Von Erich Kästner über seine »Opel-Gang« bis zu Billy Bragg - Campino spricht als Heinrich-Heine-Gastprofessor über Lyrik, das Songtexten und die Wirkung von Musik. Dabei wird er politisch und persönlich, erzählt von Düsseldorf und Kunst, vom Einfluss des englischen Punk, von deutscher Nazi-Vergangenheit und dem eigenen Älterwerden. Seine Gedanken sind ein inspirierender, leichtfüßiger Gang durch die deutsche Zeitgeschichte und die eigenen, in vierzig Jahren entstandenen Texte. Der Band enthält alle vorgetragenen Songs und Gedichte und wird ergänzt um exklusive neue Texte und Passagen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Geht schon klar, aber allzu viel sollte man nicht erwarten: Das ungefähr ist der Tenor der Besprechung des Rezensenten Jakob Biazza zu Campinos Buch. Das basiert auf zwei Vorlesungen des Tote-Hosen-Sängers an der Uni Düsseldorf und leidet für den Kritiker etwas darunter, dass das Charisma der Stimme des Sängers in Schriftform, wenig überraschend, nicht erhalten bleibt. Dennoch ist Biazza recht angetan vom ersten Teil des Buches, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Dichtkunst die Alltagssprache beeinflusst, und in der unter anderem geschickt Popmusikyrics und Dichterverse nebeneinander gestellt werden, um auf soziale Veränderungen aufmerksam zu machen. Wenn Campino seine eigenen Songtexte neben Erich Kästners Gedichte stellt, kann er hingegen nur verlieren, aber das weiß er immerhin auch irgendwie selbst, meint Biazza. Nicht allzu erhellend sind die im zweiten Buchteil enthaltenen Gedanken Campinos zu AfD, Twitter und anderen aktuellen Aufregerthemen, findet Biazza, dem allerdings durchweg gefällt, wie emotional ehrlich Campino schreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Campino (lässt) tief in die Seele eines Songwriters blicken und erzählt unterhaltsam, wie er persönliche Erfahrungen und Schicksale in Lieder kleidet.« Marco Schulze NDR Kultur - Neue Bücher 20241026