![Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension]( "Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension")
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2006VEREINIGTE STAATEN"Bescheuerte Thriller": So nannte Stephen King die Erzeugnisse seines Kollegen James Patterson. Weniger freundlich reagierten Kritiker, die sich über seine "zynische, widerliche Fließbandschreiberei" ereiferten und dem einstigen Werbetexter vorwarfen, er glaube, Bücher wie Hundefutter verkaufen zu können. Er glaubt es nicht nur, er macht es vor. Mehr als eine Milliarde Dollar nahm er mit seinen Werken ein, und in diesem Jahr führten fünf seiner Bücher die Bestsellerlisten an. Zur Zeit steht "Cross" ganz oben, die Geschichte des Gerichtspsychologen Alex Cross, der in einen Strudel von Katastrophen gerät. Und das auch noch in Washington, DC. Von dort weiß Senator Barack Obama aber auch Erfreuliches zu berichten. Wer lesen wolle, was einem Senator durch den Kopf gehe? Von "The Audacity of Hope", Obamas zweiter Lebensbeschreibung, die, angereichert mit politischen Betrachtungen, im Oktober in die Läden kam, werden bald mehr als eine Million Exemplare im Umlauf sein. Wo der Autor auftritt, wird er wie ein Rockstar empfangen. Clinton mußte erst Präsident gewesen sein, bevor ihm das auf der Verkaufstour für seine Biographie widerfuhr. Obama hat sich offiziell noch nicht um den Job beworben. Seine Leser ahnen jedoch: Hier spricht vielleicht ein künftiger, der erste schwarze Präsident Amerikas.
JORDAN MEJIAS
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