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Für Pablo Picasso blieb sie ein Rätsel, und sie war die einzige Frau, die ihn verließ. Françoise Gilot ist Malerin, Wahrheitssuchende, eine Künstlerin des Lebens. Für manche ist sie eine lebende Legende, eine Frau, die zu den klügsten unserer Zeit gehört. Mit 'Leben mit Picasso' schrieb Gilot in den 1960er-Jahren einen internationalen Bestseller - obwohl Pablo Picasso alles unternahm, um die Veröffentlichung des Werks zu verhindern.
Für dieses Ankerherz-Buch öffnete Françoise Gilot, Mutter von Paloma Picasso, dem renommierten Biografen Malte Herwig die Türen ihrer Ateliers in New York City
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Produktbeschreibung
Für Pablo Picasso blieb sie ein Rätsel, und sie war die einzige Frau, die ihn verließ. Françoise Gilot ist Malerin, Wahrheitssuchende, eine Künstlerin des Lebens. Für manche ist sie eine lebende Legende, eine Frau, die zu den klügsten unserer Zeit gehört. Mit 'Leben mit Picasso' schrieb Gilot in den 1960er-Jahren einen internationalen Bestseller - obwohl Pablo Picasso alles unternahm, um die Veröffentlichung des Werks zu verhindern.

Für dieses Ankerherz-Buch öffnete Françoise Gilot, Mutter von Paloma Picasso, dem renommierten Biografen Malte Herwig die Türen ihrer Ateliers in New York City und Paris. Gemeinsam nähern sie sich zentralen Fragen des Lebens: Worauf kommt es wirklich an? Was bedeutet Glück und was spendet Zufriedenheit? Es ist ein Buch über die Kunst. Und über die Kunst eines erfüllten Lebens.

'Wenn du etwas riskierst, erlebst du auch schlimme Dinge, aber du lebst und verstehst immer mehr. Vor allem wirst du nicht langweilig. Das ist das Allerschlimmste:langweilig werden.' FRANÇOISE GILOT
Autorenporträt
Malte Herwig, Jahrgang 1972, ist Reporter beim Magazin der Süddeutschen Zeitung und lebt in Hamburg. Seine Artikel und Interviews sind in nationalen und internationalen Zeitungen und Magazinen veröffentlicht worden. Françoise Gilot, 1921 in Neuilly-sur-Seine geboren, lebt und arbeitet abwechselnd in New York und Paris. Ihre Bilder werden in Museen auf der ganzen Welt gezeigt (Museum of Modern Art, Musée Picasso in Antibes, Musée d'Art Moderne in Paris u. a.). Ihr erstes Buch 'Leben mit Picasso' (1964) wurde ein internationaler Bestseller trotz der Versuche Pablo Picassos, die Veröffentlichung mit rechtlichen Mitteln zu verhindern und Gilot in der Kunstwelt zu isolieren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.06.2015

Langweilig zu werden, das ist das Allerschlimmste
Die Lehren einer starken Frau: Malte Herwig spricht mit Françoise Gilot, die einst mit Picasso verheiratet war

Diese Frau wäre auch ohne ihn eine eindrucksvolle, eine große Frau geworden. Er ist Picasso, den Françoise Gilot im Mai 1943 als Einundzwanzigjährige im Paris unter deutscher Besatzung kennenlernte, im Lokal "Le Catalan" auf der Rive Gauche, das von Künstlern frequentiert wurde. Oder genauer, Picasso lernte sie dort kennen. Womit schon eine ihrer Maximen erfasst wäre: Das Leben kommt auf sie zu. Sie ist es dann, die wählt. Dass sie später, keineswegs sogleich, seine Lebensgefährtin für ein knappes Jahrzehnt wird, mit ihm in Südfrankreich lebt und mit ihm die Kinder Claude und Paloma hat - es war ihre Entscheidung für das vierzig Jahre ältere, von der ganzen Welt hofierte Malgenie. Dass sie 1953 die Kinder in ein Taxi packt und ihn verlässt, weil sie die Nase von seiner Tyrannei voll hat und ihre Liebe erloschen ist - dito.

Françoise Gilot unterscheidet sich von den anderen Frauen in Picassos Bannkreis in einem alles entscheidenden Punkt: Sie ist eine von Haus aus begüterte Bourgeoise im sehr französischen Sinn, ein Spross des Pariser Großbürgertums. Geboren ist sie am 26. November 1921 im vornehmen Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine. Sie entstammt einer Fabrikantenfamilie, als deren einziges Kind sie, nach eigener Erinnerung, eher wie ein Junge erzogen wurde, mit Strenge, aber gefördert in all ihren Anlagen.

