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George Tenner
Broschiertes Buch
Jagd auf den Inselmörder
Usedom-Krimi. Der erste Fall für Lasse Larsson
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Als Ilsa Buschmann im Juni 2002 wie an jedem Morgen nach der Ermordung ihrer Enkelin am Auffindungsort der Leiche sitzt, wird ein toter Mann an Land gespült. Bei der Betrachtung der Leiche stellt sie fest, dass diese die gleiche grausame Kennzeichnung trägt wie ihre Enkelin Lena - beide Ohren sind abgeschnitten. Hauptkommissar Lasse Larsson, der eben erst von Berlin an die Ostsee versetzt wurde, übernimmt die Ermittlung im Fall der männlichen Wasserleiche. Schnell stößt er auf eine Verbindung zu dem zwei Jahre zuvor ermordeten Mädchen...
George Tenner wurde 1939 in der Nähe von Dresden geboren. 1982 erschien sein erster Roman - ein Thriller über den Geheimdienst der DDR. Nahezu 25 Jahre war er als freier Journalist und Redakteur bei verschiedenen Zeitungsverlagen tätig. Heute lebt als Romanautor am Rande Berlins. www.lasse-larsson.de www.george-tenner.de
Produktdetails
- Lasse Larsson 1
- Verlag: Schardt
- 6. Aufl.
- Seitenzahl: 319
- Erscheinungstermin: Juni 2009
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 126mm x 25mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783898413299
- ISBN-10: 3898413292
- Artikelnr.: 22807220
Herstellerkennzeichnung
Schardt Verlag e.K.
Metzer Str. 10 A
26121 Oldenburg
info@bod.de
+49 (0441) 2176054
"Jagd auf den Inselmörder" ist ein Kriminalroman, der mich aus sehr verschiedenen Gründen von Anfang an gefesselt hat. Er ist so unheimlich vielseitig, greift enorm viele Thematiken auf und regt nicht nur kriminalistisch zum Nachdenken an. Doch nun mal der Reihe …
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"Jagd auf den Inselmörder" ist ein Kriminalroman, der mich aus sehr verschiedenen Gründen von Anfang an gefesselt hat. Er ist so unheimlich vielseitig, greift enorm viele Thematiken auf und regt nicht nur kriminalistisch zum Nachdenken an. Doch nun mal der Reihe nach…
Gleich zu Beginn des Romans wird die Leiche eines ehemaligen Majors des Ministeriums für Staatssicherheit mit abgeschnittenen Ohren an der Seebrücke in Heringsdorf entdeckt. Verantwortlich für diesen Fall ist das Team um Kriminalhauptkommissar Lasse Larsson, der aus beruflichen und privaten Gründen von Berlin hierher an die Küste gekommen ist. Wie der Klappentext bereits verrät, gab es vor zwei Jahren einen ähnlich gelagerten Mordfall. Dieser wird in Zusammenhang mit dem aktuellen Mord wieder aufgegriffen und erneut untersucht.
Und so begleitet der Leser das ganze Buch hindurch Lasse Larsson und sein Team bei der sehr interessant beschriebenen Ermittlungsarbeit, die allerdings ohne Action vonstatten geht. Action braucht dieser Roman auch nicht, denn die akribische Arbeit des Ermittlungsteams ist äußerst interessant beschrieben. So wird jedes recherchierte Detail ausgewertet und zusammengefügt, bis sich letztendlich ein logisches Gesamtbild ergibt.
Auch wenn man jetzt vielleicht vermuten könnte, der Roman sei stupide und anspruchslos, nein, das ist er ganz und gar nicht, denn die eingeflochtenen Randgeschichten sind es, die den Leser immer wieder erneut fesseln. So baut George Tenner immer wieder aktuell politische Thematiken ein, erwähnt aber auch geschichtliche Ereignisse deutsch-deutscher Geschichte, die zu diesem Roman ganz einfach dazugehören. Er berichtet von StaSi-Methoden, von satanistischen Verbänden zu DDR-Zeiten und von neonazistischen Gruppierungen der Gegenwart. Brisante Themen, die er nicht einfach so im Raum stehen läßt; man merkt, daß er hier kritisiert und Stellung bezieht, was auch kein Wunder ist, schaut man sich seinen Lebenslauf an. Manche Passagen fand ich sehr interessant und aufschlußreich, bei anderen Textstellen fragte ich mich jedoch, wieviel selbst Erlebtes George Tenner hierbei noch aufgearbeitet hat. Ich bin in der DDR groß geworden und lese und verstehe den Roman sicherlich ganz anders, als jemand aus den alten Bundesländern. Zum Nachdenken jedoch regt dieser Roman alle mal an.
