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Funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss - »der neue Wolf Haas ist ein Wunder. Bitte ganz unbedingt lesen.« Adam Soboczynski, Die ZeitFranz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.Wolf H...
Funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss - »der neue Wolf Haas ist ein Wunder. Bitte ganz unbedingt lesen.« Adam Soboczynski, Die ZeitFranz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.Wolf Haas' neuer Roman zündet ein erzählerisches Feuerwerk: Was beginnt wie zwei halbwegs übersichtliche Lebensgeschichten, verwirbelt sich zu einem schwindelerregenden Tanz - mit einem toten Handwerker, familiären Verstrickungen und vielen ungelösten Geheimnissen, funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss.
Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren. Für sein Werk erhielt er u. a. den Bremer Literaturpreis, den Wilhelm-Raabe-Preis und den Jonathan-Swift-Preis. Er veröffentlichte die Romane 'Das Wetter vor 15 Jahren' (2006), 'Verteidigung der Missionarsstellung' (2012) und 'Junger Mann' (2017) sowie neun Brenner-Krimis, zuletzt 'Müll (2022). Bei Hanser erschien zuletzt der Roman 'Eigentum (2023), der mit dem Erich Kästner Preis 2024 ausgezeichnet wurde. Wolf Haas lebt in Wien.

Produktbeschreibung
- Verlag: Hanser
- Artikelnr. des Verlages: 505/28272
- 6. Aufl.
- Seitenzahl: 238
- Erscheinungstermin: 9. Januar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 133mm x 26mm
- Gewicht: 326g
- ISBN-13: 9783446282728
- ISBN-10: 3446282726
- Artikelnr.: 71859742
Herstellerkennzeichnung
Carl Hanser Verlag
Kolbergerstraße 22
81679 München
info@hanser.de
»Ein ganz herrliches Buch, das von einer zündenden Idee lebt. Ein großes literarisches Vergnügen.« Denis Scheck, ARD druckfrisch, 28.03.25 »Der neue Wolf Haas ist ein Wunder. Das ist eine so verdammt große Kunst: 'Wackelkontakt' liest sich ungeheuer leicht, er ist unterhaltsam wie ein gut geölter Thriller, gleichzeitig ist er derart anspruchsvoll, dass man schier verrückt wird vor intellektueller Begeisterung ... Mehr muss man nicht sagen: Bitte ganz unbedingt lesen.« Adam Soboczynski, Die Zeit, 22.01.25 »Ein großartiger Roman, und man fragt sich, wie er das eigentlich macht. Jeder Satz wird zu detailverliebten Sprachteilchen, die sich nach und nach ineinander- und am Ende zu einem Bild zusammenfügen." Andreas Lesti, Frankfurter Allgemeine
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Sonntagszeitung, 12.01.25 »Jedes Mal erlebe ich mit neuer Begeisterung die Romane von Wolf Haas. Immer anders, immer überraschend, aber das, was Wolf Haas jetzt gemacht hat, ist nochmal eine Umdrehung mehr.« Andrea Gerk, Deutschlandfunk Kultur, 13.01.25 »Ein Roman, so anspielungsreich, vergnüglich und klug konstruiert, wie es sonst nur Umberto Eco, Italo Calvino und Roberto Bolaño konnten. An 'Wackelkontakt' von Wolf Haas kommt dieses Frühjahr niemand vorbei!« Jakob Hayner, Welt am Sonntag, 23.03.25 »Höchst unterhaltsam - Genauso treffend und lustig, wie es seine Leserschaft aus den Brenner-Romanen kennt. Wolf Haas beherrscht die Regeln des Schreibens so vollständig, dass er sie ganz nebenbei außer Kraft setzen kann.« Stefan Kuzmany, Der Spiegel, 04.01.25 »Wolf Haas ist ein Virtuose literarischer optischer Täuschungen. Ein Puzzle für sich, das süchtig macht. Noch nach der zweiten oder dritten Lektüre bleibt die Spannung.« Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 07.01.25 »Dem gewieften Erzähler war es immer schon zu fad, einfach die Realität abzupinseln. In seiner Schreibwerkstatt gibt es keine simplen Techniken, dafür unendlichen Spaß - wie in seinem neuen Roman ... Sehr schnell sehr spannend, Stephen King mit Wiener Schmäh.« Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 04.01.25 »Echt elektrisierend.« Der Standard, 04.01.25 »'Wackelkontakt' erzählt virtuos zwei Geschichten in einer. Ein geniales Puzzle, das für den Leser am Schluss noch das Rätsel bereithält, wo das letzte fehlende Teilchen des Plots ist.« Richard Kämmerlings, Welt am Sonntag, 04.01.25 »Ein raffiniertes Geflecht von aufeinander bezogenen Motivsträngen.« Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.01.25 »Wolf Haas hat seinen ganz eigenen Sound. Er ist einer der Schriftsteller, der die Bezeichnung Kultautor tatsächlich verdient.« Mirjam Meinhardt, ZDF, 27.01.25
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Dass einer der Protagonisten in Wolf Haas' neuem Roman Escher heißt wie der "Täuschungskünstler" M.C. Escher, auf dessen Bildern sich beispielsweise zwei Hände gegenseitig zeichnen, ist mit Sicherheit kein Zufall, betont Rezensentin Wiebke Porombka: Sein Escher vertreibt sich die Zeit, in der er auf einen Elektriker wartet, mit der Lektüre eines Romans über den Mafioso Elio, der wiederum einen Roman über einen Escher liest, der auf einen Elektriker wartet. Für Porombka an sich keine schlechte Idee, aber eine, die sich doch ziemlich schnell abnutzt und das Gerüst von Haas' Buch insgesamt ziemlich wacklig aussehen lässt - dass Escher beim Puzzlen das zentrale Teil fehlt, ist da vielleicht symptomatisch zu verstehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
beste Idee, aber das Ende ist kitschig
Im gesamten ersten Teil hat das Buch einen sprachlichen Witz, den ich nur bewundern kann. Am besten gefiel mir auf S.99, dass man im Deutschen nicht „O, mein Gott!“ sagt. Es sei eine Mischung aus „O Gott!“ und „Mein Gott!“ …
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beste Idee, aber das Ende ist kitschig
Im gesamten ersten Teil hat das Buch einen sprachlichen Witz, den ich nur bewundern kann. Am besten gefiel mir auf S.99, dass man im Deutschen nicht „O, mein Gott!“ sagt. Es sei eine Mischung aus „O Gott!“ und „Mein Gott!“ Beides habe aber eine unterschiedliche Bedeutung. Mir fällt da aber ein Witz über die Länge von Latten ein, den der Autor diesmal nicht erwähnt hat.
Die Struktur des Buches ist absolut gelungen. Franz Escher, der an den niederländischen Grafiker erinnert wartet auf einen Elektriker. Und wenn du dieses Buch liest, dann werde niemals Elektriker! Escher schaltet, während der Elektriker arbeitet die Sicherung wieder ein und tötet ihn so. Die Polizei untersucht den Fall nur beiläufig, denn er hatte zu Hause Probleme mit seiner Tochter.
Die Geschichte, die Escher in seinem Buch liest handelt von einem Italiener, der als Kronzeuge gegen die Mafia aussagt und nach seiner Haftstrafe ein neues Leben anfängt in einer Stadt mit ui, das wie ü gesprochen wird (was ich sehr schön finde, denn nun ist der Name klar).
Als in dieser Stadt am Rhein sechs Männer von der Mafia ermordet werden, zieht er weiter nach Berlin, das nur die größte Stadt heißt. Dort lernt er seine Frau Gabi kennen und zeugt mit ihr die Tochter Ala. Als sie älter wird, will sie einen Doppelnamen haben und der Vater sagt ihr, sie hieße noch rmanlange, weil ihre Eltern sich beim Ausbau der Alarmanlage vom Auto der Mutter kennengelernt haben.
