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Nebel steigt auf über dem Fluss bei Ross Point in Maine, und auch um die hohe Brücke vor der Mündung ins Meer wallen Nebelschwaden. Dort steht Luke Roy und wartet. Er will springen - schon öfter hat er an Selbstmord gedacht. Als der Himmel endlich klar wird, hört er vom Fluss her Schreie. Ein Ausflugsboot ist gekentert, und ein Junge wird von der Strömung Richtung Klippen und Meer getrieben. Luke zögert nicht: Der Außenseiter wird zum Helden wider Willen, und sein Leben ändert sich auf eine Weise, die er sich nie hätte träumen lassen ...
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Gerard Donovan wurde 1959 in Wexford, Irland, geboren und lebt heute im Staat New York. Er studierte Philosophie, Germanistik und klassische Gitarre, veröffentlichte Gedichtbände, Shortstorys und Romane. Sein erster Roman »Ein bitterkalter Nachmittag« wurde mit dem Kerry Group Irish Fiction Award ausgezeichnet und stand auf der Longlist des Man Booker Prize. Sein Roman »Winter in Maine« war ein internationaler Bestseller.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 4. Oktober 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641088309
- Artikelnr.: 61387670
Das zentrale Thema dieses Buches – der Suizid – welcher im Endeffekt den Protagonisten unfreiwillig als Held stehen lassen hat, hat mich von Anfang an direkt in den Bann gezogen und ich fand es sehr spannend zu sehen, wie die Person mit den anfänglichen Bewunderungen, die sich aber …
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Das zentrale Thema dieses Buches – der Suizid – welcher im Endeffekt den Protagonisten unfreiwillig als Held stehen lassen hat, hat mich von Anfang an direkt in den Bann gezogen und ich fand es sehr spannend zu sehen, wie die Person mit den anfänglichen Bewunderungen, die sich aber dann doch schnell in Skepsis und Misstrauen umgewandelt haben, umgegangen ist. Sprachlich sehr hoch angesetzt und auf feinstem Niveau, hat das Lesen viel Freude gemacht und auch die Einteilung der Kapitel war sehr passend. Ein beeindruckender Roman, der zwar ruhig gehalten ist, aber dennoch spannend ist und zum Nachdenken anregt.
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wunderbar erzählt
"Nebel steigt auf über dem Fluss bei Ross Point in Maine..."
Auf den ersten siebzig Seiten lässt der Autor seinen Helden Luke über sein Vorhaben, sich in die Fluten zu stürzen und sein Leben zu beenden, nachdenken.
Aber dann geschieht etwas …
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wunderbar erzählt
"Nebel steigt auf über dem Fluss bei Ross Point in Maine..."
Auf den ersten siebzig Seiten lässt der Autor seinen Helden Luke über sein Vorhaben, sich in die Fluten zu stürzen und sein Leben zu beenden, nachdenken.
Aber dann geschieht etwas Unvorhergesehenes und alles ändert sich...
Der Schreibstil ist anders. Der Autor lässt sich Zeit, holt weit aus, schweift ab, bringt einem die Schönheit des Ortes näher und gibt Luke viel Raum für seine Gedanken. Und er gibt seinen Lesern viel zum Nachdenken, Mitfühlen und berührt sie mit seinen Worten, mit Lukes Worten.
Titel, Cover, Inhalt...hier stimmt einfach alles!
Ich war sehr beeindruckt von dieser Geschichte und kann sie 100% weiterempfehlen!
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Der Klappentext liest sich spannend und ich hatte erwartet, dass etwas passiert, das dem selbstmordgefährdeten Luke neue Hoffnung gibt und dass sich sein Leben ganz anders entwickeln wird.
Es wird sich auch ganz anders entwickeln, aber es ist überhaupt nicht absehbar, in welche Richtung …
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Der Klappentext liest sich spannend und ich hatte erwartet, dass etwas passiert, das dem selbstmordgefährdeten Luke neue Hoffnung gibt und dass sich sein Leben ganz anders entwickeln wird.
