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Warum der Mensch sich seinen Gott und seine Götter erdenken muß, erläutert Pascal Boyer in einer glänzenden Studie, die einen Bogen von der Hirnforschung über die Neurobiologie zur Sprachforschung, Psychologie, Evolutionsforschung bis hin zu den Religionswissenschaften schlägt. Gott und Götter ermöglichen die Sinngebung des oft scheinbar Sinnlosen. Das menschliche Vertrauen darauf spiegelt sich in der Bedeutung, wie unverzichtbar die sozialen und kommunikativen Aufgaben der Religionen waren und sind. Und zwar auch dann, wenn Arbeit, Geld, Ideologie, Nation oder Sport die sehr weltlichen Rollen…mehr

Produktbeschreibung
Warum der Mensch sich seinen Gott und seine Götter erdenken muß, erläutert Pascal Boyer in einer glänzenden Studie, die einen Bogen von der Hirnforschung über die Neurobiologie zur Sprachforschung, Psychologie, Evolutionsforschung bis hin zu den Religionswissenschaften schlägt.
Gott und Götter ermöglichen die Sinngebung des oft scheinbar Sinnlosen. Das menschliche Vertrauen darauf spiegelt sich in der Bedeutung, wie unverzichtbar die sozialen und kommunikativen Aufgaben der Religionen waren und sind. Und zwar auch dann, wenn Arbeit, Geld, Ideologie, Nation oder Sport die sehr weltlichen
Rollen von Religionen übernommen haben. Gäbe es Gott und Götter nicht, man müßte sie erfinden, aber die dazugehörigen Religionen von Grund auf verändern, so die These von Pascal Boyer. Sicher ist jedenfalls, daß das 21. Jahrhundert durch die Religionen in Atem gehalten wird.

Autorenporträt
Pascal Boyer, französischer Abstammung, ist Religionsphilosoph.Boyer unterrichtete an englischen Colleges und hat Lehraufträge in den USA und einen Forschungsauftrag am Institut für Kognitive Wissenschaft in Lyon, Frankreich.
Rezensionen
»... Boyer filettiert mit kognitionswisschenschaftlichen Mitteln die gängigen aufgeklärten Ansichten über Ursprung und Zweck von Religion. ...« Stefan Schmitt (Zeit Wissen, 1/2005) »... Psychologische Religionstheorien wurden zumeist als Analysen besonders frommer Menschen, ihrer mystischen Gottesschau und virtuosen Erleuchtung entworfen. Boyer leitet die Funktionsweisen religiösen Vorstellens hingegen aus allgemeinen Erkenntnisstrukturen ab, sieht in Religion also ein Nebenprodukt der Evolution menschlichen Erkennens überhaupt. In dieser Perspektive kann er alle klassischen Religionstheorien - Religion als Sinnstiftung und Trost, Glaube als vorwissenschaftliche Weltdeutung, Gottesverehrung als Integrationskraft der Gesellschaft - erfolgreich dekonstruieren. In faszinierenden Analysen der unvorstellbaren Komplexität unserer Hirnaktivitäten beschreibt er die widersprüchliche Koexistenz von «eingebauten» Erwartungen und neuronal erzeugter Neigung, Intuitionen zu trauen, die diesen Erwartungen elementar widersprechen. ...« Friedrich Wilhelm Graf (Neue Zürcher Zeitung, 5.10.2004) »... Religion erscheint bei Boyer als ein Netz oder ein Knoten. Sie ist weder das Andere der Vernunft noch auch nur ein besonderes Gebiet der Wahrnehmung und des Wissens. Ihren Erfolg verdankt die Religion nicht ihrer Entgegensetzung zur Vernunft, sondern umgekehrt der Tatsache, dass sie der Funktion des Gehirns entspricht. Das ist Boyers große These: Religion ist ein Phänomen, das verschiedene Bedürfnisse des menschlichen Geistes befriedigt. Der Grund ihres Erfolges liegt in ihrer Vielfalt, in der Mannigfaltigkeit der Anknüpfungspunkte für verschiedene Bedürfnisse: sie aktivieren eine Vielzahl von Systemen so, dass ihre Tradition gesichert ist. ...« Armin Adam (Süddeutsche Zeitung, 5.10.2004)…mehr

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Pascal Boyers Versuch, die Weitergabe und Entwicklung religiösen Wissens aus den im Laufe der Evolution geprägten Mechanismen des menschlichen Erkenntnisapparats herzuleiten, betrachtet Rezensent Friedrich Wilhelm Graf mit gehöriger Skepsis. Boyer argumentiert zunächst pluralistisch, erklärt Graf, indem er die Fülle an Glaubenswelten aus einer potenziell quasi unendlichen Vielfalt an Bewusstseinszuständen erklärt. Das "zentrale Argument" laute dabei: Wenn alle übernatürlichen Wesen Verstand besitzen, müssen sie sich demzufolge auch aus der Beschaffenheit des menschlichen Geistes ableiten und erklären lassen. Glaube ist ein Nutzbündnis mit einem übernatürlichen Wesen, und Religion ein "Nebenprodukt" der Entwicklung menschlichen Erkennens überhaupt. Als "entscheidende Schwäche" identifiziert Graf aber die Schwierigkeiten Boyers, religiöse Bilder von Tod und Leben mit den ihnen zugeschriebenen rituellen Praktiken zu deuten. Das vernachlässige sowohl die "prägnanten Gehalte" religiösen Bewusstseins als auch die starken Gefühle, die in diesen Riten geäußert würden. Zum Schluss lässt der Rezensent Boyer stellvertretend für alle Neurowissenschaftler eine Warnung zukommen, vor den "dunklen Wassern", auf denen sie mit ihren "windschnittigen Wissenschaftsjachten" herumschippern.

© Perlentaucher Medien GmbH
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