Der erste Teil, die ersten 135 Seiten sind spitze. Der zweite Teil, in dem die Geschichten verbunden werden, gleitet leider ins Satirische ab. Ohne zu spoliern, halte ich die Sache mit den 3 Millionen auf dem Bankkonto für unpassend und das Ende ist ganz kitschig. Und das obwohl Haas bei Scheck gesagt hat, dass er keinen Kitsch mag. Er kann auch schlecht etwas anderes sagen.
Der nicht überzeugende Schluss hat leider verhindert, dass ich dieses Buch ein absolutes Meisterwerk nennen kann. So „nur“ 4 Sterne.
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Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
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Ein skurriler Anfang, aber wohin führt es?
Der österreichische Autor Wolf Haas ist längst für seine skurrilen Plots und verschrobenen Charaktere bekannt. Mit seinem neuen Roman „Wackelkontakt“ bleibt er seiner Linie treu. Schon der Titel deutet darauf hin, dass es …
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Ein skurriler Anfang, aber wohin führt es?
Der österreichische Autor Wolf Haas ist längst für seine skurrilen Plots und verschrobenen Charaktere bekannt. Mit seinem neuen Roman „Wackelkontakt“ bleibt er seiner Linie treu. Schon der Titel deutet darauf hin, dass es hier nicht nur um technische Störungen geht, sondern um eine Welt, die von absurden Wendungen und ungewöhnlichen Figuren geprägt ist.
Die Hauptfiguren, Escher und Elio Russo, erleben jeweils ihre eigene Geschichte, die dennoch auf absurde Weise miteinander verbunden ist. Escher, ein passionierter Puzzler berühmter Kunstwerke, verbringt seine Zeit wartend auf einen Elektriker. Als dieser schließlich eintrifft, führt ein Missgeschick zu einem unbeabsichtigten Todesfall. Parallel dazu verfolgt der Leser die Geschichte von Elio Russo, einem Mafia-Kronzeugen, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis unter neuer Identität ein ruhiges Leben als Mechaniker beginnt. Der Clou: Beide Protagonisten lesen in Büchern, in denen sie die Geschichte des jeweils anderen nachverfolgen. Diese originelle Erzählweise, die Realität und Fiktion miteinander verschmelzen lässt, macht den Reiz des Romans aus.
Zu Beginn entfaltet sich die Handlung mit einem unvergleichlichen Tempo und einer gehörigen Portion schwarzem Humor. Besonders die ersten knapp fünfzig Seiten, die sich auf Eschers Wartezeit und die skurrilen Ereignisse in seiner Wohnung konzentrieren, sind herausragend gelungen. Haas beweist hier sein Talent für Situationskomik und groteske Szenen, die entfernt an den Stil von Jonas Jonasson erinnern. Der schwarze Humor, gepaart mit den absurden Begebenheiten, sorgt für zahlreiche amüsante Momente, die den Leser schmunzeln lassen.
Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr verliert der Roman an Originalität. Der anfängliche Reiz, dass Escher und Elio gegenseitig von ihren Geschichten lesen, tritt zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen nimmt der eigentliche Plot das Ruder in die Hand – mit gemischten Ergebnissen. Die zweite Hälfte des Romans driftet in klischeebehaftete Mafia-Geschichten ab, die stark an zweitklassige Hollywood-Produktionen erinnern. Entführung, Mord und Lösegeldforderungen dominieren die Handlung, deren Auflösung auf glücklichen Zufällen beruht.
Auch die Figurenentwicklung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Während Escher und Elio anfangs durch ihre Schrulligkeit noch unterhalten, handeln sie im Verlauf der Geschichte oft irrational. Was auf den ersten fünfzig Seiten charmant wirkt, verliert sich bei einem längeren Handlungsverlauf in Belanglosigkeiten. Die anfängliche Verspieltheit weicht einer Reihe von Episoden, die sich zu sehr auf gängige Klischees stützen.
In der Vergangenheit konnte mich Haas‘ Brenner-Reihe nicht überzeugen, und auch „Wackelkontakt“ ergeht es ähnlich. Die Grundidee ist vielversprechend, doch die Umsetzung bleibt hinter den Möglichkeiten zurück.
