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Der "Wiener Friedhofsführer" aus dem Falter Verlag bietet einen umfassenden Überblick über die Friedhöfe Wiens, deren Geschichte und das Bestattungswesen. Werner T. Bauer geht in der 5., überarbeiteten Auflage des Bandes aus der Reihe "Falters Kultur für Genießer" dem speziellen Umgang der Wiener mit dem Tod auf den Grund. Anschaulich und aktuell wird die Entwicklung des Bestattungswesens vom Sparsarg Josephs II. bis zum republikanischen Begräbnis erster Klasse, aber auch die Auseinandersetzung um die Feuerbestattung im Roten Wien dargestellt. Längst verschwundene Alt-Wiener Kirchhöfe werden…mehr

Produktbeschreibung
Der "Wiener Friedhofsführer" aus dem Falter Verlag bietet einen umfassenden Überblick über die Friedhöfe Wiens, deren Geschichte und das Bestattungswesen. Werner T. Bauer geht in der 5., überarbeiteten Auflage des Bandes aus der Reihe "Falters Kultur für Genießer" dem speziellen Umgang der Wiener mit dem Tod auf den Grund. Anschaulich und aktuell wird die Entwicklung des Bestattungswesens vom Sparsarg Josephs II. bis zum republikanischen Begräbnis erster Klasse, aber auch die Auseinandersetzung um die Feuerbestattung im Roten Wien dargestellt. Längst verschwundene Alt-Wiener Kirchhöfe werden beschrieben, wie die beiden ältesten Friedhöfe Wiens, die sich in der Ruprechtskirche und der alten Peterskirche im ersten Bezirk befanden. Daran anschließend beginnt die Reise durch die 23 Wiener Bezirke, die den Leser zu sämtlichen Wiener Friedhöfen führt: zu beschaulichen Pfarrfriedhöfen ebenso wie in Grüfte von barocker Pracht und in schaurige Katakomben; zu regelrechten Ausflugszielen wie dem Zentralfriedhof, zu verwunschenen Einzelgräbern im Wienerwald und zum stillen Friedhof der Namenlosen am Alberner Hafen. Ein eigenes Kapitel ist den jüdischen Friedhöfen Wiens gewidmet, und ein Besuch des Bestattungsmuseums steht ebenfalls auf dem Programm. Mit der abschließenden Erklärung zu Grabsymbolen, den Literaturhinweisen, Angaben von Internetlinks und einem praktischen Register wird der Führer dem Anspruch der Vollständigkeit mehr als gerecht. Der "Wiener Friedhofsführer" ist praktischer Guide sowie kenntnisreiche und unterhaltsame Kulturgeschichte in einem.
Autorenporträt
Werner T. Bauer ist 1958 in Wien geboren. Er studierte Völkerkunde und Orientalistik an der Universität Wien. Von 1987 bis 1998 war er als freier Journalist und Wissenschaftler, anschließend mehrere Jahre lang im NGO-Bereich tätig. Seit 2002 ist Werner T. Bauer wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der ÖGPP.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.11.2004

BÜCHER FÜR DIE REISE
Nekropolis an der Donau
Das Bonmot, wonach der Tod ein Wiener sei, hat einen Bart, der mindestens so lang ist wie die Simmeringer Hauptstraße. Am Ende der Simmeringer Hauptstraße befindet sich die Simmeringer Heide, wo sich seit 1874 Wiens größter, der Zentralfriedhof befindet, dem Wolfgang Ambros vor Jahr und Tag bekanntlich eine allerschönste Hymne gesungen hat. Aber der Zentralfriedhof nimmt keineswegs den zentralen Part in dem Buch ein, das es hier zu besprechen gilt - den „Wiener Friedhofsführer”. Der Völkerkundler und Orientalist Werner T. Bauer hat sich mit der Fotographin Katharina Gossow auf den Weg gemacht, sämtliche Grabstätten der Stadt zu besuchen und en Detail ihre Geschichte in den Archiven ethymologisch, historisch und soziologisch zu erforschen. Herausgekommen ist ein profundes Werk, das sich sowohl als Lektüre empfiehlt wiewohl auch als Führer durch die Stadt.
Welch monströse Aufgabe er sich da vorgenommen (und aufs prächtigste bewältigt) hat, zeigt der Plan in der rückwärtigen Buchklappe, wo sich die Namen der Friedhöfe dicht an dicht als Netz über die Topographie der Stadt legen, von Kahlenberg nach Simmering, von Essling nach Hütteldorf. Vom Armengrab, bis zur „schönen Leich”, vom Schachtgrab, worin auch Wolfgang Amadeus Mozart verscharrt wurde, bis zum privaten Mausoleum im Wiener Wald, Bauer erwähnt, erklärt das alles, schildert die Entwicklung der Begräbniskultur vom Kirchhof zu den großen Grabfeldern außerhalb der Stadt, die Kaiser Joseph II. im Jahre 1782 aus hygienischen Gründen gesetzlich erließ.
Doch Wiener Begräbnis-Kultur setzt man nicht mit der nüchternen Leichenbeseitigung gleich, wie sie dem Kaiser weiland gefiel, sondern den Pompes funèbres mit barocker Prachtentfaltung und mindestens zwei Glanzrappen mit Federbuschen, die den Sarg ziehen. Was einer für so etwas berappen musste, das steht selbstverständlich auch drin, in Bauers Buch.
EVA-ELISABETH FISCHER
WERNER T. BAUER: Wiener Friedhofsführer. Fotos Katharina Gossow. Fünfte ergänzte und vollständig überarbeitete Auflage. Falter Verlag. Wien 2004. 312 Seiten. 25,50 Euro.
Manche sind nur unter Brennesseln und nicht auf Rosen gebettet.
Foto: Gossow
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