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5 Kundenbewertungen

Jedes Jahr aufs Neue muss Electronic Arts die Spieler von der aktuellen Version der "FIFA"-Serie überzeugen und zum Kauf animieren. Dafür wirft der Publisher gerne mit Buzzwords um sich. Diese hießen im vergangenen Jahr Player Impact Engine, Precision Dribbling und Tactical Defending und krempelten das Spielerlebnis tatsächlich grundlegend um. Auch in diesem Jahr verspricht Electronic Arts eine Revolution ausgelöst durch das Gameplay- Triumvirat 1st Touch Ball Control, Attacking Intelligence und Complete Dribbling.
Dank der neuen "Attacking Intelligence" analysieren die Akteure im neuen
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Produktbeschreibung
Jedes Jahr aufs Neue muss Electronic Arts die Spieler von der aktuellen Version der "FIFA"-Serie überzeugen und zum Kauf animieren. Dafür wirft der Publisher gerne mit Buzzwords um sich. Diese hießen im vergangenen Jahr Player Impact Engine, Precision Dribbling und Tactical Defending und krempelten das Spielerlebnis tatsächlich grundlegend um. Auch in diesem Jahr verspricht Electronic Arts eine Revolution ausgelöst durch das Gameplay- Triumvirat 1st Touch Ball Control, Attacking Intelligence und Complete Dribbling.
Dank der neuen "Attacking Intelligence" analysieren die Akteure im neuen Teil der langjährigen Serie den Raum auf dem Platz noch besser, setzen die Defensive stärker und intelligenter unter Druck. Dadurch lassen sich Spielzüge noch genauer analysieren. Es gibt neue Features und Verbesserungen im Karrieremodus sowie dem Live-Dienst Football-Club.
Und obwohl die Änderungen nicht so tief greifen wie noch 2012, bleibt bereits bei der vorliegenden Previewversion festzuhalten: Die Neuerungen machen aus "FIFA 13" ein besseres Spiel.
Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag
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Rezensionen
Da sind wir wieder, Freunde des Ballsports und des Vertikutierens, die zweite Runde im großen Fußballduell. Nachdem PES 2013 ein gutes Ergebnis vorgelegt hat, darf sich nun FIFA 13 beweisen. In den vergangenen Jahren lagen die EA-Kicker vorn, weil das Gesamtpaket einfach besser als das von Konami war. In diesem Jahr legte PES die Messlatte mit einem extrem realistischen Gameplay schon mal ziemlich hoch - kann FIFA mithalten? Große Fragen, die Antworten gibt es auf dem Platz, der mit Worten gemäht wird.

Was gibt es denn Neues?

Im ersten Moment ist alles erst einmal beim Alten geblieben, die Neuerungen der Serie zeigen sich erst auf den zweiten Blick. Die Trainingsarena, in der wir uns während der Ladezeiten oder auch abseits des Menüs bewegten, ist einem motivierenden Skill-System gewichen, das uns mit den Finessen des Spiels vertraut machen soll. Darunter sind Schüsse, Freistöße, Flugbälle, Kurzpässe und Dribblings. Nicht alle Einheiten sind ähnlich leicht zugänglich, bei einigen dieser Herausforderungen braucht man schon ein gehöriges Maß an Geduld und Frustresistenz. Dennoch kann ich dem neuen Modus mehr abgewinnen als dem simplen Arena-Gebolze. So geschah es einige Male, dass ich auf dem Weg zum nächsten Liga-Spiel in der Trainingssitzung hängenblieb, weil ich die Herausforderung meistern wollte. Die Arena gibt es aber dennoch, sie muss lediglich separat angewählt werden. Für die Defensive gibt es ein interaktives Tutorial, das die Grundzüge der Abwehr erläutert. Auch hier gibt es ein paar Frustmomente, aber Übung macht eben den Meister. Und schon hier wird deutlich: FIFA ist in diesem Jahr einen weiteren Schritt auf die Simulation von Fußball zugegangen.

Das ist noch nicht alles an neuen Kleinigkeiten: Im Online-Modus gibt es nun auch einen 'Interactive World Cup', eine Weltmeisterschaft für Online-Gamer. Im kleineren Rahmen ist das die 'Virtuelle Bundesliga', die schon vor dem Verkauf von FIFA 13 auf der offiziellen Bundesliga-Seite (bundesliga.de) beworben wurde und wo es auch noch reale Preise für die Besten zu gewinnen gibt. Dann ist da noch der Seasons-Mode, mit dem Auf- und Abstiege sowie Pokalwettbewerbe möglich sind. Überhaupt bietet FIFA 13 online so viel wie noch wie - zusätzlich zu dem, was es alles schon mal gab. Mit dem 11 gegen 11 online oder den ganz normalen Ranglisten-Spielen bei gutem Netzcode bleiben wirklich keine Wünsche offen, hier kann man sich nach Herzenslust austoben und es wird nie langweilig.

Nicht zu vergessen sind natürlich die Standard-Modi für Offline-Spieler: Der Karriere Modus kann als Spieler und auch als Trainer bestritten werden. Für den Spieler gilt dabei: Nach der Karriere ist vor der Karriere, denn nach Abschluss der aktiven Laufbahn kann man sich als Trainer weiter dem virtuellen Fußball widmen. Das ist dann eine lange Zeit und vermutlich steht dann schon FIFA 14 in den Regalen, doch wen kümmert das?

Die Engländer werden bevorzugt!

Neben verschiedenen Modi hat sich auch das Drumherum etwas gewandelt. Natürlich sind die deutschen Moderatoren Manni Breuckmann und Frank Buschmann wieder am Start, natürlich wurden die Kommentare aktualisiert und die beiden Sabbelköppe gehen doch tatsächlich auch auf das Saisongeschehen ein. Wer also im Tabellenkeller steckt, bekommt entsprechende Kommentare, das peppt die Atmosphäre doch gleich ein wenig auf. Wenngleich es noch besser geht, was die englischen Pendants zeigen. Nicht, dass die beiden Herren besser sind, nein, sie haben die bessere Ergänzung, die Updates von den übrigen Plätzen meldet oder nach dem Spiel stilvoll die Ergebnisse und die Tabelle dokumentieren. So macht das wirklich Spaß, da kommt Atmosphäre auf, so als säße ich nachmittags vor dem Radio und verfolge die Bundesliga - klasse! Nur eben blöd, dass es diese Funktion nicht deutschsprachig gibt, dort werden Ergebnisse aus anderen Stadien nur eingeblendet. Verschossene Elfmeter oder rote Karten bleiben hingegen auf der Strecke, Atmosphäre und Flair dann eben auch.

Neu ist auch die detaillierte Bewertung in der Spieler-Karriere nach den Partien, was die Notenvergabe endlich auch mal nachvollziehbar macht - auch wenn das nicht immer alles richtig zu sein scheint, was da angegeben wird. Dafür sind auch wirklich alle Informationen auf einen Blick zu sehen. Gleiches gilt für die Fähigkeiten des 'Virtual Pro': Das Buch aus dem vergangenen Jahr ist verschwunden, stattdessen gibt es eine sehr übersichtliche Liste, die wesentlich praktischer ist. Dabei ist es schade, dass die Statistiken insgesamt ziemlich mager ausfallen. Bei jedem EA-Titel gibt es umfangreiche Tabellen und Listen, beim Fußball werden nur Tore, Vorlagen und Karten angezeigt. Was ist mit der Spielzeit, Ein- und Auswechslungen, der Laufdistanz oder der Torquote eines Spielers? Im Vergleich zu PES sind die Karriere-Modi aber deutlich ansprechender aufgemacht, es gibt mehr Informationen, mehr zu tun, auch wenn sich nur Kleinigkeiten im Vergleich zum Vorjahr verändert haben. Als Spieler kann ich mich von meinem Verein auf Wunsch auch verleihen lassen, um mehr Spielzeit zu bekommen, als Trainer darf ich endlich auch mal eine Nationalmannschaft trainieren - wenn ich gut genug bin.