Es wird sich auch ganz anders entwickeln, aber es ist überhaupt nicht absehbar, in welche Richtung sich der Roman im Laufe der Geschichte entwickelt. Dies werte ich an sich als Pluspunkt, denn es ist definitiv nicht vorhersehbar. Aber eben auch nicht das, was ich mir von dem Roman erwartet hatte.
Die Geschichte liest sich ganz gut, wenn die ersten 100 Seiten einmal geschafft sind. Denn diese ziehen sich doch sehr hin. Es spielt sich zwar viel in Luke innerlich ab, aber man hätte hier doch etwas schneller zur Handlung kommen können. Auch bei der Hälfte des Romans finden sich einige Stellen, die etwas langatmig sind.
Der Ansatz, den der Autor verfolgt, ist schon interessant und eben anders als das, was man kennt und vielleicht erwartet. Aber für mich ist die Geschichte leider nicht rund und ich konnte mich auch nicht sehr gut in den Hauptcharakter hineinversetzen. Die Wendung am Ende der Geschichte ist für mich auch einfach nicht sehr nachvollziehbar.
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…bist du vollkommen glücklich und deine Seele lebt irgendwo weiter. Ich habe keine Angst zu sterben. Vollkommener Frieden nach dem Tod, jemand anderes zu werden ist die beste Hoffnung, die ich habe.“ Mit diesem Zitat von Kurt Cobain könnte man den Punkt beschreiben, an dem …
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…bist du vollkommen glücklich und deine Seele lebt irgendwo weiter. Ich habe keine Angst zu sterben. Vollkommener Frieden nach dem Tod, jemand anderes zu werden ist die beste Hoffnung, die ich habe.“ Mit diesem Zitat von Kurt Cobain könnte man den Punkt beschreiben, an dem sich auch die Hauptfigur in Gerard Donovans „In die Arme der Flut“ befindet.
Luke Roy lebt in Ross Point, einem von Gott und der Welt verlassenen Kaff in Maine, arbeitet dort in einer Fabrik, tagaus, tagein die gleiche Monotonie. Sein Denken kreist seit frühester Jugend um den Tod, es ist ein diffuses Sehnen nach dem Ende. Versucht hat er es bereits, allerdings nicht in letzter Konsequenz durchgeführt. Aber jetzt ist es soweit. Schnell soll es gehen, und im wahrsten Sinn des Wortes todsicher sein. Der richtige Zeitpunkt scheint gekommen. Ein Sprung von der Brücke in den Moss River, 35 Meter in die Tiefe, der Körper zerschmettert, von der Strömung ins Meer gezogen. Oder doch nicht? Er zaudert, er zögert, entscheidet sich dagegen, dreht um und bemerkt im Weggehen ein Kind, das aus einem gekenterten Boot gefallen ist und auf einen Strudel zutreibt. Ohne Zögern wagt er den Sprung, bekommt es zu fassen und rettet es. Es scheint, als ob Paul, so der Name des Jungen, ein Seelenverwandter Lukes wäre, da er keinerlei Anstrengungen unternommen hat, den Fluten zu entkommen.
Passanten haben die Aktion beobachtet, stellen ihre Fotos davon ins Netz, die Anzahl der Klicks explodiert. Luke steht plötzlich im Zentrum des Interesses, wird zur Berühmtheit, erhält eine Tapferkeitsmedaille. Politiker lassen sich mit ihm ablichten, instrumentalisieren ihn für ihren Wahlkampf. Doch Ruhm ist vergänglich. Alles ändert sich, als ein Video auftaucht, das das Ereignis in einem anderen Licht erscheinen lässt, und plötzlich schlägt ihm blanker Hass entgegen. Diejenigen, die ihm gestern noch auf die Schulter geklopft haben, wenden sich von ihm ab. Steine fliegen, das Boot, auf dem er lebt, geht in Flammen auf. Doch dann wird der Zeitung ein weiterer Film zugespielt, der Lukes Version bestätigt, und schon ist der Außenseiter wieder der strahlende Held, der er nie sein wollte. Aber für die Brandstiftung, den Verlust seines Bootes, seines Heims, übernimmt niemand Verantwortung.
