Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 5,00 €
  • Broschiertes Buch

Diese ergreifende Geschichte unerfüllter, aber umso innigerer Liebe, beginnt im Jahre 1975 in Istanbul. Kemal, ein junger Mann aus der Oberschicht, steht kurz vor einer standesgemäßen Ehe. Da kreuzt die blutjunge und wunderschöne Fusun seinen Weg und zwischen ihnen entbrennt die Leidenschaft. Doch Kemal verlässt seine Verlobte nicht und so wendet sich Fusun einem anderen Mann zu und heiratet in ärmliche Verhältnisse. Kemal, sich seines Verlustes bewusst werdend, errichtet ihr zu Ehren aus Erinnerungsstücken das Museum der Unschuld, welches nicht nur ein Spiegel des Lebens von Fusun, sondern…mehr

Produktbeschreibung
Diese ergreifende Geschichte unerfüllter, aber umso innigerer Liebe, beginnt im Jahre 1975 in Istanbul. Kemal, ein junger Mann aus der Oberschicht, steht kurz vor einer standesgemäßen Ehe. Da kreuzt die blutjunge und wunderschöne Fusun seinen Weg und zwischen ihnen entbrennt die Leidenschaft. Doch Kemal verlässt seine Verlobte nicht und so wendet sich Fusun einem anderen Mann zu und heiratet in ärmliche Verhältnisse. Kemal, sich seines Verlustes bewusst werdend, errichtet ihr zu Ehren aus Erinnerungsstücken das Museum der Unschuld, welches nicht nur ein Spiegel des Lebens von Fusun, sondern der Rituale und Gepflogenheiten der türkischen Gesellschaft darstellt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.02.2010

Wer hat, soll nichts bekommen
Orhan Pamuk: Keine Förderung durch die Kulturhauptstadt Istanbul
„Kulturhauptstadt Europas”: Die Istanbuler jubelten, als ihnen der Titel für das Jahr 2010 angetragen wurde. Aber von Anfang an stand die Organisation unter keinem guten Stern. Zweimal wurde der Chef des Organisationskomitees ausgewechselt. Massenhaft traten die künstlerischen Berater zurück. Schließlich war kaum mehr einer übrig, der nicht zur Regierung gehörte. Die Vorwürfe der Zurückgetretenen lauteten auf Korruption, Intransparenz, Provinzialismus. Dabei wird in Istanbul ungleich mehr Geld ausgegeben als in den anderen Kulturhauptstädten Essen und Pecs: Offiziell sind es 374,5 Millionen Lira, umgerechnet etwa 180 Millionen Euro. Die Kunstschaffenden nahmen der Agentur vor allem übel, dass mehr als 70 Prozent der Summe für Bau- und Restaurierungsarbeiten an historischen Moscheen und Palästen ausgegeben werden – viele Projekte wurden zudem nicht an Fachleute vergeben, sondern an Baufirmen, sodass das Unterfangen bald in den Ruch kam, ein Selbstbedienungsladen für regierungsnahe Geschäftsleute zu sein. Ein Ruf, der von der Opposition und der regierungskritischen Presse ausgeschlachtet wurde.
In diesen Mühlen fand sich auch Orhan Pamuk wieder. Sein „Museum der Unschuld”, das er im Stadtteil Cukurcuma baut, sollte eines der wichtigsten Projekte für 2010 sein. Die Organisatoren hatten Pamuk zugesagt, einen Teil der Baukosten zu übernehmen, 750 000 der insgesamt veranschlagten 2,5 Millionen Lira (rund 1,2 Millionen Euro). Von Anfang an regte sich in der Istanbuler Kunst- und Literaturszene – wo staatliche Subventionen unüblich sind – Neid auf den Zuschuss: Wieso sollte, so das Argument, ausgerechnet ein wohlhabender Nobelpreisträger vom Staat bezuschusst werden? „Was ist das für ein nobelpreisgekrönter Schriftsteller, der der Unterstützung des Staates bedarf?” empörte sich Hürriyet-Kolumnist Özdemir Ince, selbst ein recht erfolgloser Dichter.
Anfang Februar hatte Orhan Pamuk genug: Er zog sein Museum, das im Sommer hätte Eröffnung feiern sollen, aus dem Programm zurück. Sekib Avdagic, der Präsident der „2010”-Agentur zeigte sich unmittelbar danach untröstlich. „Ich habe Pamuk schon einmal angerufen und 25 Minuten lang mit ihm gesprochen. Ich konnte ihn damals mit viel Mühe überreden, weiter mitzumachen. Aber als die Zeitungen mit ihren Angriffen gegen ihn fortfuhren, hat er seine Teilnahme aufgegeben. Wir sind machtlos.” Die erste Rate des Zuschusses war Anfang des Jahres schon auf Pamuks Konto eingegangen. Orhan Pamuk erklärte, er habe das Geld samt Zinsen schon zurücküberwiesen. Die Bauarbeiten am „Museum der Unschuld” gehen unterdessen zügig weiter.KAI STRITTMATTER
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr