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Die Brüder Mitja und Vladimir verbringen ihre Sommerferien am Meer, doch der Urlaub wird von einem Unglück überschattet: Mitjas bester Freund ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Mitja unternimmt ausgedehnte Streifzüge und freundet sich mit einigen Jungen an, die ihr Lager am Strand aufgeschlagen haben. Aber ihr kleines Reich ist nicht nur ein Abenteuerspielplatz für Vagabunden - es ist eine Welt voller Mystik und Magie, die Mitja immer stärker in ihren Bann zieht.

Produktbeschreibung
Die Brüder Mitja und Vladimir verbringen ihre Sommerferien am Meer, doch der Urlaub wird von einem Unglück überschattet: Mitjas bester Freund ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Mitja unternimmt ausgedehnte Streifzüge und freundet sich mit einigen Jungen an, die ihr Lager am Strand aufgeschlagen haben. Aber ihr kleines Reich ist nicht nur ein Abenteuerspielplatz für Vagabunden - es ist eine Welt voller Mystik und Magie, die Mitja immer stärker in ihren Bann zieht.
Autorenporträt
Seita Vuorela, geb. 1971, lebt in Turku (Finnland). Sie hat Literatur- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Women's Studies studiert und als Journalistin, Fotografin und Lehrerin gearbeitet. Ihre Bücher zeichnen sich durch eine besondere Sprache aus und haben verschiedene Preise erhalten. Seita Vuorela starb überraschend und viel zu früh am 21. April 2015.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2015

Münzen für den Fährmann
Der Erzähler gerät in eine geheimnisvolle Gruppe von Kindern, die elternlos am Strand hausen
Als Mitjas Mutter mit ihren beiden Söhnen in die Sommerferien fährt, hat ihr Aufbruch etwas Fluchtartiges: ihr Weinkrampf, als sich so kurzfristig kein Wohnmobil mieten lässt, und die ominösen näheren Umstände, die den Besitzer eines Wohnwagenverleihs dazu bewegen, ihnen sein privates Fahrzeug zu geben. Nirgendwo hält es die Mutter länger aus, immer wieder muss neu gepackt werden. Der 14-jährige Mitja erzählt von dieser seltsamen Fahrt, die erst an dem von ihm „Lands End“ getauften Campingplatz zu einem vorläufigen Halt kommt. Endlich kann er die Umgebung erkunden und trifft bald auf eine Bande von Jungs, die sich die „Wracks“ nennen und in den Ferien offenbar elternlos am Strand hausen dürfen. Außerdem ist er fasziniert von dem weiß gekleideten Mädchen, das immer wieder auftaucht. So beginnen für ihn Sommertage in selbstverlorener Eigenständigkeit; weder seine Mutter noch sein 15-jähriger Bruder Wladimir schränken ihn in seinen Streifzügen ein. Doch neben dem Neuen, das er erlebt, erzählt er auch von den tragischen Ereignissen, die sich kurz vor den Ferien zu Hause ereignet haben. Von einem anderen Abenteuer, das ihn und seinen besten Freund auf das Dach eines leer stehenden Silos geführt hat, von Leichtsinn und einem viel zu frühen Tod.
  Im Präsens geschriebene Rückblenden durchbrechen Mitjas Erzählung. Sie fokussieren auf Wladimir, der den beiden Jüngeren in jener Nacht gefolgt war, den Notruf verständigte, und an der Seite des Verunglückten blieb, bis Hilfe kam. Während Mitja das Unglück mit irritierender Leichtigkeit hinter sich lässt, zerbricht Wladimir an dem Erlebten.
  Die traumgleiche Erzählung wird zunehmend von mythologischen Bildern durchdrungen. Der Strand gleicht einem Niemandsland, das Mädchen einer Hüterin. Das verlassene Hotel, in dem sie wohnt und in die Säume von Hemden Münzen für den Fährmann einnäht, scheint ein schwer zu greifendes Zwischenreich zwischen Leben und Tod. Geprägt durch mythologische Bilder der klassischen Antike, aber auch durch nordische Mythen und Märchen, werden hier unterschiedliche Vorstellungen von Tod und Übergang, Loslassen und Erlösung gespiegelt. Hat der Leser schon bald eine Ahnung, was hier tatsächlich erzählt wird, lässt ihn die Frage nach der ganzen Wahrheit nicht los. So wird die Suche nach Schuld und Verantwortung immer drängender, während sich am Strand die Situation zwischen den Wracks und dem Mädchen dramatisch zuspitzt. Nicht jeder kann die Hilfe des Mädchens akzeptieren, es gibt wenigstens einen, der sich zur Wehr setzt und damit alle in Gefahr bringt. Ein faszinierender Roman in der Tradition des Magischen Realismus für Jugendliche und Erwachsene, der durch die ihm vorangestellte Widmung umso mehr berührt. (ab 12 und für Erwachsene)
MAREN BONACKER
Seita Vuorela: Wir fallen nicht. Aus dem Finnischen von Tanja Küddelsmann. Ravensburger 2014. 351 Seiten, 16,99 Euro.
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- Ergreifendes Buch über den Umgang mit dem Tod; - Ausgezeichnet vom Nordischen Rat; - Aus Finnland, dem Gastland der Frankfurter Buchmesse 2014