Wie bereits in dem erfolgreichen „Winter in Maine“ steht auch in dem diesem Roman ein Mensch im Mittelpunkt, dessen Leben von einem Gefühl der Isolation durchdrungen ist. Luke fühlt sich fremd unter Menschen, ist einsam und hat im Laufe seines Lebens eine ungesunde Faszination für den Tod entwickelt. Leidet er an Depressionen? Will er sterben? Eindeutig ist beides nicht, es bleibt in der Schwebe.
Aber der Roman ist mehr als das Psychogram eines Außenseiters, er ist gleichzeitig eine Abrechnung mit unserer medialen Welt, die sensationsgierig jede halbwegs interessante Information durch den Wolf dreht, jedoch das, was dieses Vorgehen mit den Menschen macht, völlig ignoriert. Hauptsache, die Anzahl der Klicks stimmt.
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Als Luke Roy kurz vor seinem 37. Geburtstag die hohe Brücke über dem Fluss bei Ross Point im US-Bundesstaat Maine betritt, steht für ihn fest: Er wird an diesem Tag Ende Oktober seinem Leben ein Ende setzen. Doch während ein immer dichter werdender Nebel die Brücke …
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Als Luke Roy kurz vor seinem 37. Geburtstag die hohe Brücke über dem Fluss bei Ross Point im US-Bundesstaat Maine betritt, steht für ihn fest: Er wird an diesem Tag Ende Oktober seinem Leben ein Ende setzen. Doch während ein immer dichter werdender Nebel die Brücke einhüllt, hört er plötzlich Schreie. Nach einem Bootsunfall treibt der 15-jährige Paul unaufhaltsam Richtung Meer. Kurzerhand springt Luke 35 Meter tief ins Wasser und rettet den Jungen. Wie geht ein Mensch, der mit seinem Leben eigentlich abgeschlossen hatte, damit um, plötzlich von den Menschen und den Medien als Held gefeiert zu werden, obwohl er dies nicht will? Und wie schnell können Stimmungen in den sozialen Medien eigentlich kippen? Darüber schreibt Gerard Donovan in seinem neuen Roman "In die Arme der Flut".
Während der deutsche Titel des Romans grammatikalisch auf den ersten Blick etwas sperrig wirkt, drückt der englisch-sprachige Originaltitel "The Dead Lit Faintly" die morbide Todessehnsucht, die das Buch ausstrahlt, deutlich stärker aus. Man kann Gerard Donovan darin sicherlich einiges vorwerfen, aber nicht, dass er sich groß um literarische Konventionen scheren würde. Denn einige Leser:innen dürften schon innerhalb der ersten 70 Seiten Reißaus nehmen. In fast quälend langsamem Erzähltempo begleiten wir Luke bei seinem missglückten Suizidversuch, und fast glaubt man, sich in einer Oper zu wähnen, in der der Tod des Schurken oder der Helden auch häufig bis zur letzten Sekunde ausgekostet wird. Dennoch strahlt der Roman in dieser Phase eine recht hohe Intensität aus. Der Nebel wabert, Luke sinniert über Nahtoderfahrungen in seiner Jugend, der Fluss rauscht, die Landschaft Maines zieht an den Augen der Leser:innen vorbei.
Mit Einsetzen der Rettungsaktion nimmt das Erzähltempo plötzlich dramatisch zu und entwickelt sich in der Folge sehr überraschend zu einer völlig überspitzten Medien- und Gesellschaftsgroteske. Luke wird zum Helden wider Willen, kurz darauf zum Antihelden und Verfolgten. Donovan lässt einen Bürgermeister namens Donald unter der wenig subtilen Bezeichnung "der wahre Bürgermeister" lostwittern und verübt mit dem Holzhammer Kritik an den sozialen Medien, der Gesellschaft und der Politik. "Und gab es nicht mal bei Twitter einen Real Donald mit orangem Haar?", mögen spätestens jetzt einige Leser:innen denken.
