Marktplatzangebote
21 Angebote ab € 0,90 €
  • DVD

Schon mal was von One Punch Mickey gehört? Oder von Franky Four Fingers? Wahrscheinlich nicht, aber sehen Sie hier: Brad Pitt als One Punch Mickey, ein irischer Zigeuner, der den härtesten Schlag in der Geschichte des illegalen Boxens hat. Man versteht nie genau, worüber er spricht, aber wenn er zuschlägt, sind alle Unklarheiten beseitigt. In dieser Wahnsinnsgeschichte aus der englischen Unterwelt geben nur die schrägsten Gestalten den Ton an. Mit von der Partie: Benicio Del Toro (Die üblichen Verdächtigen) als spielsüchtiger Mafisosi Franky Four Fingers und Dennis Farina (Get…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Schon mal was von One Punch Mickey gehört? Oder von Franky Four Fingers? Wahrscheinlich nicht, aber sehen Sie hier: Brad Pitt als One Punch Mickey, ein irischer Zigeuner, der den härtesten Schlag in der Geschichte des illegalen Boxens hat. Man versteht nie genau, worüber er spricht, aber wenn er zuschlägt, sind alle Unklarheiten beseitigt. In dieser Wahnsinnsgeschichte aus der englischen Unterwelt geben nur die schrägsten Gestalten den Ton an. Mit von der Partie: Benicio Del Toro (Die üblichen Verdächtigen) als spielsüchtiger Mafisosi Franky Four Fingers und Dennis Farina (Get Shorty).

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Interviews - Hinter den Kulissen - TV-Spots - Teaser - Entfallene Szenen - Filmkommentar - Produktionsnotizen - Web-Links - Filmografien - Musik-Highlights - Fotos - Stealing Stones - Entfallene Szene - Storyboard Vergleich
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.03.2001

Wegen Überfüllung geöffnet: Der prallvolle Gangsterfilm "Snatch - Schweine und Diamanten"

Wer das Guinness-Buch der Rekorde durchblättert, gewinnt den Eindruck, daß es zu den größten zivilisatorischen Herausforderungen gehört, möglichst viele Menschen auf möglichst wenig Raum unterzubringen. Immer wieder suchen pfiffige Mitbürger innovative Lösungen für das Problem der Überbevölkerung: Wie viele Erwachsene passen in eine Telefonzelle? Wie viele Sumo-Ringer kann ein Trabi transportieren (ohne Dachgepäckträger)? Dies sind inzwischen Klassiker der Kompressionskunst. Da aber im Zeitalter des Handys die Telefonzellen rar werden und auch der Trabi seine besten Zeiten wohl hinter sich hat, braucht es Männer wie den Regisseur Guy Ritchie, die der Platzangst auf neuen Territorien die Stirn bieten. Er stellt sich seit geraumer Zeit die Frage: Wie viele Figuren passen in einen Film? Ritchies Filme sind nichts für Zuschauer, die zur Klaustrophobie neigen. Schon sein Debüt "Bube, Dame, König, Gras" glich einer Veranstaltung, die schon lange wegen Überfüllung geschlossen werden müßte, wä hrend die Türsteher noch eifrig dabei sind, immer mehr Gäste von der Straße herbeizuwinken. Doch das Schöne an einem Gangsterfilm ist: Wenn der Regisseur die Übersicht über sein Personal verliert, muß er nur ein paar Schießereien inszenieren. Ritchie fand den Weg zum Notausgang seiner Geschichte, indem er über Leichen ging. Auch in seinem neuen Film "Snatch - Schweine und Diamanten" drücken sich die Figuren in den ersten Minuten so rasant die Klinke in die Hand, daß sie zum Ende hin zunehmend den Abzug drücken müssen. Ritchie füllt nicht nur den Raum, sondern komprimiert mit allen Mitteln auch die Zeit und verdichtet auf diese Weise einen Erzählstoff von schätzungsweise zehn Stunden auf Spielfilmlänge. Wenn der Regisseur so weitermacht, wird er am Ende seiner Karriere die Bibel (Altes und Neues Testament) als Kurzfilm adaptieren. "Snatch" ist passagenweise eine filmische Extremerfahrung für all jene, die in MTV die Erfindung der Langsamkeit sehen. Dabei gelingt es Ritchie mit beachtlic her Virtuosität, einigen seiner Figuren prägnante Profile zu geben und aus ihren sich kreuzenden Wegen eine bisweilen sehr amüsante Handlung zu entwickeln. Ein Diamant, der anfangs in Antwerpen gestohlen wird, rasch nach London gelangt und so oft den Besitzer wechselt, als gelte es, die Abenteuer eines Zehnmarkscheins zu bestehen, bis er schließlich im Magen eines Hundes landet, verbindet große und kleine Gangster, Boxpromoter, Faustkämpfer und Profikiller. Ritchie inszeniert einen blutigen Diebesreigen, in den sich auch ein Star wie Brad Pitt als scheinbar tumber Tor nahtlos einfügt. Drei Schmalspurganoven wollen ein Wettbüro ausrauben, geraten außer sich, als man ihnen nur einen Beutel mit Münzgeld aushändigt, und werden für diesen Fehler von einem Gangsterboß beinahe kleingeschnitten und an die Schweine verfüttert. Was lernen wir daraus? Kleinvieh macht auch Mist. Keiner weiß das besser als Guy Ritchie: Er klaut alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Die raffende Erzählweise mitt els schlaglichtartiger Momentaufnahmen hat er aus "Lola rennt" entwendet und den Prügelknaben Brad Pitt aus "Fight Club" entführt. Auch sich selbst griff Ritchie tief in die Tasche: "Snatch" wirkt manchmal wie ein Remake seines Erstlings. Wir sehen das Ergebnis eines Raubzugs im großen Stil. Wie im Lager eines Hehlers sind einige Preziosen des Gegenwartskinos auf engstem Raum versammelt.

LARS-OLAV BEIER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr