Zettel steht „Bonemaid“ (= Magd, im weitesten Sinn), ein Wort, das sie ihr Leben lang begleiten wird und Antrieb für all ihre Bemühungen ist, hat ihr Vater diesen Zettel doch umgehend entsorgt.
Und so fängt sie an, diese ausrangierten Begriffe zu sammeln und stellt fest, dass sie alle eine Gemeinsamkeit haben. Bei ihnen geht es ausnahmslos um Erfahrungen und Dinge des täglichen Lebens der Frauen und der einfachen Bevölkerung. In ihr reift der Plan, aus diesen „verlorenen“ Worten ihr eigenes Wörtbuch zu schaffen, damit auch diese Menschen gehört werden. Aber dafür muss sie zuerst einmal den Universitätskosmos verlassen und in deren Welt eintauchen.
Die zeitliche Einordnung ist immens wichtig für diesen Roman, der 1887 beginnt und weit bis ins zwanzigste Jahrhundert hineinreicht. Das Viktorianische Zeitalter neigt sich dem Ende zu, die Industrialisierung nimmt Fahrt auf, es ist eine Zeit des Wandels, die ganz allmählich gesellschaftliche Veränderungen einläutet. Die bestehenden Klassenunterschiede werden thematisiert, die Rolle der Frauen hinterfragt, die Suffragetten fordern das Wahlrecht und gehen auf die Barrikaden und der Erste Weltkrieg steht vor der Tür. All dies wird aus Esmes Sicht beschrieben und festigt sie in ihrer Meinung, dass es die Sprache der Männer ist, die die Gegenwart regiert, Geschichte schreibt, die Stimmen der Frauen außen vor bleiben.
Ein berührender, und ja, auch ein feministischer Roman über die Macht der Sprache, der Anstösse gibt und zum Nachdenken anregt.
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Interessanter Roman mit historischen Grundlagen
Esmes Vater ist Lexikograph und hilft bei der Erstellung des ersten Oxford English Dictionary. Da ihre Mutter bereits gestorben ist wächst Esme unter dem Arbeitstisch ihres Vaters auf und entwickelt schon bald selbst eine Faszination für …
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Interessanter Roman mit historischen Grundlagen
Esmes Vater ist Lexikograph und hilft bei der Erstellung des ersten Oxford English Dictionary. Da ihre Mutter bereits gestorben ist wächst Esme unter dem Arbeitstisch ihres Vaters auf und entwickelt schon bald selbst eine Faszination für Wörter. Als junge Frau arbeitet sie selbst im Skriptorium und stellt fest: Viele Wörter, die sich um Frauensachen handeln, werden von den Männern einfach aussortiert. Daher fängt Esme selbst an Wörter zu sammeln, die es niemals ins Wörterbuch schaffen werden.
Dieses Buch hat ein sehr interessantes Thema und ich fand es super, dass die Wörter in original Englischer Sprache beibehalten wurden (natürlich mit anschließender deutscher Übersetzung). Allerdings hat sich das Buch für mich etwa in der Mitte etwas in die Länge gezogen. Während man zu Beginn einiges über Esme erfährt und ihr quasi beim groß werden zuschaut, so zieht sich ihre Leben als junge Erwachsene etwas in die Länge. Und die Spannung, die mir in der Mitte gefehlt hat, wurde dafür auf den letzten hundert Seiten fast ein wenig zu sehr überstrapaziert. Da ging mir alles ein wenig zu schnell.
Dennoch, das Buch ist großartig geschrieben und noch dazu mit so vielen historischen Fakten hinterlegt, die sauber recherchiert wurden. Auch wollte ich, trotz des Durchhängers in der Mitte, unbedingt erfahren, wie es mit Esme weitergeht und was mit ihren gesammelten Wörter geschieht. Das Buch spiegelt ein sehr realistisches Bild der Frauen zur damaligen Zeit wider und auch die unterschiedlichen Gesellschaftsebenen. Noch dazu wird die Frauenbewegung, sowie der erste Weltkrieg als Thema aufgegriffen und auch hierbei wurde viel Wert auf eine saubere Recherche gelegt. Wer also auch mit einem kleinen Spannungstief leben kann, für den ist dieses Buch aus historischer Sicht durchaus interessant. Und auch die Charaktere des Buches schließt man fast allesamt ins Herz.
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