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»Das Auge des Schriftstellers sollte menschlich und unbestechlich sein ... Es ist unsere Aufgabe, daran zu erinnern, daß der Mensch nicht nur existiert, um verwaltet zu werden - und dass die Zerstörungen in unserer Welt nicht nur äußerer Art sind und nicht so geringfügiger Natur, daß man sich anmaßen kann, sie in wenigen Jahren zu heilen.«
Die immer wieder eingestreuten autobiographischen Äußerungen sind der persönlichste Teil der kritischen Kommentare Heinrich Bölls zur politischen, gesellschaftlichen und literarischen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Und das Salz in der Suppe
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Produktbeschreibung
»Das Auge des Schriftstellers sollte menschlich und unbestechlich sein ... Es ist unsere Aufgabe, daran zu erinnern, daß der Mensch nicht nur existiert, um verwaltet zu werden - und dass die Zerstörungen in unserer Welt nicht nur äußerer Art sind und nicht so geringfügiger Natur, daß man sich anmaßen kann, sie in wenigen Jahren zu heilen.«

Die immer wieder eingestreuten autobiographischen Äußerungen sind der persönlichste Teil der kritischen Kommentare Heinrich Bölls zur politischen, gesellschaftlichen und literarischen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Und das Salz in der Suppe zugleich. In den Jahren 1952-59 gehören die Diskussionen um die deutsche Nachkriegsliteratur, die vielbeschworene »Kriegs-, Trümmer- und Heimkehrerliteratur«, und die Rezeption verschiedener ausländischer Schriftsteller wie Carson McCullers, Leon Bloy, Thomas Wolfe, Sean O'Casey oder John Steinbeck zu Bölls bevorzugten Themen.

Der berühmte »Brief an einen jungen Katholiken« (1958), eine schneidende Kampfschrift gegen die Wiederbewaffnung, bildet einen ersten großen Höhepunkt in Bölls Auseinandersetzung mit der doppelten Moral der katholischen Kirche. Bis zu seinem späteren Engagement in der Friedensbewegung der achtziger Jahre blieb die Mahnung gültig: »Geben Sie immer acht, junger Freund, wenn die Theologen von gerechter Verteidigung sprechen.«
Autorenporträt
Heinrich Böll, geb. am 21. Dezember 1917 in Köln, gest. am 16. Juli 1985 in Langenbroich, war Sohn eines Tischlers und Holzbildhauers, in dessen Hause in Köln ab 1933 Zusammenkünfte verbotener katholischer Jugendverbände stattfanden. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er desertierte 1944 und kehrte 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire 'Die schwarzen Schafe' mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u.a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger). Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen das Grauen des Krieges und seiner Folgen, polemisierte er gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte er sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den 60er und 70er Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare 'Nachrüstung'. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock (Reisen in die UdSSR und CSSR). Der 1974 aus der UdSSR deportierte Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift 'L 76. Demokratie und Sozialismus' heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971-74). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Georg-Büchner-Preis (1967), den Literatur-Nobelpreis (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974).