eine Hai-Attacke überlebt, weil der Angreifer in einem Anker zu Tode kommt. Oskar sonnt sich in seinem Ruhm als Hai-Killer, wird von Angie angehimmelt und dem Fisch fatale Lola becirct, fürchtet aber die Rache von Don Lino. Dessen zweiter Sohn Lenny macht der Familie wenig Ehre, weil er nicht nur Vegetarier, sondern überhaupt ein rechter Weich-Hai ist. Das übrige Personal besteht aus einem jähzornigen Kugelfisch, zwei bekifften Rasta-Quallen und einem Oktopus, welcher der Hai-Society als Consigliere dient.
Dreamworks scheint sein Rezept gefunden zu haben: Wo "Shrek" sich seinen Reim auf Märchen machte und die Fortsetzung Hollywood einen Spiegel vorhielt, da parodiert "Shark Tale" den Mafia-Film, zitiert den "Paten" und "GoodFellas" und verwurstet alles von "Analyze This/That" bis zu den "Sopranos". Das ganze Riff sieht aus wie New York, die Wolkenkratzer sind aus Korallen, und einen Times Square gibt es dort auch. Aber wie bei "Shrek 2" schießt die Zitatwut öfter übers Ziel hinaus, so daß die Anspielungen Selbstzweck sind und aus dem Rahmen fallen. So hält man die Erwachsenen bei der Stange, und die Kinder nehmen ohnehin alles für bare Münze.
Das ist natürlich alles pfiffig gemacht und vergnüglich anzusehen, aber es erinnert in seiner Gefallsucht schon an schwächere Disney-Filme aus der Periode von "Pocahontas", als die Figuren nicht mehr ihren eigenen Gesetzen folgten, sondern realen Stars so aus dem Gesicht geschnitten schienen, daß sie in diesem Ringen um Ähnlichkeit völlig gefangen waren. So ist es auch hier: Die Trickfische scheinen sich fortwährend nach ihren Synchronstimmen auszustrecken statt umgekehrt. Oskar will sein wie Will Smith, Angie wie Renée Zellweger, Lola wie Angelina Jolie, Don Lino wie Robert De Niro, Lenny wie Jack Black - und der Kugelfisch wie Martin Scorsese. Dieser Effekt geht in der deutschen Synchronisation weitgehend verloren, aber dennoch scheinen die Züge der Originalsprecher durch und bringen auf Dauer die Konturen der Figuren zum Verschwimmen. Der Wiedererkennungseffekt ist zwar amüsant, aber er nutzt sich auf Dauer etwas ab, und man würde sich wünschen, die Fische hätten etwas mehr Eigenleben.
Im Erfolgsfall wird das Dreamworks nicht von Fortsetzungen abhalten. Erst kommt die Action-Variante "Käptn Iglos Rache", dann der Öko-Thriller: "Der Tag nach der Korallenbleiche".
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