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Die Idee der zielbewussten Gesellschaftssteuerung hat nicht nur Diktatoren und Ideologen bewegt. Sie inspiriert noch heute manche Akteure der modernen Demokratie. Doch ihr utopischer Gehalt und unbefriedigende Erfahrungen machten sie zum Gegenstand einer soziologisch-politikwissenschaftlichen Kontroverse. Passt die Vorstellung von gestaltbaren Gesellschaftsprozessen überhaupt noch ins Zeitalter der Globalisierung von Wirtschaft und Politik? Im Buch werden zunächst die Streitpunkte der akademischen Debatte und die empirischen Grundlagen des Steuerungspessimismus beleuchtet. In welcher Form…mehr

Produktbeschreibung
Die Idee der zielbewussten Gesellschaftssteuerung hat nicht nur Diktatoren und Ideologen bewegt. Sie inspiriert noch heute manche Akteure der modernen Demokratie. Doch ihr utopischer Gehalt und unbefriedigende Erfahrungen machten sie zum Gegenstand einer soziologisch-politikwissenschaftlichen Kontroverse. Passt die Vorstellung von gestaltbaren Gesellschaftsprozessen überhaupt noch ins Zeitalter der Globalisierung von Wirtschaft und Politik?
Im Buch werden zunächst die Streitpunkte der akademischen Debatte und die empirischen Grundlagen des Steuerungspessimismus beleuchtet. In welcher Form Steuerungseffekte intendiert und womöglich intentionsadäquat realisiert werden, erklärt ein Blick auf die Koordinationsmechanismen Markt, Gemeinschaft und Organisation sowie den Einfluss von Verhandlungen und Machtkommunikation. Allerdings erweisen sich die Erfolge ambitionierter Steuerungsbemühungen aufgrund der Rationalitätsprobleme kollektiver Akteure als systematisch begrenzt. Das zeigen u.a. die ambivalenten Ergebnisse der Politikfeldregulierung in den Bereichen Gesundheit, Wissenschaft und Wirtschaft.
Gleichwohl besteht kein Grund zur Resignation. Dass pluralistische politische Systeme zu erstaunlichen und nachhaltigen Gestaltungsleistungen fähig sind, belegen empirische Fälle wie die "Great Society" der Johnson-Administration in den USA, die Reformen der Thatcher-Regierungen Großbritanniens und der erfolgreiche Transformationsprozess vieler sozialistischer Staaten. In jedem dieser Fälle lässt sich eine günstige Konstellation von strukturellen Umständen und Akteurkompetenzen ausmachen. Daraus folgt: Auch wenn sich die Bedingungen der Möglichkeit anspruchsvoller Steuerungsprojekte niemals vollständig theoretisch katalogisieren lassen, so sind sie doch praktischen Optimierungsanstrengungen zugänglich.
Autorenporträt
Professor em. Dr. Helmut Wiesenthal war zuletzt an der Humboldt Universität Berlin tätig
Rezensionen
"Insgesamt handelt es sich bei dem [...] Band um ein äußerst anregendes und lehrreiches Buch, in dem wohl fast alle Probleme politischer Steuerung kenntnisreich abgehandelt werden. Man bleibt auch nach der Lektüre nicht mit leeren Händen zurück." Soziologische Revue, 02/2009

"Der Autor hält [...] wichtige Elemente eines systematischen sozialtheoretischen Wissens bereit, das auch über das unmittelbare Anliegen des Buches hinaus von Interesse ist." Berliner Debatte Initial, 01-02/2008