Trotzdem bleibt „Wackelkontakt“ ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch. Der Humor und die originelle Grundidee retten den Roman vor völliger Mittelmäßigkeit. Leser, die jedoch ein raffiniertes Verwirrspiel oder ein komplexes Handlungsschema erwarten, werden enttäuscht sein. Haas erreicht weder die Raffinesse noch die humoristische Leichtigkeit, die der bereits erwähnte Jonas Jonasson mit seinen Werken etabliert hat.
Als reine Unterhaltungsliteratur für Zwischendurch mag das Buch durchaus funktionieren, doch wer mehr erwartet, wird mit „Wackelkontakt“ nur bedingt glücklich werden.
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Antworten 4 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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Ein Roman in Escher-Format
Inhalt:
Franz Escher wartet auf den Elektriker, weil seine Steckdose einen Wackelkontakt hat. Unterdessen liest er ein Buch über einen Mafioso, der als Kronzeuge ausgesagt hat und nun in Italien im Gefängnis auf seine Entlassung in ein Zeugenschutzprogramm …
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Ein Roman in Escher-Format
Inhalt:
Franz Escher wartet auf den Elektriker, weil seine Steckdose einen Wackelkontakt hat. Unterdessen liest er ein Buch über einen Mafioso, der als Kronzeuge ausgesagt hat und nun in Italien im Gefängnis auf seine Entlassung in ein Zeugenschutzprogramm wartet. In der Zwischenzeit liest er ein Buch über einen gewissen Franz Escher, der auf den Elektriker wartet …
Meine Meinung:
Die Idee dieses Romans in Form eines Werkes des Künstlers M. C. Escher gefiel mir ausgesprochen gut. Handwerklich ist dies genial gelungen. Die Perspektivwechsel reihen sich nahtlos aneinander. Man wechselt so mühelos von einem Strang zum anderen, ohne dass es großartig markiert wird, und trotzdem weiß man stets, wessen Buch man gerade liest.
Allerdings empfand ich den Anfang beider Geschichten, die hier ineinander verschlungen sind, als recht unspektakulär, fast schon langweilig. Mit jeder Seite steigert sich allerdings die Dynamik und etwa ab der Hälfte des Romans war ich vom Verlauf vollauf begeistert. In immer engeren Windungen umschlingen sich die Lebensgeschichten von Escher und Elio Russo alias Marko Steiner.
Besonders gut gefielen mir auch die Wortspiele und sprachlichen Betrachtungen, die Wolf Haas hier anstellt. Weniger gut gelungen ist leider das Cover, das zwar perfekt zum Titel passt, mir aber Migräne verursacht.
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Antworten 3 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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Was für eine verrückte Idee!
Dies war mein erstes Haas-Buch, aber ganz sicher nicht mein letztes!
Franz Escher sitzt zuhause und wartet auf den Elektriker, denn seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Da dieser auf sich warten lässt, vertreibt er sich die Zeit mit einem Buch, das …
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Was für eine verrückte Idee!
Dies war mein erstes Haas-Buch, aber ganz sicher nicht mein letztes!
Franz Escher sitzt zuhause und wartet auf den Elektriker, denn seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Da dieser auf sich warten lässt, vertreibt er sich die Zeit mit einem Buch, das von einem abtrünnigen Mafioso handelt, der in ein Zeuschutzprogramm aufgenommen wird.
Elio sitzt in Italien im Knast und hat seine Kumpanen an die Polizei verkauft. Da er nachts lieber wach bleibt, liest auch er ein Buch. Es handelt von Franz Escher, der auf den Elektriker wartet.
In diesen beiden Ebenen spielt der Roman - und spielen trifft es hier am besten. Den Namen Escher hat Haas nicht von Ungefähr gewählt, denn wie bei den Bildern des Künstlers entsteht ein Vexierspiel dem man nur zu gerne folgt. Die Ebenen wechseln mitunter in atemberaubendem Tempo, wobei man an keiner Stelle orientierungslos in der Geschichte herum stolpert. Man weiß immer, wo man sich gerade befindet.
