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Die Ukraine, der größte rein europäische Flächenstaat, grenzt zwar an das eurasische Rußland und unterhält zu diesem viele historisch gewachsene Verbindungen, seine Elite und große Teile der Bevölkerung bekennen sich indes zu den zentralen europäischen Traditionen und Werten. Das Land will auf längere Sicht Mitglied der Europäischen Union werden. Erstaunen und Bewunderung der westlichen Öffentlichkeit rief die 'Orangene Revolution' im Dezember 2004 hervor, in der die Bevölkerungsmehrheit des Landes gegen die Machthaber die Beachtung demokratisch-rechtsstaatlicher Prinzipien erzwang und die…mehr

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Produktbeschreibung
Die Ukraine, der größte rein europäische Flächenstaat, grenzt zwar an das eurasische Rußland und unterhält zu diesem viele historisch gewachsene Verbindungen, seine Elite und große Teile der Bevölkerung bekennen sich indes zu den zentralen europäischen Traditionen und Werten. Das Land will auf längere Sicht Mitglied der Europäischen Union werden. Erstaunen und Bewunderung der westlichen Öffentlichkeit rief die 'Orangene Revolution' im Dezember 2004 hervor, in der die Bevölkerungsmehrheit des Landes gegen die Machthaber die Beachtung demokratisch-rechtsstaatlicher Prinzipien erzwang und die Wahl des oppositionellen Kandidaten zum Staatspräsidenten erreichte. Das Buch informiert auf dem neuesten Stand umfassend über Land und Leute, Geschichte, Wirtschaft und Politik.
Autorenporträt
Ernst Lüdemann ist Osteuropa-Historiker und Abteilungsleiter in der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.02.1996

Europa

"Ukraine" von Ernst Lüdemann. Beck'sche Reihe "Länder", C.H. Beck Verlag, München, 1995, 178 Seiten, broschiert, 19,80 Mark. ISBN 3-406-35181-6.

Auf der Landkarte nimmt sich die Ukraine so festgeschlossen und wohlproportioniert aus wie Frankreich oder Spanien. Doch in der Realität häufen sich im größten Staat mit rein europäischem Territorium (603700 Quadratkilometer) die Probleme: Die Hütten-und Stahlwerke in den riesigen Industriegebieten arbeiten mit Verlust, von den 52 Millionen Einwohnern fühlen sich etwa 20 Prozent als Russen, die Krim pocht auf Autonomie, Umweltkatastrophen haben nicht nur Tschernobyl heimgesucht, vielmehr hat die übermäßige Wasserentnahme aus den Zuflüssen des Dnipro in weiten Landesteilen zu Verschlammung und Versteppung geführt. Hinzuzusetzen wäre noch, daß die Ukraine außenpolitisch alleinsteht und keinen Alliierten hat, der sie vor der Russischen Föderation schützen könnte, daß die Landeswährung den wenig Vertrauen einflößenden Namen Kupon führt und daß Rußland alle Erdgas-Pipelines nach Belieben sperren kann. In der Mittelund Ostukraine bemühen sich nicht weniger als drei orthodoxe Kirchen, eine auto- und zwei heterokephale, um die Gläubigen, in der Westukraine sympathisieren die römisch-katholische und die griechisch-katholische Kirche nur wenig miteinander. Das vermutlich schlimmste Manko der Ukraine hat V. Javorivskyi 1989 so zusammengefaßt: "In unserer ganzen Geschichte hatten wir nur zehn oder 20 Jahre das Gefühl unserer eigenen Staatlichkeit, waren wir die Herren unseres Schicksals." Ernst Lüdemann zeichnet mit genauer, knapper, versierter Feder das Bild des maroden Industriegiganten, der um seine Identität ringt. Seine Prognose für ihn ist jedoch verhalten optimistisch. (Kfi.)

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