In dieser Phase erinnert "In die Arme der Flut" sehr stark an den 2016 erschienenen Roman "Vor dem Fall" von Noah Hawley, in dem ein Mann nach einem Flugzeugabsturz einen kleinen Jungen rettete und von den Medien zu einem Helden hochstilisiert wurde, bevor sich auch dort das Meinungsbild drehte. Doch während bei Hawley die Spannung im Vordergrund stand, setzt Donovan eher auf eine Generalkritik und vermischt diese immer wieder mit zarten und schönen Sätzen: "Am östlichen Horizont kann er sehen, wie ein Fingerabdruck aus Licht die Sterne berührt", heißt es dort oder auch "Für Geschöpfe, die die Sonne nicht ertragen können, bietet die Nacht diesen Planeten an."
Diese wunderbaren Momente zeigen, welch großartiger Roman "In die Arme der Flut" hätte werden können, denn Gerard Donovan beweist mehr als einmal, dass er sein Fach beherrscht und die richtigen Töne treffen kann. Auch sein Mut ist ihm hoch anzurechnen. Da verschwindet völlig überraschend plötzlich eine recht zentrale Figur, und der vielleicht interessanteste Charakter des Buches wird erst im letzten Viertel eingeführt.
Dennoch überwog bei mir das Gefühl einer Unausgegorenheit. Zwischenzeitlich wähnte ich mich in einem neuen Roman, so wenig passte für mich die Mischung aus tieftraurigem Drama und schriller Satire. Und wenn der Autor gegen Ende des Buches völlig unvermittelt und langatmig den live auf Facebook übertragenen Suizid eines Kindes unkommentiert darstellt und diesen mit einer "Rattenfänger von Hameln"-Parabel gleichsetzt, waren für mich die Grenzen des guten Geschmacks in Verbindung mit dem Zynismus des Autors gegenüber seinen Figuren überschritten.
Schade,
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und Sterben in einer Kleinstadt
Inhalt:
Luke Roy, Mitte dreißig, lebt in Ross Point, einer in der Bedeutungslosigkeit versunkenen Kleinstadt in Maine. Seit frühester Kindheit empfindet er eine Todessehnsucht, hat schon mehrfach seinen Suizid geprobt, aber dann doch nicht konsequent …
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und Sterben in einer Kleinstadt
Inhalt:
Luke Roy, Mitte dreißig, lebt in Ross Point, einer in der Bedeutungslosigkeit versunkenen Kleinstadt in Maine. Seit frühester Kindheit empfindet er eine Todessehnsucht, hat schon mehrfach seinen Suizid geprobt, aber dann doch nicht konsequent durchgezogen.
An einem nebligen Tag steht er auf einer nahegelegenen Brücke, 35 Meter über einem Fluss mit todbringenden spitzen Felsen. Stundenlang sinniert er, ob er springen soll oder nicht.
Doch dann sieht Luke, dass ein Ausflugsboot gekentert ist und ein Junge hilflos im Wasser treibt. Ohne zu zögern, wirft Luke sich ins Wasser und rettet Paul. Die Medien machen einen Helden aus ihm, Politiker missbrauchen ihn für ihren Wahlkampf. Die Menschen lieben ihn - bis sie ihn hassen …
Meine Meinung:
Auf mich übte dieser Roman einen ungemeinen Sog aus. Lukes Überlegungen zu Leben und Tod im ersten Teil der Handlung erschienen mir absolut nachvollziehbar. Wer in dieser Hinsicht psychisch vorbelastet ist, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen!
Mit eindringlichen Worten und leicht poetischen Bildern zeichnet Gerard Donovan seinen Protagonisten Luke. Der Charakter ist tiefgründig und plastisch angelegt, er wirkt authentisch und realitätsnah, dabei auch sehr sympathisch. Ich habe mit ihm gelitten und gebangt, gehofft und mich mit ihm gefreut. Es war eine Achterbahn der Gefühle.
