Gangsterbanden in Paris bekämpfen sich. Da kommt Felix, dessen Frau vor drei Jahren bei einem Brand ums Leben kam, in die Stadt. Er will sich am Verursacher - der mit weißer Weste in besten Kreisen agiert - rächen, genauer: er sucht dafür einen Auftragskiller. Da er vor Jahren mit der jetzigen
Gangsterbraut Angèle Maine zusammen war (und beide haben eine Tochter, Colette, die inzwischen selbst im…mehrGangsterbanden in Paris bekämpfen sich. Da kommt Felix, dessen Frau vor drei Jahren bei einem Brand ums Leben kam, in die Stadt. Er will sich am Verursacher - der mit weißer Weste in besten Kreisen agiert - rächen, genauer: er sucht dafür einen Auftragskiller. Da er vor Jahren mit der jetzigen Gangsterbraut Angèle Maine zusammen war (und beide haben eine Tochter, Colette, die inzwischen selbst im heiratsfähigen Alter ist), verspricht er sich schnelle Erledigung.
Doch Felix gerät zwischen die Scharmützel der Banden von Riton Godot (derzeitiger Gefährte von Angèle) und den Leuten korsischer und italienischer Herkunft.
Jo (aus Godots Mannschaft) soll zunächst einen tödlichen Verlust der Truppe rächen, doch irgendwie solidarisiert er sich mit den beiden Korsen. Sie überdenken ihren miesen Beruf. Kurz vor Gründung einer Gangstergewerkschaft fällt ihnen ein entscheidendes Gegenargument ein: Immerhin haben sie einen krisensicheren Arbeitsplatz.
Jo fühlt sich zu Colette hingezogen und träumt vom Ausstieg und einer Kneipe in Antibes.
Damit wird es - der Amila-Kenner ahnt es - nichts. Trotzdem ist das Ende diesmal versöhnlich. Jean Amila führt wieder lakonisch, trocken und witzig durchs Geschehen. Er vereint all dies beispielsweise in Jos Kompliment an Colette: "Ich sage dir, Colette, du bist wie eine Steckdose. Wenn der Funke überspringt, dann bin ich nicht mehr zu halten". Ohne es dem Leser aufzudrängen taucht die Frage auf: Wer handelt verwerflicher: der Strassengangster mit Traum vom bürgerlichen Leben oder der scheinbar ehrbare, schwerreiche, skrupellose Konzernchef? Vielleicht ist die Handlung zunächst etwas zu routiniert. Die Handlung drängt bis zur Hälfte nur geschäftsmäßig voran. Dann aber geht's zur Sache.
Für Freunde des Noir-Krimis wartet mit "Auf Godot wartet keiner" ein Lesegenuss.