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In seinem neuen Buch begibt sich Cees Nooteboom - wieder - auf Reisen. Es sind Schiffsreisen, die er unternimmt, und schnell wird der Leser merken: Wer mit dem Schiff reist, reist anders. Die Langsamkeit des Schiffs überträgt sich auf die Wahrnehmung des Reisenden und führt zu einer ganz eigenen Art der Aufzeichnung. Nooteboom, der in den späten fünfziger Jahren als Leichtmatrose auf einer Fahrt in die Karibik anheuerte und seitdem Reiseberichte zu einer angesehenen literarischen Gattung entfaltet hat, nimmt den Leser in seinem neuen Buch mit auf Fahrt in zahlreiche reale, aber natürlich auch…mehr

Produktbeschreibung
In seinem neuen Buch begibt sich Cees Nooteboom - wieder - auf Reisen. Es sind Schiffsreisen, die er unternimmt, und schnell wird der Leser merken: Wer mit dem Schiff reist, reist anders. Die Langsamkeit des Schiffs überträgt sich auf die Wahrnehmung des Reisenden und führt zu einer ganz eigenen Art der Aufzeichnung. Nooteboom, der in den späten fünfziger Jahren als Leichtmatrose auf einer Fahrt in die Karibik anheuerte und seitdem Reiseberichte zu einer angesehenen literarischen Gattung entfaltet hat, nimmt den Leser in seinem neuen Buch mit auf Fahrt in zahlreiche reale, aber natürlich auch literarische und philosophische Gegenden unserer Welt. Es geht von Mauritius und Réunion nach Südafrika, über Kap Horn nach Montevideo und über Argentinien bis nach Bolivien. Andere Reisen führen ihn in die nördlichste und in die südlichste Stadt auf der Erde, nach Indien und nach Australien. Dieses mit zahlreichen Fotos von Simone Sassen ausgestattete »Schiffstagebuch« läßt den Leser die Welt mit den Augen von Cees Nooteboom sehen - seine Reiseberichte zeugen von Erfahrung und Neugier, und sie führen uns an Orte, die wir so nie sehen würden.
Autorenporträt
Cees Nooteboom wurde am 31. Juli 1933 in Den Haag geboren. 1955 erschien sein erster Roman Philip en de anderen, der drei Jahre später auch in Deutschland unter dem Titel Das Paradies ist nebenan veröffentlicht wurde (und 2003 in der Neuübersetzung von Helga van Beuningen unter dem Titel Philip und die anderen erneut eine große Lesergemeinde fand). Nooteboom berichtete 1956 als junger Autor über den Ungarn-Aufstand, 1963 über den SED-Parteitag, und fünf Jahre später über die Studentenunruhen in Paris (gesammelt in dem Band Paris, Mai 1968). Seine inzwischen in mehreren Bänden gesammelten Reiseberichte, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, festigten Nootebooms Ruf als Reiseschriftsteller. 1980 fand Nooteboom zurück zur fiktionalen Prosa und erzielte mit dem inzwischen auch verfilmten Roman Rituale (Rituelen) große Erfolge. Sein umfangreiches Werk, das in viele Sprachen übersetzt ist, umfasst Erzählungen, Berichte, Gedichte und vor allem große Romane wie Allerseelen (Allerzielen). Die elf Bände seiner Gesammelten Werke enthalten neben den bereits publizierten Büchern zahlreiche erstmals auf deutsch vorliegende Texte. Der Quarto-Band Romane und Erzählungen versammelt die gesamte fiktionale Prosa des Autors. Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.08.2012

Die Moral
des Reisens
Es ist gleichermaßen angenehm und anstrengend, mit Cees Nooteboom zu verreisen. So beschaulich eine Schiffsreise beginnt, so penetrant grüblerisch wird sie schon nach wenigen Seemeilen. Oft ist es das Absurde, das sich Nooteboom in der Betrachtung, im Augenblick des Genießens, selber schafft, um sich der Sache nicht ganz so sicher zu sein, um sich ein bisschen zu quälen und damit den Augenblick, den Sinneseindruck noch intensiver zu genießen. Während er der Stille lauscht und die Landschaft betrachtet, überlegt er, ob diese Landschaft wirklich so leer sei, wie er sie sieht, und die Stille wirklich so still, wie er sie wahrnimmt.
  Es folgt ein zunächst beiläufiger, dann intensiver werdender Diskurs über die Wahrnehmung – die ganz persönliche und das Phänomen als solches. Und aus dem nie Gesehenen und nur Erdachten stellt er eine Moral des Reisens auf: wie man sich zu bewegen habe, wenn man das, was man nicht erlebt, doch auch berücksichtigen will, weil es ja zum Erlebten dazu gehört. Die Natur als „Lieferantin von Pathos und Unheil“ ist ihm zu wenig, aber genug, um sie tiefgründiger erfahren zu wollen, als sie sich zeigen will.HELMUT MAURÓ 
    
  
  
Cees Nooteboom: Schiffstagebuch. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012. 285 Seiten, 11,40 Euro.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.06.2011

Literatur Man könnte natürlich sagen, dass es Quatsch ist oder eitel oder einfach überflüssig: Fragen zu stellen, zu denen man die Antworten schon kennt. Nooteboom macht es trotzdem. Ja, der Cees Nooteboom, den man zwischendurch immer mal wieder beinahe vergisst, oder man denkt, man kennt ja nun so langsam, wie der schreibt, oder man denkt, er ist vielleicht verschwunden auf einer seiner Reisen. Der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom ist ja vor allem ein Reisekünstler, ein Blickkünstler, einer, der immer wieder neue Länder, neue Orte in sich hineinrauschen lässt und sie verwandelt in eine Sprache, die schön ist und leuchtet. Sein neues Buch heißt "Schiffstagebuch" (aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen, Suhrkamp, 19,90 Euro), und es handelt von überall, Indien und Spitzbergen, dem Meer und der Sonne und von einem, der fragt. Zum Beispiel in einer Buchhandlung von Montevideo, da möchte er wissen, wo denn eigentlich Juan Carlos Onetti begraben liegt. "Auf dem Cimenterio Central", erfährt er, und obwohl er weiß, dass Onetti in Wahrheit in Madrid beerdigt wurde, geht er also hin, schaut, ob Onetti nicht vielleicht doch auch hier zu finden ist, und erlebt: eine andere Geschichte. Cees Nooteboom verreist mit den Lebens- und Werkgeschichten geliebter Dichter im Kopf und Herzen, verwandelt Literatur in Leben und wieder zurück. In ein neues Buch.

vw

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Jakob Strobel y Serra hat sich mit Cees Notebooms "Schiffstagebuch" auf die Reise durch Chile, Argentinien, Mexiko, Indien, Südafrika und Spitzbergen begeben und in der unterhaltsamen Mischung aus Reportage, Essay und Tagebucheinträgen einmal mehr festgestellt: dieser Autor beherrscht seine Kunst perfekt. Kein Intellektueller auf der Suche nach inneren Zusammenhängen reise da durch die Welt, sondern einer, der sich "geschliffen, scharfsinnig und elegant" auf die Kunst der Selbstbeschränkung verstehe. So findet der Rezensent hier auch keine Antworten, sondern Fragen, die nicht nur zum Weiterreisen aufforderten, sondern vor allem höchsten Respekt vor der Andersartigkeit fremder Kulturen offenbarten. Zeitweise hätte sich der Kritiker etwas mehr Interesse an lebendigen als an toten Menschen gewünscht, dennoch hat er viel über Gegenwart und Vergangenheit der von Noteboom bereisten Länder erfahren.

© Perlentaucher Medien GmbH