Die Medien und die Politik bekommen in diesem Buch ihr Fett weg. Sie stilisieren einen Mann, der etwas Selbstverständliches tut, zu einem Helden wider Willen hoch. Luke wird von einer üblen Maschinerie vereinnahmt, was sein Leben nicht leichter macht - stets zum Nutzen der Medien oder der Politiker. Und er wird gnadenlos fallengelassen, wenn es den anderen in den Kram passt.
Mich haben die Bilder, die Gerard Donovan in meinem Kopf erzeugte, beeindruckt und bedrückt, aber nicht heruntergezogen. Diese Lektüre wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben und nachhallen.
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Der Mitdreißiger Luke Roy steht auf der Brücke, die den Fluss bei Ross Point in Maine überquert. Er nimmt die Landschaft wahr, das Fließen des Flusses und die wallenden Nebel. Er hat schon oft hier gestanden und überlegt zu springen. Heute ist der Tag, an dem er springen …
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Der Mitdreißiger Luke Roy steht auf der Brücke, die den Fluss bei Ross Point in Maine überquert. Er nimmt die Landschaft wahr, das Fließen des Flusses und die wallenden Nebel. Er hat schon oft hier gestanden und überlegt zu springen. Heute ist der Tag, an dem er springen wird. Dabei hat er jede Eventualität berücksichtigt, damit er auch wirklich tot ist, wenn er springt. Was er nicht in seine Überlegungen mit einbezogen hat ist, dass ein Ausflugsboot kentert und eine Junge abgetrieben wird. Er überlegt nicht lange und springt, um den Jungen zu retten. Er zieht ihn auf einen Felsen und flüchtet. Doch dabei wird er gefilmt und sein Gesicht ist zu erkennen. Er verschanzt sich auf seinem Hausboot, doch er kann der Welt und den Klicks, die dieser Film bekommt, nicht entkommen. Unfreiwillig wird er zum Helden stilisiert. Doch vor seinem Hausboot versammeln sich immer mehr Menschen. Reporter und Kamerateams wollen das Spektakel genauso ausnutzen, wie Politiker. Doch Luke will von allem nichts wissen. Der Hype kippt genauso schnell, wie er entstanden ist, als bekannt wird, dass Luke lebensmüde war und deshalb gesprungen ist.
Es fällt mir sehr schwer, zu diesem Buch ein Urteil abzugeben. Der erste Teil des Buches war sehr atmosphärisch und bildhaft beschrieben, was mich absolut begeistert hat trotz der düsteren Stimmung. Hier ist der Erzählstil poetisch und oft sogar philosophisch. Doch später hat mich der Autor Gerard Donovan verloren, denn manche der Wendungen waren für mich einfach absurd.
Der Protagonist lebt in einer kleinen Stadt, die im Untergang begriffen ist. Schon immer war in ihm diese Todessehnsucht, ganz besonders nachdem er als Jugendlicher einen tiefen Frieden erlebt hat, als er beinahe unterging. Ansonsten bleibt mir seine Gefühlswelt fremd. Der von ihm gerettete Junge Paul unternimmt nach der Havarie des Bootes nichts, um sich selbst zu retten. Seine Gemütslage wird im letzten Teil des Buches deutlich. Sowohl Luke als auch Paul haben mir leidgetan, trotzdem kamen sie mir nicht nahe.
Die ganze Atmosphäre des Buches strahlt Trostlosigkeit aus. Das wird auch noch durch die Medien, die auf eine Sensation aus sind, verstärkt. Selbst die Politiker denken nur an die nächste Wahl und nehmen Luke als Person überhaupt nicht wahr. Die Stimmung der Menschenmenge kippt im Nu von fast religiöser Verehrung in einen totalen Shitstorm.
Das Ende des Romans ist ebenso düster wie die gesamte Geschichte, aber gänzlich folgerichtig.
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