Die Ebenen nähern sich immer mehr an, bis sie letztlich auf ein temporeiches Finale zusteuern. Dass dieses Finale nicht wirklich realistisch und logisch ist - geschenkt! Dafür macht dieses Buch viel zu viel Spaß, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Eingängig und mit einer guten Portion Humor. Überhaupt zeugt das ganze Konzept dieses literarischen Meisterstücks von reichlich Sinn für Humor.
Für mich definitiv ein echtes Highlight!
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Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
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Das Buch im Buch im Buch --- Zunächst einmal zu dem Cover. Ich konnte es gar nicht lange anschauen, da mir dabei etwas "schwummerig" wurde - sehr gute Umsetzung des Titels "Wackelkontakt" von Wolf Haas.
Was kann man über das Buch sagen? Naja es ist eben mal …
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Das Buch im Buch im Buch --- Zunächst einmal zu dem Cover. Ich konnte es gar nicht lange anschauen, da mir dabei etwas "schwummerig" wurde - sehr gute Umsetzung des Titels "Wackelkontakt" von Wolf Haas.
Was kann man über das Buch sagen? Naja es ist eben mal etwas ganz anderes. Da gibt es die Geschichte um Escher, ein Trauerredner und Puzzlefanatiker, bei dem der gerufene Elektriker durch einen von Escher verursachten "Unfall" ums Leben kommt. Escher ist eine sehr interessante Persönlichkeit, mit vielen Gedanken im Kopf, die man eben verstehen und nachvollziehen kann oder eben nicht. Philosophisch angehaucht? Ja irgendwie schon. Und er liest gerne Mafiaromane. Der Leser liest regelrecht mit, wenn Escher wieder zu dem Buch greift und erfährt so die Geschichte von Elios bzw. Marko Steiner, von Elios Familie und Markos Zeugenschutz - und auch Elios hat ein Buch und liest immer wieder darin: Da gibt es die Geschichte um Escher, ein Trauerredner und Puzzlefanatiker,....
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Furioses Hin und Her voller Verschränkungen
Wackelkontakt ist ein Roman aus kunstvollen Einzelteilen, von den geneigten Lesern zusammenzufügen. Der Eigenbrötler Franz Escher, von Beruf Trauerredner, wartet auf den Elektriker. Seine einzige Küchensteckdose hat einen …
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Furioses Hin und Her voller Verschränkungen
Wackelkontakt ist ein Roman aus kunstvollen Einzelteilen, von den geneigten Lesern zusammenzufügen. Der Eigenbrötler Franz Escher, von Beruf Trauerredner, wartet auf den Elektriker. Seine einzige Küchensteckdose hat einen Wackelkontakt. Die Wartezeit vertreibt er sich anfangs mit einem Puzzle, seinem großen Hobby. Sein erstes Puzzle war ein Geschenk, das Motiv seines berühmten Namensvetters und Illusionskünstlers Escher zeigte zwei Hände, die sich gegenseitig zeichnen. Inzwischen hat Franz Escher eine stattliche Bibliothek von Puzzles mit kunstgeschichtlichen Motiven, insbesondere des Manierismus. Die Bücher, die nun keinen Platz mehr finden, entsorgt er nach dem Lesen regelmäßig. Seine zweite Leidenschaft sind nämlich Bücher über die Mafia. Ein solches liest er gerade, und wir mit ihm. Auch im Hause des Elektrikers, der dann doch irgendwann bei Escher auftaucht, gibt es ein noch nicht ausgelesenes Buch. Das hatte ihm, einem ehemaligen Mafioso und Kronzeugen im Zeugenschutzprogramm, während seiner Haft in Italien ein Mitgefangener geschenkt. Der war ein deutscher Junkie und in seiner Zelle untergebracht, damit der Kronzeuge deutsch lernte. Spätestens hier nun beginnen sich die Geschichten zu verschränken, denn eben jenes Buch, das Frau und später Tochter des Elektrikers lesen, und wir mit ihnen, handelt vom Trauerredner Escher. Die zu Beginn noch halbwegs geradlinig erzählte Story nimmt Fahrt auf, ähnlich dem titelgebenden Wackelkontakt entsteht ein wildes Hin und Her voller überraschender Wendungen, fein beobachtet und mit ebensolchem Humor geschildert. Die 14jährige pubertierende Tochter des Elektrikers, der inzwischen durch Eschers gedankenlose Einwirkung zu Tode gekommen ist, stiftet weiteres Unheil. So ist es nur folgerichtig, dass die beiden Teile des Werkes OFF und ON betitelt sind. Mehr sei nicht verraten, nur so viel: Dieses Buch bietet ganz großes Lesevergnügen, 6 von 5 Punkten.
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Wolf Haas beweist mit Wackelkontakt einmal mehr sein außergewöhnliches Erzähltalent. Der Roman fesselt von der ersten bis zur letzten Seite mit einem flüssigen Schreibstil, der ebenso spielerisch wie präzise ist. Haas gelingt es, Spannung aufzubauen, ohne sich in …
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Wolf Haas beweist mit Wackelkontakt einmal mehr sein außergewöhnliches Erzähltalent. Der Roman fesselt von der ersten bis zur letzten Seite mit einem flüssigen Schreibstil, der ebenso spielerisch wie präzise ist. Haas gelingt es, Spannung aufzubauen, ohne sich in überflüssigen Details zu verlieren – stattdessen zieht er die Leser:innen mit seiner unverwechselbaren Erzählweise in den Bann.
Besonders faszinierend ist die Struktur des Romans: Zwei Geschichten werden kunstvoll miteinander verwoben, verbunden durch das Medium eines Buchs. Diese raffinierte Erzähltechnik sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern auch für eine zusätzliche Spannungsebene. Der Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen ist geschickt inszeniert und hält die Leserschaft stets neugierig darauf, wie sich die Verbindungen zwischen den Erzählwelten weiter entfalten.
Die Spannung bleibt dabei konstant hoch – Haas versteht es, Cliffhanger zu setzen, Wendungen einzubauen und die Erwartungen seiner Leser:innen immer wieder zu durchbrechen. Gleichzeitig schafft er es, mit seinem typischen Sprachwitz und feiner Ironie eine ganz eigene Atmosphäre zu erzeugen.
Wackelkontakt ist ein außergewöhnlicher Roman, der hochgradig unterhaltsam ist. Die raffinierte Erzählweise und die spannungsgeladene Handlung machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Eine klare Empfehlung für alle, die eine packende Story zu schätzen wissen.
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Der Schnitt in der Malerei
Ein verschmitztes Spielchen treibt da der Altmeister der literarischen Metaform wieder mit seinen Lesern, indem er zwei Geschichten ineinander verschränkt. Fragt man sich auch immer wieder nach dem Sinn des Ganzen, so genießt man dennoch die Unterhaltung und …
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Der Schnitt in der Malerei
Ein verschmitztes Spielchen treibt da der Altmeister der literarischen Metaform wieder mit seinen Lesern, indem er zwei Geschichten ineinander verschränkt. Fragt man sich auch immer wieder nach dem Sinn des Ganzen, so genießt man dennoch die Unterhaltung und den untergründigen Humor.
Der Verlauf der Handlungsstränge ist weniger wichtig als das Konstrukt und die stilistischen Finessen, die sich in geschliffenen Dialogen und vergnüglichen Wortspielen zeigen (zum Beispiel die Kombination von "Hals" und "umdrehen" in einem Satz). Dabei verkneift er sich keineswegs jede Menge ironischer Seitenhiebe, und es gelingen ihm richtige Kabinettstückchen wie die Kundenberatung bei der Bank.
In der Mitte des Buchs schürzt Haas geschickt den Knoten, als einer der Akteure der Verknüpfung gewahr wird. Das Tempo der hanebüchenen Story steigert sich zum Ende hin immer mehr, aber wenn auch die Mafia eine prägende Rolle spielt, kanm man das nicht als Krimi verkaufen.
Über dem Buch sehe ich die ganze Zeit das schmunzelnde Gesicht von Wolf Haas.
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Wegen des psychedelischen Covers hätte ich diesen tollen Roman fast nicht gelesen, beim Draufschauen wird mir sofort schwindlig. Zum Glück hat mich die Begeisterung anderer Leser neugierig gemacht.
