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Koda und Kenai sind aus dem Winterschlaf erwacht und wundern sich über die Frühlingsgefühle der anderen Waldbewohner. Sogar die schrägen Elche Benny und Björn versuchen zwei schicken Elchdamen zu imponieren.
Doch eines Tages trifft Kenai auf das Menschenmädchen Nita, seine Freundin aus Kindertagen, was dem kleinen Koda gar nicht gefällt.
Dennoch brechen sie gemeinsam zu einer aufregenden Reise auf, auf der Kenai vor die schwerste Entscheidung seines Lebens gestellt wird...
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- Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Spiel: Der volle Durchblick - „Behind the Music" von Bärenbrüder 2
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Produktbeschreibung
Koda und Kenai sind aus dem Winterschlaf erwacht und wundern sich über die Frühlingsgefühle der anderen Waldbewohner. Sogar die schrägen Elche Benny und Björn versuchen zwei schicken Elchdamen zu imponieren.

Doch eines Tages trifft Kenai auf das Menschenmädchen Nita, seine Freundin aus Kindertagen, was dem kleinen Koda gar nicht gefällt.

Dennoch brechen sie gemeinsam zu einer aufregenden Reise auf, auf der Kenai vor die schwerste Entscheidung seines Lebens gestellt wird...

Bonusmaterial

- Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Spiel: Der volle Durchblick - „Behind the Music" von Bärenbrüder 2
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2004

Zum Finale ein Fiasko
Elchtest nicht bestanden: Disneys neuer Zeichentrickfilm "Bärenbrüder"

Wenn zu Beginn des Zeichentrickfilms "Bärenbrüder" eine Herde Karibus aus einer Vertiefung hervorstürmt und im Sprung über drei Eskimos hinwegsetzt, dann ist das fast so etwas wie eine individuelle Kollektivhandschrift des Disneystudios in Florida. Denn genauso hatte der erst Anfang der neunziger Jahre gegründete Ableger der Zentrale in Kalifornien vor sechs Jahren den Angriff der Hunnen in "Mulan" inszeniert: mit viel Computereinsatz, erstaunlichen Tiefeneffekten und einem unbestreitbaren Gespür für Massenszenen, das seinen Höhepunkt damals in den Festlichkeiten auf dem Platz des Himmlischen Friedens fand.

Genutzt haben diese zwei Virtuosenstücke weder "Mulan", der eher zu den mittelmäßigen Disneywerken zählt, noch dem Studio selbst, dessen Schließung vor kurzer Zeit bekanntgegeben wurde. Nur drei Filme hat es in seiner kurzen Existenz fertigstellen können: neben "Mulan" noch das kleine Trickwunder "Lilo & Stitch" und nun eben "Bärenbrüder". Man muß zugeben, wenn man diese Abschlußarbeit sieht, daß wohl "Lilo & Stitch" der Ausrutscher zum Besseren hin war, denn "Bärenbrüder" ist nicht nur Mittelmaß, sondern ein Desaster.

Das fängt mit einer Idee an, auf die sich die beiden Regisseure Aaron Blaise und Bob Walker viel einbilden: Nach zwanzig Minuten, wenn der junge Eskimo Kenai in einen Bären verwandelt wird, wechselt das Filmbild vom normalen Format auf Cinemascope, um die neue Perspektive Kenais auf die Welt zu verdeutlichen. Diese originelle Idee hat allerdings zwei Haken: Zum einen muß dafür das Bedienungspersonal der Kinos mitspielen und die Leinwand entsprechend einrichten; zum anderen ist der Effekt unmotiviert. Denn der Bär als Raubtier hat gegenüber dem Menschen keinen erweiterten Blickwinkel, im Gegenteil schätzen Biologen seinen Gesichtssinn eher als schwächer ein. Solch ein inhaltsästhetischer Fehler unterläuft den akribischen Disneytrickfilmern im allgemeinen nicht.

Zwei weitere Stärken nimmt der Film für sich in Anspruch. Da ist einmal Phil Collins, der nach "Tarzan" wieder einmal Lieder für einen Disneyfilm geschrieben hat. Man kann über deren musikalischen Wert streiten, aber spätestens die von Collins selbst vorgetragenen deutschen Versionen sind derart grausig, daß man die mit ihnen unterlegten Filmszenen nicht mehr ernst nehmen kann. Und dann gibt es zwei Figuren in "Bärenbrüder", die den eigentlichen Hauptakteuren Kenai und dem Bärenjungen Koda im negativen Sinne die Schau stehlen. Das sind die beiden Elche Björn und Benny, im Original gesprochen von den Komikern Rick Moranis und Dave Thomas. Sie haben drei größere Auftritte als typische Witzfiguren, wie sie jeder Disneytrickfilm enthält. Schon der zweite langweilt, der dritte ist schier unerträglich, und dennoch setzt die Werbung für den Film so sehr auf die beiden Paarhufer, als hieße der Film "Elchbrüder". Offensichtlicher kann man das Scheitern eines Filmkonzeptes nicht eingestehen.

Dabei war die Idee nicht schlecht: Die Mythenwelt der nordamerikanischen Ureinwohner mit ihren Motiven der Verwandlung von Menschen in Tiere, die schon Canetti so begeistert hat - was hätte das für einen Stoff abgegeben. Wenn man sich nicht auf eine Art Light-Version des "Königs der Löwen" kapriziert hätte, in welcher der "circle of life" durch die Existenz der Geisterwelt alles Evolutionär-Grausame verloren hat und es nicht einmal mehr eine bedrohliche Gestalt gibt, die den Helden zusetzen könnte. Gute Güte, was ist nur aus Disney geworden?

ANDREAS PLATTHAUS

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