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In Michael Lewis's game-changing bestseller, a small group of Wall Street iconoclasts realize that the U.S. stock market has been rigged for the benefit of insiders. They band together - some of them walking away from seven-figure salaries - to investigate, expose, and reform the insidious new ways that Wall Street generates profits. If you have any contact with the market, even a retirement account, this story is happening to you.

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Produktbeschreibung
In Michael Lewis's game-changing bestseller, a small group of Wall Street iconoclasts realize that the U.S. stock market has been rigged for the benefit of insiders. They band together - some of them walking away from seven-figure salaries - to investigate, expose, and reform the insidious new ways that Wall Street generates profits. If you have any contact with the market, even a retirement account, this story is happening to you.
Autorenporträt
Michael Lewis is the best-selling author of Liar's Poker, Moneyball, The Blind Side, The Big Short, The Undoing Project, and The Fifth Risk. He lives in Berkeley, California, with his family.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.2014

Bremsklötze für Hochfrequenzhändler

Ein neues Buch über die Wall Street befeuert gerade die Debatte über unfaire Geschäftspraktiken der Millisekundenhändler. Jetzt ermittelt neben mehreren Aufsichtsbehörden auch das FBI.

nks. NEW YORK, 1. April. Michael Lewis ist ein exzellenter Geschichtenerzähler. Deswegen trennt der bekannte Autor in seinem neuen Buch über die Wall Street und den umstrittenen Hochfrequenzhandel klar zwischen Gut und Böse. Die Guten sind Leute wie Brad Katsuyama, ein umgänglicher Kanadier, der von seinem Arbeitgeber, der Royal Bank of Canada, im Jahr 2002 als junger Aktienhändler an die Wall Street geschickt wird. Für die Unternehmenskultur der größten kanadischen Bank gibt es sogar eine eigene Bezeichnung: "RBC nett". Die Bösen sind die gierigen Gesellen an der Wall Street. "Alles war Übermaß. Ich habe mehr abstoßende Leute in einem Jahr kennengelernt als in meinem ganzen Leben davor", zitiert Lewis Katsuyama.

Katsuyama ist einer der "Flash Boys" - so lautet der Titel von Lewis' Buch -, die sich erfolgreich gegen die bösen Programmierer wehren, die an der Wall Street mit hochleistungsfähigen Computern und millisekundenschnellen Auftragswellen andere Investoren abzocken: Kleinanleger sowieso, aber auch Profis bei Fondsgesellschaften. "Flash Boys - Blitzjungs" ist ein mehrdeutiger Titel. Er suggeriert das extreme Tempo des Wertpapierhandels, in dem Aktienaufträge über Glasfaserkabel in Sekundenbruchteilen an die Börsen gejagt werden. Und er erinnert an den "Flash Crash", den kurzzeitigen Kurseinbruch an den amerikanischen Börsen vor fast vier Jahren. Das hatte eine Debatte über den Hochfrequenzhandel und die Stabilität der stark fragmentierten amerikanischen Börsenlandschaft ausgelöst.

Katsuyama bemerkt im Frühjahr 2007 seltsame Entwicklungen im Aktienmarkt. Früher konnte er 10 000 Aktien von Intel, die auf seinen Computerterminals für 22 Dollar angeboten wurden, auf einmal per Knopfdruck kaufen. Jetzt erhält er nur noch einen Teil der Aktien. Der Rest der Offerte verschwand, und der Kurs der Aktien stieg. Katsuyama und seine anderen blitzgescheiten Kollegen fanden heraus, dass das mit der unterschiedlichen Dauer zu tun hatte, die Aktienaufträge benötigen, bis sie an verschiedenen Börsen eintreffen. Ein Teil des Auftrags für 22 Dollar wurde bei der Börse ausgeführt, die die kürzeste Verbindung zu seinen Computern hatte. Die Computerprogramme der Hochfrequenzhändler merkten das offenbar, stornierten an den anderen Börsen ihre Angebote für den Verkauf von 22 Dollar - und boten sie teurer feil. Katsuyama und seine Leute finden eine Lösung für ihr Problem. Sie kreierten selbst ein Programm mit eingebauten Verzögerungen, so dass die Aufträge zur gleichen Zeit an den Börsen ankamen - die Hochfrequenzhändler hatten so keinen Zeitvorsprung mehr, um ihre Kenntnis der anstehenden Aufträge auszunutzen.

Katsuyama ging allerdings noch weiter. Er gründete mit den anderen Flash Boys im vergangenen Jahr den neuen Handelsplatz IEX Group, der einen fairen Handel gewährleisten soll. Um Hochfrequenzhändler auszubremsen, werden dort Aufträge mit einer Verzögerung von 350 Mikrosekunden ausgeführt. IEX hat bisher zwar nur einen minimalen Anteil am gesamten Aktienhandel an der Wall Street. Aber bekannte Hedgefondsmanager wie David Einhorn gehören zu den Investoren. Zudem hat sich eine der einflussreichsten Banken an der Wall Street für den Erfolg von IEX starkgemacht: Goldman Sachs. "Wir glauben, dass es für den gesamten Markt am besten wäre, wenn IEX einen kritische Größe erreichen würde", hieß es in einer internen Mitteilung der Bank - selbst wenn es das Handelsvolumen der eigenen Handelsplattform von Goldman schmälern würde. Gary Cohn, die Nummer zwei von Goldman, sprach sich kürzlich in einem Meinungsbeitrag im "Wall Street Journal" zudem für eine Reform des Hochfrequenzhandels aus - man solle unter anderem erwägen, Gebühren für eine hohe Zahl an stornierten Aufträgen zu verhängen. Goldman schlägt sich offenbar auf die Seite der Guten. Aber Geschäft mit Hochfrequenzhändlern macht Goldman weiter. Die Bank leitet das Konsortium für den geplanten Börsengang des Hochfrequenzhändlers Virtu.

Veränderungen in der Branche zeichnen sich ab. Die Debatte wurde mit "Flash Boys" befeuert. Lewis unterstellte den Hochfrequenzhändlern, die amerikanischen Aktienmärkte auf gleichwohl legale Weise zu "manipulieren". Am Tag der Buchveröffentlichung wurde bekannt, dass die Bundespolizei FBI wegen des Verdachts auf Insiderhandel mit breitangelegten Ermittlungen gegen Wertpapierhäuser begonnen hat. "Es gibt die große Sorge, dass Hochfrequenzhändler relevante, nichtöffentliche Informationen vor anderen Leuten erhalten und sie für Geschäfte nutzen", sagte ein Sprecher des FBI. Auch mehrere Aufsichtsbehörden ermitteln wegen möglicherweise unfairer Praktiken gegen Hochfrequenzhändler.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.12.2014

Lesen wir über Geld Die SZ-Wirtschaftsredaktion empfiehlt Bücher zu Weihnachten
Wie von Geisterhand
Die modernen Finanzmärkte gelten zu Recht als schwer durchschaubares Dickicht marktwirtschaftlicher Aktivität. Das liegt auch daran, dass die Technologie Einzug gehalten hat an den Börsen. Es sind nicht mehr Menschen auf dem Handelsparkett, die Aktien handeln. Vielmehr bestimmen Computerprogramme weltweit zu über 50 Prozent, welches Wertpapier den Besitzer wechselt. Diese Geschäfte werden in Millisekunden abgewickelt. Man spricht von „High Frequency Tradern“ – Hochfrequenzhändlern, die durch geschickte Programmierung ihrer Handelssoftware der Konkurrenz in Blitzgeschwindigkeit eine Nasenlänge voraus sein möchten.
  Der US-Autor Michael Lewis hat sich in seinem Buch „Flash Boys“ also ein kompliziertes Thema ausgesucht. Die Tatsache, dass er dennoch viele Leser damit erreicht hat, mag nahelegen, dass die in der deutschen Übersetzung 274 Seiten ganz ansprechend geschrieben sein müssen. Lewis, der mit „Liar’s Poker“ bereits einen Bestseller über das merkwürdige Gebaren an den Finanzmärkten geschrieben hat, erklärt auf den ersten Seiten, wie er auf dieses Thema gestoßen ist. Es war im Jahr 2009, da las Lewis in der Zeitung, dass ein russischer Computerprogrammierer vom FBI verhaftet wurde, weil er der Investmentbank Goldman Sachs einen Computercode gestohlen hatte. Dieser Code sei sehr wichtig, weil man mit ihm in den falschen Händen „die Märkte manipulieren könnte“. Lewis fand das sehr merkwürdig, denn Goldman Sachs war doch eine Bank und kein IT-Konzern. Zudem konnte niemand so richtig erklären, was dieser Russe bei Goldman Sachs eigentlich genau gemacht hatte.
  Das ist die Ouvertüre zu einer wahren Geschichte, die dazu führte, dass die amerikanischen Aufsichtsbehörden den High-Frequency-Handelsmarkt nun unter die Lupe nehmen. Der Held der Story ist der kanadische Banker Brad Katsuyama, dem im täglichen Handelsgeschäft ein Sachverhalt sauer aufstieß: Immer wenn er an seinem Computer eine Aktie kaufen wollte, erhöhte sich der Preis genau in dem Moment, in dem er den Kauf per Mausklick ausführte. Es war, als ob ein anderer wusste, was er vorhatte. Niemand hatte eine Erklärung dafür und der Kanadier merkte schnell, dass die allermeisten Börsenhändler dieses Problem kannten. Die Erklärung: Smarte Rechenprogramme kauften die Aktien in Sekundenbruchteilen bevor Leute wie Katsuyama ihre Kaufen-Taste drücken konnten und verkauften sie dann zu einem höheren Preis unmittelbar an den ursprünglichen Käufer weiter. Die Computer anderer Händler hatten sich dazwischengemogelt.
  Wie das möglich ist? Lewis erklärt es spannend und verständlich.
MARKUS ZYDRA
Flash Boys , Michael Lewis, Campus Verlag, 288 Seiten, 24,99 Euro.
Hier strahlt noch der alte Glanz der einst stolzen Handelsnation Portugal: Die spektakuläre Biblioteca Joanina an der Universität in Coimbra. Foto: mauritius images
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A beautiful narrative, so well-written. You've got to get this Jon Stewart The Daily Show