Ein solcher Hintergrund schafft eine unerhörte Unabhängigkeit. Auch ein spanisches Kraftpaket mit Weltruhm wie Picasso konnte sie wohl eine Weile faszinieren, nicht aber domestizieren oder gar zerbrechen, wie zuvor Olga Chochlowa, Dora Maar und Marie-Thérèse Walter und nach ihr Jacqueline Roque.

In seinem Buch "Die Frau, die Nein sagt" schildert der Journalist Malte Herwig seine Begegnungen mit Françoise Gilot, dieser nun dreiundneunzig Jahre alten, aufregenden Frau. Eine Malerin, das wollte sie immer sein, schon bevor sie Picasso begegnete, und als Malerin bezeichnete sie sich Picasso gegenüber schon bei der ersten Begegnung. Das steht gleich auf den ersten Seiten ihres berühmten Rechenschaftsberichts "Mein Leben mit Picasso" von 1964, der den Großmeister so zur Weißglut brachte, dass er mit allen Mittel dagegen, und gegen sie persönlich, vorzugehen versuchte. Eine Malerin, das ist sie bis heute. Und dass sie das Malen an einem Leben festhält, das ihr manchmal beinah zu viel zu werden droht, ist die vielleicht berührendste Erkenntnis aus dem Buch, das über weite Strecken Gespräche mit ihr referiert.

Herwig macht sich dabei zu Françoise Gilots Schüler. Entsprechend gibt es in den achtzehn Abschnitten sechs "Lektionen", in denen sie den Autor nicht nur zum Zeichnen anleitet, sondern ihm die Weisheiten ihres Lebens beibringt. Diese Unterhaltungen ziehen sich über ein paar Jahre hin, während derer Herwig sie immer wieder besucht, in ihren Ateliers in Paris und in New York.

Er gewinnt ihr dabei starke Sentenzen ab, eine der schönsten darunter: "Wenn du etwas riskierst, erlebst du auch schlimme Dinge, aber du lebst und verstehst immer mehr. Vor allem wirst du nicht langweilig. Das ist das Allerschlimmste: langweilig werden." Da ist es wieder, dieses hocherhobene Haupt einer umwerfend attraktiven Frau. Gegen alle Flaggen, wenn nötig, und mit dem nötigen Stil.

Doch ein bisschen hat es Herwig mit seiner Schülerrolle übertrieben. Etwas zu oft schreibt er "ich", bis hin zu mitgebrachtem Champagner und Pralinés angemessener Marken (sie werden Françoise Gilot nicht zum ersten Mal gereicht worden sein); auch seine privaten Erkenntnisfortschritte erörtert er ausführlich. Und ein bisschen zu oft "lacht" die große alte Dame ihre Antworten. Aber es lässt sich aus diesem weichen Konversationsstück jener wunderbar harte Kern der frühen Jahre herausschälen, der Françoise Gilot nicht nur nein sagen ließ, sondern vor allem ja, zu unbeschränkter Selbstbestimmung. Das musste auch Picasso kapieren, gut so.

ROSE-MARIA GROPP.

Malte Herwig: "Die Frau, die Nein sagt". Françoise Gilot über ihr Leben mit und ohne Picasso.

Ankerherz Verlag, Hollenstedt 2015. 176 S., Abb., geb., 29,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Rose-Maria Gropp lernt Françoise Gilot in diesem "weichen" Konversationsstück des Journalisten Malte Herwig als selbstbestimmte Frau kennen. Was der Autor aus jahrelangen Besuchen und Gesprächen mit Picassos Ex an Kraft und Weisheit herausdestilliert, versetzt Gropp in ehrfürchtiges Erstaunen. Nicht so sehr Herwigs devote, zugleich egozentrische Gesprächshaltung fasziniert die Rezensentin als vielmehr die starken Sentenzen einer starken Frau. Zum Beispiel: "Wenn du etwas riskierst, erlebst du auch schlimme Dinge, aber du lebst und verstehst immer mehr. Vor allem wirst du nicht langweilig. Das ist das Allerschlimmste: langweilig werden."

© Perlentaucher Medien GmbH