Der Personenkreis in diesem Roman ist relativ groß. Relativ deswegen, weil er von der Zahl der wichtigen Personen her eigentlich hätte überschaubar sein können. Aber es werden hier drei Generationen beleuchtet und außerdem gibt es hier viele Stiefkinder und Halbgeschwister, die das Sortieren der Personen sehr schwer machen. Es empfiehlt sich unbedingt, beim Lesen diagrammartige Notizen zu machen, damit man irgendwann überhaupt noch weiß, wer wann mit wem. Als Beispiel nehmen wir mal Lasse Larsson, dessen Vater aus der DDR über Dänemark in die BRD flüchtete und dort mit seiner Frau Lasse zeugte. Als er aber floh, ließ er sowohl seine Freundin als auch deren Freundin schwanger zurück.
Als Lasse nun in diesem Mordfall in Heringsdorf ermittelt, erfährt er, daß er zwei Halbgeschwister von zwei verschiedenen Frauen hat. Seine Halbschwester arbeitet in einem Bordell. Sein Halbbruder, der von der StaSi in Terrorabwehr ausgebildet wurde, dann in der Fremdenlegion war und derzeit als Sicherheitsbeauftragter der Satanisten unterwegs ist, ist zugleich einer der gesuchten Mörder.
Oh ja, das ist alles ziemlich heftig und sehr kompakt. Fast schon zu viel, um noch glaubwürdig zu erscheinen. Teilweise scheint es so, daß der Roman ein verkappter Krimi ist, der eigentlich weniger unterhalten soll, als daß er eigentlich eine politische Abrechnung darstellt. Immer wieder treten nämlich verbitterte Personen auf, die nicht ein einziges gutes Haar an der DDR lassen.
Dennoch ist es in guter und lesenswerter Krimi, da es noch ein weiteres Mordopfer gibt und letztendlich die Täter dingfest gemacht werden.
Also > Lesen - Lesen - Lesen !!!
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Die Tatsache, dass zwei Opfer an der gleichen Stelle aufgefunden werden und die abgeschnitten Ohren sind die einzigen Gemeinsamkeiten, die das junge Mädchen und der ältere Mann haben. Eine mühsame und zuweilen irritierende Recherche beginnt.
Lasse Larsson, der ein Haus auf der …
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Die Tatsache, dass zwei Opfer an der gleichen Stelle aufgefunden werden und die abgeschnitten Ohren sind die einzigen Gemeinsamkeiten, die das junge Mädchen und der ältere Mann haben. Eine mühsame und zuweilen irritierende Recherche beginnt.
Lasse Larsson, der ein Haus auf der Insel geerbt hat, stößt bei seinen Ermittlungen auf verschiedene Ungereimtheiten. Handelt es sich um Ritualmorde? Haben sich die Opfer gekannt? Wie konnte der Täter unbemerkt die Leiche an der Seebrücke deponieren? Welche Bedeutung hat Ilsa Buschmann, die auf beiden Tatorten auftaucht? Er findet eine gemeinsame Bekanntschaft zwischen ihr und Walpurga Treetz, dessen Haus er geerbt hat. Eine Nachbarin wird ebenfalls umgebracht. Wem wurde die Frau unbequem?
Im Laufe der Ermittlungen werden Zusammenhänge deutlich, die bis in seine eigene Kindheit reichen. Insgesamt hat es der Kommissar mit verschiedenen Tätern und Motiven zu tun, die aber doch weitgehend zusammen hängen. Er folgt der Satanisten-Szene bis nach Schweden, macht Recherchen in Polen und nutzt seinen Bekannten in Frankreich, um diesen Fall zu lösen. Seine Recherchen reichen bis zur Staatssicherheit nach Brandenburg, wo sich eine rechte Szene eingenistet hat und nicht nur dort ihre Treffen abhält.
Der Autor schreibt lebendig und nachvollziehbar zu Situationen. Dabei lässt er auch Gefühle und Eindrücke wirken. Die Landschaften werden somit erlebt, wie sie sind. Die Authentizität der Orte, Schauplätze, Straßen, Gebäude, die im Buch zu finden sind, ist gegeben. Beschreibungen werden erzählt, manche Beweismittel als Briefe eingefügt, die der Kommissar mit dem Leser liest. Somit bin ich praktisch mit der Polizei auf dem neuesten Stand der Ermittlungen. Die Vergangenheit wird durch Verhöre oder in Gesprächen mit Zeugen erarbeitet. Jede Person wird mit ihrer gegenwärtigen Handlung während der Situation beschrieben. Die Dialoge der Ermittler sind durchdacht, gewitzt und mit nachdenklichen Aspekten, die zurück bleiben. Erwähnen möchte ich auch, dass auch vom Standpunkt des Täters aus Teile im Buch geschrieben sind.
Insgesamt ein anspruchsvoller Kriminalroman, den es sich lohnt, zu lesen. Einmal angefangen, legt man den nicht einfach weg. Sicherlich muss man sich auch für die Hintergründe der DDR interessieren, unabhängig von der Story, die überhaupt nicht einfach gestrickt, sondern sich sehr komplex entwickelt. Das, was am Ende zutage tritt, hält man zunächst nicht für möglich.
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