Ein ebenso informatives wie unterhaltsames Buch
Kai Psotta will nach meiner Interpretation mit seinem Buchtitel weniger auf mafiöse Strukturen anspielen, wie mancher Leser wohl mutmaßen könnte, sondern vielmehr auf die Haltung der meisten Spielerberater gegenüber ihren Klienten. Bei einer
Patenschaft geht es nämlich um die Übernahme einer Fürsorgepflicht - was allerdings keineswegs alle Berater…mehrEin ebenso informatives wie unterhaltsames Buch
Kai Psotta will nach meiner Interpretation mit seinem Buchtitel weniger auf mafiöse Strukturen anspielen, wie mancher Leser wohl mutmaßen könnte, sondern vielmehr auf die Haltung der meisten Spielerberater gegenüber ihren Klienten. Bei einer Patenschaft geht es nämlich um die Übernahme einer Fürsorgepflicht - was allerdings keineswegs alle Berater als ihren Job ansehen. Aber diese feinen Unterschiede im Geschäft macht Psotta in seinem lesenswerten Buch deutlich. Der Autor beherrscht als gelernter Sportjournalist einerseits das Recherchieren, andererseits verfügt er über entsprechende Kontakte in der gesamten Fußball-Szene.
Es ist eine interessante Fleißarbeit, detailliert Vertragswerke aufzulisten und zu erläutern, aber mir haben die Gespräche mit verschiedenen Beratern und die Hintergrundgeschichten zu etlichen Spielerwechseln am besten gefallen. Wer da so mit wem telefoniert oder Kaffee trinken geht - das schärft auch den Blick für manche Gepflogenheiten, bis hinunter in die fünfte Liga. Berater, Manager, Vorstände, und nicht zuletzt die Spieler - das ist jeweils ein ganz eigenes “Völkchen”, und Kai Psotta gibt erhellende Erläuterungen dazu. Es bleibt neben der guten Unterhaltung die wichtige Erkenntnis, dass offenbar die überwiegende Mehrheit der Spielerberater oder -vermittler relativ seriös und im Interesse ihrer Klienten arbeiten. Ein ebenso informatives wie unterhaltsames Buch, nicht nur, aber vor allem für am Fußball interessierte Leser.