Broschiertes Buch

Kronen, Krieg, Künste

Das Haus Hessen im 19. und 20. Jahrhundert

Herausgegeben: Heidenreich, Bernd

Beschreibung

Die Geschichte unseres Bundeslandes Hessen ist untrennbar verbunden mit der Dynastie, die diesem Land seinen Namen gab, dem "Haus Hessen". Als eine der bedeutendsten europäischen Adelsfamilien hat sie die Geschichte und kulturelle Identität Hessens bis in unsere Gegenwart mitgeprägt. Der Aufsatzband, der aus einer Tagung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung hervorgegangen ist, soll dazu anregen, sich mit der Geschichte der hessischen Dynastie näher zu beschäftigen. Er lädt dazu ein, die hessische und deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am Beispiel dieser Adelsfamilie und ihrer Repräsentanten neu zu entdecken. So wird die spannende Geschichte der Battenberger erzählt, die Rolle Großherzog Ernst Ludwigs als Förderer des Darmstädter Jugendstils gewürdigt und den dynastischen Vermittlungsversuchen im Ersten Weltkrieg nachgegangen. Wer wusste schon, dass ein hessischer Prinz zum König von Finnland vorgesehen war? Dieses und vieles mehr erfährt man in dem neuen Buch zur Geschichte Hessens.

Autor

Dr. phil. Bernd Heidenreich, geb. 1955 in Frankfurt a. M. ist Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Von ihm erschienen sind zahlreiche Publikationen zur Kultur-, Geistes- und Verfassungsgeschichte sowie zur politischen Landeskunde Hessens. Er ist Mitglied der Hessischen historischen Kommission und der Kommission zur Erforschung des Parlamentarismus in Hessen.

Prof. Dr. Eckhart G. Franz, geb. 1931, Archivar, war Dozent für Archivwissenschaft und Honorarprofessor für Neuere Geschichte ud Landesgeschichtte in Darmstadt und von 1971 bis 1996 Direktor des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt.

Produktdetails

• Verlag: Societäts-Verlag
• Artikelnr. des Verlages: 3199919
• Seitenzahl: 200
• Erscheinungstermin: 24. April 2009
• Deutsch
• Abmessung: 205mm x 125mm
• Gewicht: 522g
• ISBN-13: 9783797311429
• ISBN-10: 3797311427
• Artikelnr.: 25633214

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.2009

Namensgebende Dynastie
Geschichte des Hauses Hessen

Zwischen Sophie von Brabant, Tochter der heiligen Elisabeth von Thüringen, die 1247/48 ihren Sohn Heinrich, das "Kind von Hessen", zum Erben der "Terra Hassia" proklamierte, und Landgraf Moritz von Hessen, dem heutigen Chef des Hauses Hessen, liegen siebeneinhalb Jahrhunderte. Mehr als 450 Jahre waren die Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt getrennt; nach dem Tod des Prinzen Ludwig 1968 und seiner Gattin Prinzessin Margaret 1997 wurden beide Linien in der Person des Landgrafen wieder vereint. Die Geschichte des Landes Hessen sei untrennbar mit der Dynastie verbunden, die dem Land ihren Namen gegeben habe, hat der Direktor der Hessischen Landeszentrale für

politische Bildung, Bernd Heidenreich, auf Schloss Wolfsgarten bei Langen, der einstigen Sommerresidenz der Darmstädter Großherzöge, hervorgehoben. Dort wurde das von Heidenreich und dem früheren Direktor des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, Eckhart Franz, herausgegebene Buch "Kronen, Kriege, Künste - Das Haus Hessen im 19. und 20. Jahrhundert" vorgestellt; es ging aus einer Tagung der Landeszentrale hervor.

Auf 317 Seiten beschäftigen sich zahlreiche Autoren mit unterschiedlichen Aspekten der Geschichte der Dynastie seit 1866. Damals büßten als Ergebnis des preußisch-österreichischen Kriegs gleich zwei hessische Territorien - das Kurfürstentum Hessen, das nach Preußen eingegliedert wurde, und die wenige Monate zuvor an Darmstadt gefallene Landgrafschaft Hessen-Homburg - ihre staatliche Existenz ein. Das Großherzogtum Hessen konnte dagegen seine Selbständigkeit bewahren. "Das Ende Kurhessens" und die Umstände, unter denen Kassels letzter Kurfürst Friedrich Wilhelm abgesetzt wurde, werden im Beitrag von Christine Klössel, der Leiterin des Archivs der Hessischen Hausstiftung, geschildert.

Als "Ausnahmeerscheinung unter seinen Standesgenossen" charakterisiert Renate Ulmer, Oberkustodin am Institut Mathildenhöhe in Darmstadt, den Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (1868-1937), dessen Förderung des Jugendstils und der Darmstädter Künstlerkolonie Darmstadt zum vielbeachteten Zentrum der Künste und der Architektur werden ließ.

"Die Absetzung des letzten Großherzogs von Hessen und ihre vermögensrechtlichen Folgen" behandelt Norbert Stieniczka, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. In dem Buch ebenfalls enthalten sind ein Artikel des Schriftstellers und Historikers Rainer von Hessen über das finnische Thronangebot an Prinz Friedrich Karl von Hessen 1918 und ein Interview von Katrin Rössler, Mitarbeiterin dieser Zeitung, mit Rainer von Hessen zur Rolle der Prinzen von Hessen in der Zeit des Nationalsozialismus. Beide Beiträge wurden schon in dieser Zeitung veröffentlicht. "Das Haus Hessen im Dritten Reich" thematisieren auch die Historiker Christian Goeschel und Jonathan Petropoulos. Prinz Philipp von Hessen amtierte damals als Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau. Sein Bruder Prinz Christoph leitete das sogenannte Forschungsamt, einen Nachrichtendienst, der Göring zuarbeitete. Die Rolle der Prinzen werfe "dunkle Schatten auf das Haus Hessen", so Heidenreich.

EBERHARD SCHWARZ

Bernd Heidenreich, Eckhart G. Franz: "Kronen, Kriege, Künste - Das Haus Hessen im 19. und 20. Jahrhundert", Societäts-Verlag, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-7973-1142-9. Das 317 Seiten umfassende Buch kostet 14,80 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

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