Der Trauerredner Franz Escher wartet auf den Elektriker, weil seine Steckdose einen …
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Wegen des psychedelischen Covers hätte ich diesen tollen Roman fast nicht gelesen, beim Draufschauen wird mir sofort schwindlig. Zum Glück hat mich die Begeisterung anderer Leser neugierig gemacht.
Der Trauerredner Franz Escher wartet auf den Elektriker, weil seine Steckdose einen Wackelkontakt hat. Dabei liest er ein Buch über den Mafia- Kronzeugen Elio Russo. Der sitzt im Gefängnis und wartet auf den Beginn seines Zeugenschutzprogramms. Weil er nicht schlafen kann, liest er ein Buch. Darin geht es um den Trauerredner Franz Escher, der in seiner Wohnung auf den Elektriker wartet, weil eine Steckdose Wackelkontakt hat.
Was hier so kompliziert kling, ist in der Tat eine ziemlich verschachtelte Geschichte, in der die Perspektiven und Zeitebenen ständig wechseln. Sie ist jedoch so gekonnt konstruiert, dass ich ihr mühelos folgen konnte. Zwei Lebensläufe werden gleichzeitig erzählt und doch nicht, denn während der langsame Franz Escher nur ein paar Tage durchlebt, sind es beim gewitzten Elio Russo mehrere Jahre.
Die beiden Erzählstränge bewegen sich immer weiter aufeinander zu, bis…das darf ich hier nicht verraten, um niemandem den Spaß zu verderben.
Wolf Haas hat eine unterhaltsame intelligente Geschichte geschaffen, die Elemente aus Krimi, Liebesgeschichte und Gesellschaftsroman enthält. Wie ein Puzzle setzt sie sich Stück für Stück zusammen. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen, so dass ich durch die Seiten geflogen bin.
Besonders gut gefallen haben mir Haas‘ leichtfüßiger Schreibstil und sein Sprachwitz, der weder vor Bankern noch vor der Mafia Halt macht. Es war von der ersten bis zur letzen Seite ein großes Lesevergnügen.
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Der Trauerredner Franz Escher, der seit Jahren leidenschaftlich gerne Puzzles zusammensetzt, liest neuerdings Bücher über die Mafia. Während er eines Tages auf den Elektriker wartet, liest er ein Buch über den jungen Ex-Mafioso Elio Russo, der im Zeugenschutzprogramm steht und …
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Der Trauerredner Franz Escher, der seit Jahren leidenschaftlich gerne Puzzles zusammensetzt, liest neuerdings Bücher über die Mafia. Während er eines Tages auf den Elektriker wartet, liest er ein Buch über den jungen Ex-Mafioso Elio Russo, der im Zeugenschutzprogramm steht und eine neue Identität und Heimat bekommt. Fortan heißt er Marko Steiner.
Und dieser Elio/Marko wiederum fängt an, ein Buch über einen Franz Escher zu lesen, der auf den Elektriker wartet.
Wolf Haas stellt in der Geschichte einen Bezug zu Bildern wie die "Drawing Hands" von M. C. Escher her und genau so mutet auch der Roman an. Er spielt mit Illusionen, mit Wirklichkeit und auch mit den Erwartungen der LeserInnen.
Beeindruckend ist, dass Haas zu keinem Zeitpunkt die Fäden aus der Hand verliert. Die Dynamik der Geschichte und die in jeder Hinsicht gekonnt umgesetzte Verstrickung der Handlungsstränge, zeugen von Haas' schriftstellerischem Talent. Die matroschka-artige Verschachtelung der Geschichte vermag zu fesseln und der Begriff des Page-Turners ist hier absolut angebracht!
Ein kleiner Kritikpunkt zum Schluss: Das Ende fand ich im Vergleich zur restlichen Geschichte etwas schwach und es hat sich nicht ganz so gut in den Rest integriert. Doch davon abgesehen ist "Wackelkontakt" ein spannender Roman, der aus der Reihe fällt und dessen Seiten einem nur so durch die Finger fliegen. Leseempfehlung!
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