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Wie wächst man auf, als Sohn Baldur von Schirachs, eines der führenden Nationalsozialisten? Richard von Schirach berichtet zum ersten Mal von seiner Jugend in Bayern, von seiner Mutter, die sich scheiden ließ und die Kinder in Internaten unterbrachte, von den wenigen Besuchen, die ihm bei seinem Vater im Allied Prison in Berlin Spandau gestattet waren. Und von den Briefen: 1080 hatte der Vater bis zum Ende der Haft geschrieben. Seine Rolle in der nationalsozialistischen Diktatur hat er allerdings immer ausgespart. Eine beispielhafte deutsche Familiengeschichte, die anschaulich zeigt, warum…mehr

Produktbeschreibung
Wie wächst man auf, als Sohn Baldur von Schirachs, eines der führenden Nationalsozialisten? Richard von Schirach berichtet zum ersten Mal von seiner Jugend in Bayern, von seiner Mutter, die sich scheiden ließ und die Kinder in Internaten unterbrachte, von den wenigen Besuchen, die ihm bei seinem Vater im Allied Prison in Berlin Spandau gestattet waren. Und von den Briefen: 1080 hatte der Vater bis zum Ende der Haft geschrieben. Seine Rolle in der nationalsozialistischen Diktatur hat er allerdings immer ausgespart. Eine beispielhafte deutsche Familiengeschichte, die anschaulich zeigt, warum 1945 noch lange nichts zu Ende war.
Richard von Schirach wuchs ohne Vater auf. Der saß, während er in Bayern die Schulbank drückte, als Kriegsverbrecher in Berlin-Spandau. Zwanzig Jahre lang. "Es war eine Vaterbeziehung" schreibt der Sohn Baldur von Schirachs, des Reichsstatthalters von Wien, "die nur auf Briefen und den spärlichen Besuchen beruhte, die, wenn es hochkam, sechzig Minuten im Jahr ausmachten:" Und dennoch: Richard und seine Geschwister "waren von diesen Briefen abhängig und nannten sie 'Vaterspeise'. Mit dem Entrückten, Einsamen gut zu stehen und sich aufgehoben zu fühlen überstieg alles". Auch die Mutter, die später ihre Kinder ohnehin verlassen und ihr Glück ohne die Kinder mit einem neuen Mann suchen wird, wurde, als Richard drei und seine Geschwister gerade einmal sieben, zehn und zwölf Jahre alt waren, während eines Einkaufs von der Straße weg verhaftet. Die Kinder geraten in die Fänge einer staatlichen Fürsorgerin, die ihre sadistischen Triebe vorzugsweise an dem vierjährigen Richard auslebt. Keine leichte Kindheit also, ganz unabhängig von dem braunen Schatten des Vaters... Als Baldur von Schirach aus der Haft entlassen wird, folgt wegen ihrer nicht in Deckung zu bringenden Anschauungen über die generelle wie individuelle Schuldfrage schon bald der Bruch zwischen Vater und Sohn. Letzterer hat sich mit diesem Buch Klarheit zu verschaffen gesucht über sein Leben. Und wir müssen ihm danken, dass er uns daran teilhaben lässt. Denn Der Schatten meines Vaters ist weit mehr als eine Autobiografie. Das Buch ist ein ebenso bewegendes wie in Teilen sehr lehrreiches Zeitzeugnis erster Güte.
Autorenporträt
Richard von Schirach , geboren 1942, studierte Sinologie, Germanistik und Geschichte. 1978 gründete er ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen für die VR China. Veröffentlichungen u.a.: 'Pu Yi. Ich war Kaiser von China'.
Rezensionen
"... ein einzigartiges Dokument. Einzigartig, weil es eine eindringliche, nuancierte, aus eigener Anschauung gewonnene Sprache spricht."
Die Zeit 10.11.2005

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Kritisch betrachtet Rezensentin Christine Brinck diese Erinnerungen Richard von Schirachs an seinen Vater Baldur, dem einstigen Reichsjugendführer und Reichsstatthalter von Wien, der vom Internationalen Gerichtshof in Nürnberg zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. Sie hält dem Autor vor, sich mehr mit dem Klein-Klein seiner Nachkriegskindheit zu befassen als mit den wirklich interessanten Fragen. Etwa danach, wie ein Heranwachsender mit der massiven Schuld seiner Eltern fertig wird, wie die Entstehung des Antisemitismus seines Elternhauses zu erklären sei oder wie es Baldur 1945 als kulturelle Errungenschaft bezeichnen konnte, dass Wien judenfrei sei. Fragen wie diese streife der Autor allerdings nur. Als private, familiäre Aufarbeitung einer Nachkriegskindheit gehört das Buch nach Ansicht Brincks in einen Selbstverlag. Historisch bringe es nicht viel, und psychologisch bleibe es viel zu vage und ducke sich vor den großen Fragen weg. Brincks Urteil fällt dann auch ziemlich scharf aus: "Für Täterkinder mögen derlei Erinnerungen eine Art Therapie sein, für den Leser sind sie dann doch zu dürftig."

