Die letzte Reise Simon Bolívars steht im Mittelpunkt von Marquez fiktionaler Biografie eines Generals der im Unabhängigkeitskrieg gegen die spanische Krone zu einer Legende Südamerikas wurde. Er hat seinen Rücktritt erklärt, reist schwerkrank den Magdalena-Strom hinab und beschwört seine Zeit in
Erinnerungssequenzen herauf. Márquez entwirft jedoch nicht das glatt Bild eines südamerikanischen…mehrDie letzte Reise Simon Bolívars steht im Mittelpunkt von Marquez fiktionaler Biografie eines Generals der im Unabhängigkeitskrieg gegen die spanische Krone zu einer Legende Südamerikas wurde. Er hat seinen Rücktritt erklärt, reist schwerkrank den Magdalena-Strom hinab und beschwört seine Zeit in Erinnerungssequenzen herauf. Márquez entwirft jedoch nicht das glatt Bild eines südamerikanischen Helden, er zeigt ihn in all seiner Verstrickungen, seinen Beschwerlichkeiten und verloren gegangen Idealen. Der Autor entzieht sich dabei bewußt des Klischees und vermag es trotzdem nicht, die sonst kraftvolle Poesie seines erzählerischen Tons zu entfachen. Was womöglich daran liegt, daß er eine reale Person beschreibt, vielleicht auch daran, daß er an ihm die Verwerfungen eines politischen Willens beschreibt, die ihm in anderen seiner Romane bildhafter gelungen ist.