Die Weiterentwicklung im Gameplay

FIFA 13 spielt sich im Vergleich zu PES 2013 langsamer und vor allem in der Offensive fehlt es an kreativen Momenten. Zwar ist die KI der Mitspieler besser als im Vorjahr, kann aber mit den Möglichkeiten von PES nicht konkurrieren. Die KI-Gegner sind dafür nicht so leicht auszurechnen und machen nun häufiger Gebrauch von Tricks und Finten, sodass man mit seinen Verteidigern gern mal ins Leere läuft. Dafür sind die Grätschen effektiv und die Zweikämpfe wirklich packend. Das ist der Vorteil, wenn das Spiel langsamer läuft, vieles wirkt nachvollziehbar und authentisch. Wer alle Hilfen bei Pass uns Schuss ausschaltet, bekommt dann ein unglaublich fesselndes und zugleich schwieriges Fußballspiel geboten. Bälle aufs Tor zu bringen, ist wirklich nicht so einfach, aber wenn es erst einmal klappt, wird man mit tollen Treffern belohnt. Insgesamt wirkt das Geschehen auf dem Platz ehrlicher im Vergleich zum Vorjahr, die Spiele sind nicht so berechenbar, es geschehen immer wieder Dinge, die einem dann noch einen Gegentreffer in letzter Sekunde bescheren. Warum? Weil Fußball eben so ist, weil nicht jeder Pass ankommt, weil nicht immer alles gelingt. Die Partien bleiben spannend, auch weil die Gegner sich nicht hängen lassen. Klare Kantersiege gelingen längst nicht mehr so leicht wie noch beim Vorgänger, auch wegen der verbesserten Leistungen der Torhüter. Zwar machen die Kerle immer noch mal Fehler, das wirkt aber jetzt fast schon menschlich und nicht mehr aufgrund einer blöden KI. Auch das Defensiv-Verhalten der Spieler ist realistischer geworden, wenn sich die Kicker mit letzter Kraft noch in einen Schuss werfen, um ihn abzublocken. Die Flugbahn der Bälle ist herrlich gelöst, teilweise lässt der Schütze auch nur einen Roller los, weil sein schwacher Fuß einfach nicht mehr hergibt. Aber spielerisch ist da immer noch Luft nach oben, denn PES spielt da noch eine Liga drüber.

Zwischen Augenweide und Kopfschütteln

Was die Präsentation anbelangt, so war FIFA immer das Maß der Dinge und das bleibt auch so. Es sind weitere Animationen für die Spieler hinzugekommen, was schon auf den ersten Blick auffällt - auf den zweiten Blick werden immer mehr Details offensichtlich. Schön anzusehen, dass Kopfbälle nun auch seitlich genommen werden, das Laufen und das Drängeln in den Zweikämpfen sieht wirklich gut aus. Zwar ist auch FIFA 13 noch eine ganze Ecke weg von einer TV-Übertragung, was unter anderem an den Spielern liegt, die seltsam unrealistisch in den Knien eingeknickt stehen, so als müssten sie dringend mal aufs Klo. Die Stadien geben viel her, zumindest aus der Ferne betrachtet. In den Nahaufnahmen, was beim Tor-Jubel schon mal vorkommt, sieht man dann wieder pixelige Gestalten - ärgerlich. Dafür ist das Drumherum auf dem Platz schön, wenn sich Spieler warmlaufen oder der vierte Offizielle die Tafel für die nächste Auswechslung nach oben hält oder auch die Ordner sich im Fanblock umsehen.

Die Menüs sind übersichtlich und nachvollziehbar, die taktischen Möglichkeiten in der Aufstellung haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Was die Stadionatmosphäre anbelangt, kann FIFA wieder mächtig punkten: Fan-Gesänge, in Brasilien gibt es die passenden Trommeln noch dazu. Bei großen Chancen geht ein Raunen durch die Menge, das schließlich in Jubel wechselt oder in einen kollektiven Aufschrei, weil die Kugel daneben ging. Irgendein Vollpfosten im Publikum benutzt auch immer gern mal eine Trillerpfeife, weswegen ich dachte, ein Foul sei gepfiffen worden und dann stand es 0:1. Kann passieren, ist auch schon in der Realität passiert. Rufe von Spieler, Pfeifkonzerte bei schlechtem Spiel, alles ist drin und macht FIFA zu dem, was es ist: ein verdammt gutes Fußballspiel.

Fazit: Ja, ich habe lange mit mir gekämpft: Ist FIFA wirklich besser als PES? In fünf von sechs Punkten muss ich das bejahen, aber was den Kick auf den Platz anbelangt, hat Konami in diesem Jahr die Nase vorn. Dass FIFA nach Punkten besser abschneidet, sollte da aber niemanden stören, denn letztlich wiegt das Gesamtpaket etwas mehr als die Spielintelligenz auf dem Platz.

Atmosphäre und Präsentation sind bei FIFA einfach erstklassig. Die verschiedenen Modi und die unglaublich vielfältigen Online-Möglichkeiten stellen PES immer noch in den Schatten. Hier muss nun jeder selbst abwägen, wie wichtig ihm die Authentizität auf dem Platz ist und ob er auf Lizenzen und Optik und Atmosphäre verzichten kann. Denn dann heißt die Wahl PES.

Wer spielerische Abstriche macht - vor allen Dingen in der Offensive -, der kann mit dem neuen FIFA 13 nichts, absolut gar nichts falsch machen.

Wertung: 91 von 100 Punkten (Armin Sengbusch/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung