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Die politische Kultur der westlichen Welt in einer breit angelegten Gesamtschau. Von den Griechen und ihrer Entdeckung von Politik und Demokratie, über die Römer und die christliche Welt bis zur Gegenwart, die vom Kampf um Menschenrechte und dem Totalitarismus zugleich gezeichnet ist, wird das ganze Spektrum des Politischen Denkens vorgestellt. Band 3/2: Politisches Denken in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Welche Denker, Philosophen, Historiker und Literaten prägten diese Epoche? Von der Amerikanischen und Französischen Revolution über Napoleon bis zum Ende der klassischen Epoche gibt…mehr

Produktbeschreibung
Die politische Kultur der westlichen Welt in einer breit angelegten Gesamtschau. Von den Griechen und ihrer Entdeckung von Politik und Demokratie, über die Römer und die christliche Welt bis zur Gegenwart, die vom Kampf um Menschenrechte und dem Totalitarismus zugleich gezeichnet ist, wird das ganze Spektrum des Politischen Denkens vorgestellt. Band 3/2: Politisches Denken in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Welche Denker, Philosophen, Historiker und Literaten prägten diese Epoche? Von der Amerikanischen und Französischen Revolution über Napoleon bis zum Ende der klassischen Epoche gibt der Band einen kompakten und gut verständlichen Überblick. Die politische Philosophie des Deutschen Idealismus und das politische Denken der Klassiker werden eingehend erläutert. Inklusive Kurzbiografien und ausführlichen Bibliografien.
Autorenporträt
Henning Ottmann, Professor für Politische Wissenschaft, Universität München
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.12.2001

Alte Freunde
Politisches Denken der Antike
Moderne demokratische Gesellschaften bewegen sich im Spannungsgefüge von Freiheit und Gleichheit, von Gemeinwohl und Eigeninteresse. Zunehmend schnelle Veränderungen der Produktionstechniken und der Kommunikation erfordern eine umfassende Identifikation mit den Voraussetzungen und Grundlagen unserer Kultur. Henning Ottmanns Werk über das politische Denken der Griechen ist eine elementare Übung in dieser Selbstvergewisserungspraxis. Beispielsweise lehrt uns das griechische Denken, das Gleichheit und Partizipation einerseits, Könnerschaft und Leistung andererseits in der Demokratie zu einer inneren Einheit kommen können. Ottmanns grandioses Unternehmen einer Bestandsaufnahme des für den Westen bedeutsamen politischen Denkens dient der Erkundung und Vergewisserung unserer Herkunft.
Anders als bisherige Standardwerke, wie die von George H. Sabine, Strauss/Cropsey oder die Cambridge History of Greek and Roman Political Thought, hat Ottmann die ganze Breite politisch bedeutsamer Institutionen im Blick. Er schreibt eine Geschichte der politischen Ideen und Kulturen. Selbstverständlich geht es in dieser Geschichte auch um die Klassiker, bei den Griechen um Platon, Aristoteles und in den später erscheinenden Bänden um Polybios, Cicero, Augustinus, Thomas v. Aquin, Hobbes, Rousseau – bis herauf zur Gegenwart.
Aber das politische Denken ist mehr als die Klassiker, es ist die Auseinandersetzung mit den politischen und sozialen Krisen, es ist die Focussierung der historischen Abläufe, die Spitze des jeweiligen historischen Selbstverständnisses. Nach Ottmann ist politisches Denken kein spezifisches Produkt bestimmter Philosophien oder Wissenschaften. Alle Menschen denken politisch, Menschen zum Beispiel, die von Verordnungen der Regierung, von Gesetzen und Befehlen betroffen sind und wünschen, dass sie durch diese gerecht behandelt werden. Dementsprechend verbinden sich politische Gehalte und Botschaften mit den Helden Homers, den tragischen und komischen Figuren des griechischen Theaters, mit der Geschichtsschreibung Herodots und Thukydides’.
Der damalige Hörer und Leser wie der heutige erfährt die Notwendigkeit und die Abgründe politischer Macht, den Glanz ordnenden Regierens und die Perversionen der Hybris. Ich kann hier nicht, auch nicht einmal in Stichworten, die Fülle des enzyklopädischen Wissens von der griechischen Kultur und Politik, das Ottmann ausbreitet, andeuten: von der frühen aristokratischen Ordnung und ihrer epischen Dichtung (Homer, Hesiod) über den Zerfall der aristokratischen Kultur, über die Tyrannis, über Sparta und die athenische Demokratie bis hin zur hellenistischen Welt.
Philosophische Theorien sind diesen Ordnungen teils beizuordnen, teils überragen sie diese. Ottmann liest die Vorsokratiker das erste Mal politisch. Er stellt die Sophisten, Sokrates, Platon und Aristoteles in einem umfassenden Diskurs. Sie alle treten in ein politisch-philosophisches Gespräch ein und vermitteln uns über das Lebensgefühl der Griechen hinaus das Empfinden für Mitte und Maß, das Bewusstsein von der Gefahr des Übermaßes und der Hybris.
Insbesondere werden die philosophischen Theorien von Platon und Aristoteles zum Ausgangspunkt des westlichen Gesprächs über das gerechte Handeln und das richtige Leben. Ottmann vergisst jedoch über deren Herausstellung nicht all das, was es nach und neben Aristoteles auch noch gab: Xenophon, die Demagogen (Isokrates, Demosthenes), die Kyniker und die Stoiker. Ihnen ist ein Drittel des ganzen Raumes des zweiten Halbbandes gewidmet.
Ottmanns These, die viel für sich hat, ist es, dass man für die moderne Freiheit sein könne und dabei doch von den Alten lernen müsse. Man darf auf die Fortsetzung dieser Bände gespannt sein.
KARL-HEINZNUSSER
HENNING OTTMANN: Geschichte des politischen Denkens. Die Griechen. Band 1/ 1: Von Homer bis Sokrates. Band 1/2: Von Platon bis zum Hellenismus. J.B. Metzler, Stuttgart 2001. Zusammen 599 Seiten, jeder Band 39,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Die Auswahl der ideengeschichtlich bedeutenden Autoren und Werke kann überzeugen; mit einer gelungenen Kombination aus herausragenden Köpfen und weniger bekannten Figuren kann Ottmann seine Perspektive auf das 19. Jahrhundert überzeugend untermauern." ZPol