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Großartiges Comeback der einflussreichsten Electronic-Punk-Band der Neunziger. Geschrieben in einem Schlafzimmer in Essex, gemixt in London, gemastert in New York beweist "AONO", wie Liam The Prodigy zurückerobert und den Beat dahin zurück bringt wo er hin gehört - auf die Hauptbühne. Bei The Prodigy geht es um Beats. Seit dem ersten Demo sucht Liam Howlett den ultimativen Monsterbeat. Die Alben "Experience" und "Music For The Jilted Generation" sind bestimmt von diesem Beat. The Prodigy sind auch Punk. Elektro-Punk. Liam definiert diesen Begriff 1995 mit "Poison" und erschafft mit…mehr

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Produktbeschreibung
Großartiges Comeback der einflussreichsten Electronic-Punk-Band der Neunziger. Geschrieben in einem Schlafzimmer in Essex, gemixt in London, gemastert in New York beweist "AONO", wie Liam The Prodigy zurückerobert und den Beat dahin zurück bringt wo er hin gehört - auf die Hauptbühne. Bei The Prodigy geht es um Beats. Seit dem ersten Demo sucht Liam Howlett den ultimativen Monsterbeat. Die Alben "Experience" und "Music For The Jilted Generation" sind bestimmt von diesem Beat. The Prodigy sind auch Punk. Elektro-Punk. Liam definiert diesen Begriff 1995 mit "Poison" und erschafft mit "Firestarter" ein Monument dieses Genres. Das dritte Album "The Fat Of The Land" erobert damit die Welt: Nr. 1 der Charts in 27 Ländern. Fünf Jahre dauert es bis zum nächsten Lebenszeichen; mit der Single "Baby's Got A Temper". scheitern The Prodigy im großen Stil. Eine wichtige Erfahrung für Liam, der dann beschließt, den Bandsound neu zu definieren. "Always Outnumbered Never Outgunned" gerät frischer und punkiger; dreckige Beats treffen auf sleazy Funk- und Disco-Samples. Einen Touch "Jilted Generation", nur schneller, härter und kompromissloser. Weg sind die Upfront-Vocals, die Stimmen der zahlreichen Gäste werden als Samples genutzt. Dies lassen sich auch illustre Freunde gefallen. So ist Liam Gallagher ebenso zu hören wie Schauspielerin Juliette Lewis, Kool Keith oder Princess Superstar. Keith und Maxim sind natürlich noch immer feste Mitglieder von The Prodigy und werden auf Tour wieder mit von der Partie sein.
Trackliste
CD
1Spitfire00:05:08
2Girls00:04:07
3Memphis Bells00:04:28
4Get Up Get Off00:04:19
5Hotride00:04:36
6Wake Up Call00:04:56
7Action Radar00:05:32
8Medusa's Path00:06:08
9Phoenix00:04:38
10You'll Be Under My Wheels00:03:56
11The Way It Is00:05:46
12Shoot Down00:04:34
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.09.2004

Liebesgrüße aus dem Schlafzimmer
Abregend: Im verflixten siebten Jahr meldet sich The Prodigy wieder zurück

Sie machten in den neunziger Jahren "Musik für die sitzengelassene Generation" und trafen damit den Zeitgeist einer Epoche, die sich in musikalischer Orientierungslosigkeit zu verlieren drohte. Die englische Gruppe The Prodigy gehörte mit ihren Alben "Music for the Jilted Generation" und "The Fat of the Land" zu den Vorreitern einer Kultur des musikalischen Cross-Overs und erfand damit ein Konzept - eine Nische im Popbusiness -, das sich alsbald zum gleichsam kommerziell wie künstlerisch erfolgreichen Massenprodukt etablierte. Die Mischung aus Elektro-Pop, Punk und Hip Hop, die sich zunächst zum Markenzeichen der Band und schließlich zum eigenständigen Genre Elektropunk entwickelte, beeinflußte Gruppen wie The Chemical Brothers oder Aphex Twin. Jene Gruppierung von Musikern, die schon nicht mehr zur Generation X gehörten, lieferten der Popmusik des letzten Jahrzehnts mithin die wichtigsten Impulse. Das Erscheinungsdatum des letzten offiziellen Prodigy-Albums "The Fat of the Land" liegt nunmehr bereits sieben Jahre zurück - für den bekanntlich schnellebigen Popmarkt gefährlich nahe am Verfallsdatum. Ein paar vereinzelte Soloprojekte, eine erfolglose Single vor zwei Jahren waren alles, was man in der Zwischenzeit von der Band um Liam Howlett zu hören bekam.

Nun erscheint mit "Always Outnumbered Never Outgunned (AONO)" das vierte Album von The Prodigy. Der Sound der Platte knüpft überraschend direkt an seinen Vorgänger "The Fat of the Land" an, beinahe so, als ob sieben Jahre Entwicklung innerhalb der elektronischen Musikkultur niemals stattgefunden hätten. Nach dem desaströsen Mißerfolg von "Baby's got a temper" (2002) - einer Lobeshymne auf das Beruhigungsmittel Rohypnol, verströmen die Songs des aktuellen Albums nahezu nostalgische Gefühle und wirken als beschwörender Nachhall einer Musik, die einmal innovativ gewesen ist. So erscheint auch die Auswahl der Gastvokalisten auf "AONO" gleichermaßen als Huldigung an jenes Jahrzehnt, in dem The Prodigy einst ihre großen Erfolge feierten. Mit der Schauspielerin Juliette Lewis ("Natural Born Killers") und den beiden Gallagher-Brüdern von Oasis verpflichtete Liam Howlett eine Riege von Künstlern, deren Glanz zunehmend durch Verblassen bedroht ist.

Die musikalische Geisterbeschwörung, die Howlett solcherart auf "AONO" vollzieht, birgt dennoch Spuren elektronischen Experimentierens, die immerhin erahnen lassen, daß die langjährige Schaffenspause nicht nur von resignativer Ohnmacht gekennzeichnet war. Mit der geschickt ausgewählten Singleauskopplung "Girls" ist The Prodigy immerhin ein beachtlicher Appetizer gelungen, der jedoch falsche Erwartungen in bezug auf den Rest der Platte erweckt. Ansonsten präsentiert Juliette Lewis mit "Hot Ride" ein schlampiges, fraglos bemerkenswertes Remake des Fifth-Dimension-Klassikers "Up, up and away", was jedoch unter den verschiedenen sich überlagernden Soundteppichen kaum noch zu erkennen ist.

"The Way it is" hingegen kommt fast völlig ohne Vocals aus - ein Verzicht, der anderen Songs zweifelsohne gutgetan hätte. Vor allem das Schlußlicht "Shoot Down" wird durch den Gesang Liam Gallaghers zum nahezu unerträglichen Heulstück. Auch wenn "AONO" mit mehr Tempo als seine Vorgänger aufwarten kann, hinterläßt diese Platte ein Gefühl von "Das soll es jetzt gewesen sein?" Irgendwie merkt ihr an, daß Howlett die meiste Zeit der Komposition im Schlafzimmer verbracht hat - nach eigenen Angaben mit einigen Gläsern Wein und einer Reihe von James-Bond-DVDs. Bleibt zu hoffen, daß der Nachfolger von Pierce Brosnan aufregender agieren wird als dies Album.

GREGOR SCHUHEN

The Prodigy, Always Outnumbered Never Outgunned. XL-Records/Beggars Group (Indigo)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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