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Mit seiner jungen Frau Sandy reist der Spieler John Devlin (John Wayne) nach Dakota, wo das Land durch den Bau der Eisenbahnlinie gute Gewinne verspricht. Unterwegs lernen sie die beiden zwielichtigen Gesellen Jim Bender und Bigtree Collins sowie den skurrilen Flussdampferbesitzer Bounce mit seinem treuen Gefährten Nikodmeus kennen und werden Zeuge eines Mordes. Bei einem Überfall verlieren Devlin und Sandy ihr ganzes Geld. Bender schüchtert die Farmer gnadenlos ein, um an deren Land zu kommen, das er dann an die Eisenbahn weiterverkauft. John mobilisiert alle Kräfte und nimmt den…mehr

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Produktbeschreibung
Mit seiner jungen Frau Sandy reist der Spieler John Devlin (John Wayne) nach Dakota, wo das Land durch den Bau der Eisenbahnlinie gute Gewinne verspricht. Unterwegs lernen sie die beiden zwielichtigen Gesellen Jim Bender und Bigtree Collins sowie den skurrilen Flussdampferbesitzer Bounce mit seinem treuen Gefährten Nikodmeus kennen und werden Zeuge eines Mordes. Bei einem Überfall verlieren Devlin und Sandy ihr ganzes Geld. Bender schüchtert die Farmer gnadenlos ein, um an deren Land zu kommen, das er dann an die Eisenbahn weiterverkauft. John mobilisiert alle Kräfte und nimmt den lebensgefährlichen Kampf gegen Bender und seine Leute auf. Auch sein gestohlenes Geld erhält er am Ende zurück ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Kurzfilm: "Winde der Wildnis" (49 Min.) - Starinfo John Wayne - Fotogalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.05.1996

Lieber Schneeschippen in Minnesota
Hochstapler unter sich - Filme von Jacques Audiard und den Brüdern Coen beim Filmfestival von Cannes

CANNES, 16. Mai

Den Ort gibt es wirklich: Fargo, Minnesota. Als Titel des jüngsten Films der Brüder Joel und Ethan Coen, die 1991 mit "Barton Fink" die Goldene Palme und den Regiepreis des Festivals von Cannes einheimsten, könnte "Fargo" aber auch als Wortspiel begriffen werden - wie weit der Mensch geht, wenn er sich vom Leben nicht unterkriegen lassen will. Und dann wird aus Not Gier, aus Gier Betrug, aus Betrug Verbrechen.

Die Geschichte, die das amerikanische Brüderpaar erzählt (Regie Joel, Drehbuch Joel und Ethan, Produktion Ethan Coen), ist nichts Besonderes fürs Kino. Ein Autoverkäufer in Geldnöten hat zwei Provinzgangster angeheuert, seine Frau zu entführen und Lösegeld zu erpressen, das der wohlhabende Schwiegervater - ihm gehört die Autofirma - berappen soll. Jerry will den Gangstern nur einen winzigen Teil der erpreßten Million, von der sie nichts wissen, zukommen lassen und den Rest in sein riesiges Schuldenloch stopfen. Doch der simple Plan hält nicht, was er versprach. Unvorhergesehene Umstände bei der Entführung sorgen für einen ermordeten Streifenpolizisten, was kurzerhand den Mord an zwei Augenzeugen und weitere Tote nach sich zieht, einen sich immer aussichtsloser in der Situation verheddernden Jerry und den Einsatz des Polizeichefs von Fargo, der nicht nur weiblichen Geschlechts, sondern auch noch hochschwanger ist.

Der Mutterwitz, buchstäblich, von Chief Gunderson, eine Paraderolle für Frances McDormand, und der klirrend kalte, flache Mittelwesten der Vereinigten Staaten spielen die Hauptrollen in einem Film, dessen atmosphärische Dichte im Wettbewerb von Cannes unübertroffen bleiben dürfte. Wenn aus der Wollmütze, die man der Entführten über den Kopf gezogen hat, Wölkchen von Atemluft aufsteigen - so kalt ist es -, oder wenn die verschneite Landschaft, die nur ein paar Drahtzäune und schmale Straßenbänder kadrieren, in der Tiefe des Bildes einfach im Schneeweiß verdämmert, dann ist diese Sorgfalt im Detail ein größerer Gewinn für das Vergnügen am Zusehen als ein noch so ausgefuchster Plot. Der Liebe im Blick auf die Heimat der Brüder Coen entspricht deren Charakterisierung vor allem der Nebenfiguren, wie sie skurriler nicht gezeichnet werden könnten: der ohne Punkt und Komma seine Beobachtungen beim Schneeschippen reportierende Mittelwestler, der seine schwangere Frau versorgende Mr. Gunderson, der weniger um seine Tochter als um die Lösegelddollars bangende Vater der Entführten.

Daß die Gewalt der Gangster in diesen komisch-weltentlegenen Kosmos einbrechen muß, versteht sich - nicht aber die Bereitschaft von Buch und Regie, der Blutspur mit demselben Bildwitz zu folgen wie den Fußtapfen der Provinzler. Da werden Menschen erschossen, einzig weil sie einem bestimmten Schritt im Wege stehen, da werden Leichen in der Häckselmaschine beseitigt, daß das Blut über den Schnee spritzt wie der Dünger aus dem Güllewagen eines Bauern, da gehen die Gangster einander selber am Ende martialisch mit geschwungenem Beil an die Gurgel - und nirgends eine erkennbare Zäsur zwischen Schmunzeln und Grauen. Moral ist kein Motiv.

Die Vortäuschung falscher Tatsachen könnte zum großen Thema dieses Festivals werden, am aberwitzigsten bisher im französischen Wettbewerbsbeitrag "Un héros très discret". Jacques Audiard, der sich hauptsächlich als Drehbuchautor einen Namen gemacht hat, erzählt in seiner zweiten Filmregie nach einem 1989 erschienenen Roman Jean-François Deniaus von dem Provinzler Albert Dehousse, der im Kriegswinter 1944 mit einem erfundenen und raffiniert mit Versatzstücken der Pariser Okkupationszeit verleimten Leben jener Held wird, den die Wirklichkeit ihm nie erlaubt hätte. Wo wahrer und erheuchelter Patriotismus nicht mehr zu unterscheiden ist, gehen ihm selbst alte Kämpfer auf den Leim, so daß er in die innersten Kreise der Résistance eindringen kann. Ehre, Bewunderung, Freundschaft unter Männern, Avancen der Frauen fallen ihm zu, sogar der Rang eines Obersten in der französischen Besatzungszone in Deutschland - bis Dehousse die Moral als Motiv entdeckt, sich zu stellen. Die Führer der Résistance genieren sich jedoch und vertuschen den Fall.

Audiard erzählt diese Hochstaplerlegende ebenso charmant wie sarkastisch-bissig, "die größte Lüge unserer Generation" im Visier, daß ganz Frankreich im Widerstand gewesen sei. Die Suggestion von der Grande Nation an der Tafel der Sieger wird in Dehousse karikiert, ohne daß sich die Betroffenen verhöhnt fühlen müssen - nur durchschaut. In seinem Regiekollegen Mathieu Kassovitz, der im vergangenen Jahr in Cannes mit "La haine" von sich reden machte, hat Audiard einen Hauptdarsteller verpflichtet, der die Eleganz des Unscheinbaren in Vollendung beherrscht. Was schon Patrice Lecontes "Ridicule" andeutete, beweist "Un héros très discret" aufs neue: Niemand nimmt das Ernste leichter als die Franzosen, ohne es leichtzunehmen. HANS-DIETER SEIDEL

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