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2005

Briefe aus Spandau
Richard von Schirach über die Entfremdung von seinem Vater

Als Bub erschien es ihm völlig normal, daß die Mutter nicht vom Einkaufen zurückkam, sie von der Straße weg verhaftet wurde. Schließlich waren die meisten Familienmitglieder eingesperrt, im Gefängnis oder in einem Lager. Was wiederum nicht verwunderlich ist. Sein Großvater war Heinrich Hoffmann, Hitlers Hoffotograf. Seine Mutter war dessen Tochter und sein Vater Baldur von Schirach, Hitlers Reichsjugendführer. Als die Nürnberger Richter den späteren Gauleiter und Reichsstatthalter in Wien zu zwanzig Jahren Haft verurteilten, war sein Sohn Richard gerade mal vier.

Dieser Sohn hatte einen Vater, der sich zu Wort meldete und dennoch abwesend war. Abgesehen von den Besuchen im Alliierten Militärgefängnis, kannte er ihn nur aus Briefen. Sie waren gespickt mit Ratschlägen etwa der Art: "Denk an die späteren Quartette von Beethoven!" Jede Woche erhielt Richard - wie auch seine drei älteren Geschwister - einen solchen väterlichen Brief aus Spandau. Es waren 1080 an der Zahl. Jede Woche antworteten ihm die Kinder. Richard von Schirach hat nun einen Teil dieser Briefe wieder gelesen. Knapp vierzig Jahre nach der Entlassung des Kriegsverbrechers hat der Sohn ein Buch geschrieben - über sich, seine Kindheit und Jugend, über die Beziehung zum Vater, über das Nachkriegsdeutschland.

"Der Schatten meines Vaters": Der Titel ist nicht einfallsreich, eher abgegriffen, zumal da einer nicht nur sehr emotional, sondern auch historisch analysiert, warum er diesen Schatten längst abgeworfen hat und sich dem Vater überlegen fühlt. Gleichwohl ist das Buch keine erbarmungslose Anklageschrift, wie sie etwa Niklas Frank verfaßt hat, der Sohn von Hans Frank, Hitlers "Generalgouverneur" in Polen. Es kommt nicht einmal einer späten Abrechnung mit dem Vater nahe, der sich als "anständiger Antisemit" bezeichnete, dennoch 60 000 Juden aus Wien deportieren ließ und sich rühmte, die Stadt "judenfrei" gemacht zu haben.

Es ist vielmehr die Geschichte einer enttäuschten Liebe, einer Entfremdung zwischen zwei Menschen, deren familiäre Bande das Trennende nicht überwinden können - weil der Sohn zunehmend fassungslos wird angesichts der Greueltaten des Regimes, der Perversion von Werten in Deutschlands dunkelster Zeit. Und weil der Vater die Worte der Reue nicht findet, sondern die Schuld auf andere schiebt. So, wie es sich in ungezählten Familien nach 1945 abgespielt hat. Richard von Schirach hat unter diesem Gesichtspunkt ein exemplarisches Buch geschrieben, wobei freilich das Erbe, Kind eines Nazi-Oberen zu sein, besonders schwer ist.

"Weihnachten 1945 erfüllte nicht unbedingt die Erwartungen eines Dreijährigen." So lapidar wie wohl wahr beginnt Richard von Schirach das Kapitel, in dem er erstmals von seinen eigenen Erinnerungen erzählt. Zuvor betreibt er Familiengeschichte und beschäftigt sich mit den Verhältnissen am Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Weimar, seinem deutsch-nationalen Großbürgertum, in das Baldur von Schirach als Sohn des Hoftheater-Generalintendanten hineingeboren wurde: Da begibt sich einer auf die Suche nach Spuren dafür, warum der Vater dem nationalsozialistischen Gedankengut verfallen konnte.

Erst nach dieser "Einführung" schildert der großartige Milieu-Erzähler, was es bedeutete, als Familie eines Täters in Bayern aufzuwachsen. Vom Hamstern der Mutter bis zur Begegnung mit einem Amerikaner, der eine Zigarre auf seiner Hand ausdrückte. Und wie er als ahnungsloser Junge den Vater, den geheimnisumwitterten Unbekannten im Kerker, romantisch verklärte, ihn in noch höhere Sphären hob, nachdem sich die Mutter von ihm hatte scheiden lassen. Mit seiner Mutter Henriette Hoffmann, für die es als junges Mädchen selbstverständlich war, das zu lesen, was Hitler ihr aussuchte, und der auch noch im Alter eine gewisse Uneinsichtigkeit nachgesagt wird, geht Richard von Schirach milde um. Er hat es ihr offensichtlich nicht vergessen, daß sie es einmal auf dem Obersalzberg gewagt hatte, vor Hitler ein kritisches Wort über den Abtransport von Juden zu sagen.

Der Vater hatte solches nicht gewagt. Auch dieser stille Vorwurf zieht sich durch das Buch, das vor allem dann eindrucksvoll wird, wenn der Autor zum Beobachter seiner widerstreitenden Gefühle wird: Er unterscheidet zwischen seiner Sohnespflicht gegenüber dem Vater und der historischen Figur dieses Vaters. Wenn er etwa das Leben der Häftlinge in Spandau beschreibt und wie das Verbot, Blumen zu züchten, sie offenbar in seelische Verzweiflung stürzte: ",Nummer eins', der gesagt hatte: ,Wir leben, um für Hitler zu sterben'", habe das an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht, merkt Richard von Schirach bitter-ironisch zu seinem Vater an. Eindrucksvoll auch die Schilderungen seiner Besuche im "Prisong", wie das Militärgefängnis im Familienjargon hieß. Hier mutiert die Autobiographie zum Bericht des Zeitzeugen.

Die Sohnespflicht, die Briefe nach und die Besuche in Spandau, enden mit der Heimkehr des Vaters. Schirach nennt es "Vaterdienst". Zweifellos sind dies die interessantesten Seiten des Buches: Die Hoffnung trügt, endlich eine "normale Familie" sein zu können. Aber was ist in diesem Fall Normalität? Beim Sohn stellt sich nun auch Entsetzen ein über den Besuch, den der Vater bekam, und die Briefe, die Sätze enthielten wie: "Mit Ihrem Namen wird für immer die großartige Leistung der deutschen Jugend in Krieg und Frieden" verbunden bleiben. Die Autorität des Vaters verblaßt endgültig. Der Sohn beschreibt all dies so, als sei bei ihm nur noch Mitleid übrig für einen alten Mann.

CORNELIA VON WRANGEL

Richard von Schirach: Der Schatten meines Vaters. Carl Hanser Verlag, München 2005. 384 S., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.10.2005

