
Das Einmaleins der Skepsis
Über den richtigen Umgang mit Zahlen und Risiken. Aus d. Engl. v. Michael Zillgitt
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Medizinische Testergebnisse enthalten für die meisten Patienten unumstößliche Wahrheiten. Ob beim HIV-Test, bei der Mammographie oder bei der Früherkennung von Prostata-Krebs: Wer käme auf die Idee, das Urteil des Arztes anzuzweifeln? Dabei gibt es erwiesenermaßen Fehlurteile und trügerische Sicherheiten - mit oft gravierenden Folgen für die Betroffenen, Folgen, die sich nach Aussage des renommierten Psychologen Gerd Gigerenzer vermeiden ließen. In seinem provokativen und durchaus politischen Buch Das Einmaleins der Skepsis zeigt Gigerenzer, wie und warum es dennoch immer wieder - und...
Medizinische Testergebnisse enthalten für die meisten Patienten unumstößliche Wahrheiten. Ob beim HIV-Test, bei der Mammographie oder bei der Früherkennung von Prostata-Krebs: Wer käme auf die Idee, das Urteil des Arztes anzuzweifeln? Dabei gibt es erwiesenermaßen Fehlurteile und trügerische Sicherheiten - mit oft gravierenden Folgen für die Betroffenen, Folgen, die sich nach Aussage des renommierten Psychologen Gerd Gigerenzer vermeiden ließen. In seinem provokativen und durchaus politischen Buch Das Einmaleins der Skepsis zeigt Gigerenzer, wie und warum es dennoch immer wieder - und keineswegs nur in der Medizin - zu solch eklatanten Fehlurteilen kommt. Er konstatiert für die westlichen Kulturkreise ein elementares Bedürfnis nach absoluten Wahrheiten. Als Glaube an eindeutige Gewissheiten bestimmt dieses Bedürfnis die Praxis von Experten - und mehr noch die Erwartung der Laien an die moderne Technologie. Gigerenzer entlarvt diesen Glauben als eine oftmals verhängnisvolle Illusion. Hundertprozentige Gewissheit ist eine empirische Unmöglichkeit, wie die vielen Fallbeispiele von falsch-positiven Befunden aus der medizinischen und juristischen Praxis eindringlich belegen. Wie Gigerenzer feststellt, geht die Illusion vollkommener Gewissheit zudem häufig mit der nicht minder gefährlichen Unfähigkeit einher, statistisch zu denken, also mit Angaben zu Wahrscheinlichkeiten und Risiken umzugehen. Nicht nur aus den ärztlichen Untersuchungszimmern, sondern auch aus Gerichtssälen und Regierungsgremien berichtet er von schwerwiegenden Fehleinschätzungen, die alle in einem Mangel an statistischem Verständnis gründen. So aufrüttelnd und ernüchternd Gigerenzers Beispiele sind, geht es ihm doch nicht darum, Berufsgruppen zu geißeln oder den Leser zu verunsichern. Er zeigt vielmehr konkrete und frappierend einfache Möglichkeiten auf, wie sich das statistische Analphabetentum in unserer so genannten Wissensgesellschaft überwinden lässt. Verständlich und kurzwig unterbreitet Gigerenzer Vorschläge, wie der Einzelne sein Verständnis von Risiken und Wahrscheinlichkeiten verbessern kann, um letztlich den unvermeidlichen Ungewissheiten im Leben souveräner und gelassener zu begegnen.