Angst vor den Fragen
Ein Sohn Baldur von Schirachs nähert sich seinem Vater
Wie wächst einer auf, der seinen Vater nur einmal im Jahr im Gefängnis besuchen darf?”, wird arglos auf der Rückseite des Schutzumschlags von Richard von Schirachs Erinnerungen gefragt. Doch der Autor ist nicht irgendein Junge, und sein Vater nicht irgendein Krimineller. Auch geht es in diesem Buch nicht um die psychosoziale Befindlichkeit von vaterlos aufwachsenden Kindern. Schirach ist das vierte und jüngste Kind des Reichsjugendführers, Reichsstatthalters von Wien und eines verurteilten Kriegsverbrechers: Baldur von Schirach. Wer so einen Vater im Gefängnis besucht, kommt mit anderem emotionalen Gepäck als das Kind eines Mannes, der wegen Unterschlagung einsitzt.
Richard von Schirach, ein Sinologe aus München, ist bei Kriegsende vier Jahre alt, als sein Vater vom Internationalen Gerichtshof in Nürnberg zu 20 Jahren Haft verurteilt wird und gerade elf, als er ihn das erste Mal im Gefängnis in Spandau wiedersieht. Ein unschuldiges Kind, das wie so viele Altersgenossen der Nachkriegszeit Besitzverlust und Familienzerstörung ausgeliefert ist. Eine Zeit, in der Entbehrungen, Hunger, abgebrochene Schulbildung und Ersatzväter eine ungute Rolle spielten.
Was kann am Buch eines Täterkindes von Interesse sein? Sicher nicht die Erinnerungen an Weihnachtsabende oder nächtliche Ausbrüche aus dem Internat, der Kummer über das enteignete Schlösschen, der Verlust des Porzellans oder die geplünderte Bibliothek. Das Buch liest man nur wegen Baldur von Schirach. Das Klein-Klein der Nachkriegskindheit, die rührenden Gefühle, die leichtlebige Mutter, das langsam sich abzeichnende Wirtschaftswunder, sie sind zu schlicht erzählt, als dass sie 380 Seiten rechtfertigen könnten. Der Vater hatte Wien „judenrein” gemacht, hatte jüdische Familien massenhaft enteignen und deportieren lassen, um „Wohnraum” freizumachen, und dem Sohn bleibt das Jammern über die familiäre Enteignung nicht im Halse stecken? Abertausende lebten in Lagern und Notunterkünften, waren unschuldig obdachlos, vaterlos, familienlos. Aber Schirach trauert über seine klägliche Kindheit, als steckte er noch mitten darin. Die Frage, wie ein Heranwachsender mit der massiven Schuld seiner Eltern fertig wird, wie man einen Vater trotz seiner Untaten liebt, die wird nur ängstlich gestreift.
Der Autor hat keine eigenen Erinnerungen an die Nazizeit und bastelt sich aus geschwisterlichen, mütterlichen und anderen Informationen einen Phantasievater zusammen. „Richard hat verworrene, phantastische Vorstellungen von dir”, schreibt die Mutter an den Vater in einem Brief. Der Kleine hat Sehnsucht nach ihm wie Millionen Kinder, deren Väter den Krieg nicht überlebten, ermordet wurden, in Gefangenschaft sitzen oder verschollen sind.
Nach der ersten Begegnung in Spandau schreibt der junge Schirach: „Ich war dankbar, dass mir endlich mein imaginärer Briefvater leibhaftig gegenüber saß.” Das Kind ist glücklich und „beruhigt” über den Besuch. Das bleibt nicht so. Je älter der Junge wird, desto befangener und nachdenklicher scheint er bei den Begegnungen mit dem Vater, den er eigentlich nicht kennt. „Ich hatte ihm noch nie die Hand geschüttelt, und nie hatte ich ihn umarmt.” Das alliierte Berührungsverbot gilt auch für Kinder. Immer wenn es wirklich spannend werden könnte, bleibt der Autor merkwürdig vage, so als treibe ihn immer noch die Sorge um, mit den falschen Fragen die fragilen Familienbeziehungen zu beschädigen.
In einem Brief teilt der Sohn dem Vater mit, er habe das Tagebuch der Anne Frank gelesen, und es habe ihm gefallen. Vom Vater kommt dazu kein Kommentar, also „hakte ich einmal nach”. Wieder kein Kommentar. „Dass mein Vater in irgendeiner Weise”, schreibt Schirach, „etwas mit dem Los der kleinen Anne Frank und ihrem Schicksal, das mir so nahe gegangen war, zu tun haben könnte, lag jenseits meiner Vorstellungskraft.” Ein paar Jahre später schildert er seine Gefühle bei diesen „unwirklichen Begegnungen” im Gefängnis: „Der Stachel saß in mir fest, ohne dass ich wagte oder in der Lage gewesen wäre, mich dagegen zu empören.”
Eine merkwürdige Lähmung, die der Autor bis zum Tod des Vaters beibehält. Kein Krach, keine Auseinandersetzung, nur innere Monologe, Vignetten über die politischen Einsichten der Mutter, insbesondere bezüglich der Vernichtung der Juden, ein paar Szenen, die den erstarrten Konservatismus des Vaters schlaglichtartig erhellen. So berichtet der Junge von seinen Lektüre-Abenteuern mit Lolita oder Hemingway, und der Vater mahnt verständnislos mehr Goethe an.
Immer wieder fragt er sich, warum er stumm geblieben ist, konstatiert seine emotionale Blockade und ebenso die des Vaters. Er liebt den Briefvater, den entlassenen Rückkehrer empfindet er als Fremden, den er dennoch nicht verlieren will. „Wir wagten nichts zu sagen, und er konnte nichts sagen”, und genauer noch: „Mit jeder Frage kann er dir seine Zuneigung entziehen, fühlte ich, und er musste sich hinter einem Visier aus Scham und Schweigen verbergen, um vor sich und uns Kindern weiterleben zu können.” An viel zu wenigen Stellen stellt Schirach die richtigen Fragen: „Wie ließ sich die Genealogie des Antisemitismus im Elternhaus meines Vaters erklären? Wie konnte mein Vater es 1945 als kulturelle Tat bezeichnen, dass Wien judenfrei sei?” Nur um dann etwas lahm festzustellen: „Diese Frage sollte mich immer wieder einholen.”
Als private, familiäre Aufarbeitung einer Nachkriegskindheit mit bisweilen bizarren Härten gehört das Buch in einen Selbstverlag, historisch bringt es nicht viel, und psychologisch bleibt es viel zu vage und duckt sich vor den großen Fragen weg. Aber vielleicht geht es gar nicht anders. Schirach zitiert aus Sempruns Buchenwald-Roman „Die große Reise”: „Man kann es nie seinen Kindern erzählen. Man kann seinem Sohn nichts erzählen, wenn man einen Sohn hat.” Für Täterkinder mögen derlei Erinnerungen eine Art Therapie sein, für den Leser sind sie dann doch zu dürftig.
CHRISTINE BRINCK
RICHARD VON SCHIRACH: Der Schatten meines Vaters. Hanser Verlag, München 2005. 380 Seiten, 24,90 Euro.
Baldur von Schirach (Mitte, mit Hakenkreuzbinde) im Kreis „seiner” Hitlerjugend auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg 1938.
Foto: Scherl/SZ
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