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Aurel Kolnai (1900-1973), ein deutschsprachiger Philosoph jüdischer Herkunft, der in der Tradition der Phänomenologie Husserls und Schelers groß wurde und nach seinem Exil in Nordamerika an der Universität Oxford lehrte, ist mit seinen Studien zu Gefühlen der Aversion zu spätem Ruhm in der analytischen Philosophie Englands gelangt. Die hier versammelten Beiträge über den Ekel, den Haß und den Hochmut zeigen einen Autor, der die herkömmliche Kluft zwischen kontinentaler und analytischer Tradition spielerisch überwindet, indem er in phänomenologischer Einstellung die Struktur und den Gehalt feindlicher Gefühle skrupulös erkundet.…mehr

Produktbeschreibung
Aurel Kolnai (1900-1973), ein deutschsprachiger Philosoph jüdischer Herkunft, der in der Tradition der Phänomenologie Husserls und Schelers groß wurde und nach seinem Exil in Nordamerika an der Universität Oxford lehrte, ist mit seinen Studien zu Gefühlen der Aversion zu spätem Ruhm in der analytischen Philosophie Englands gelangt. Die hier versammelten Beiträge über den Ekel, den Haß und den Hochmut zeigen einen Autor, der die herkömmliche Kluft zwischen kontinentaler und analytischer Tradition spielerisch überwindet, indem er in phänomenologischer Einstellung die Struktur und den Gehalt feindlicher Gefühle skrupulös erkundet.
Autorenporträt
Axel Honneth, geboren 1949, ist Jack C. Weinstein Professor of the Humanities an der Columbia University in New York. 2015 wurde er mit dem Ernst-Bloch-Preis, 2016 für Die Idee des Sozialismus mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch ausgezeichnet. 2021 hielt er in Berlin seine vielbeachteten Benjamin-Lectures zum Thema des Buches Der arbeitende Souverän.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.05.2008

Genaue Imagination
Aurel Kolnai über Ekel, Hochmut und Hass
Im Jahr 1932, auf der Höhe seines Schaffens, forderte Salvador Dalí in einem Essay in der Zeitschrift „This Quarter” von seinen surrealistischen Kollegen ein, sich nicht mit vagen Vorstellungen und ungeprüften Intuitionen zufrieden zu geben. Selbst Launen und Tagträume, wie sie die Surrealisten besonders anzogen, seien wissenschaftlicher Analyse bedürftig und zugänglich. „Die Methode, die auf sie angewendet werden kann”, schrieb Dalì, „ist nach dem Verfahren der Analyse zu gestalten, das Aurel Kolnai in seiner Phänomenologie des Abscheus gebraucht”.
Aurel Kolnai? Der im Jahr 1900 in Budapest in eine jüdische Familie geborene, später in Wien zum Katholizismus konvertierte Denker ist gegenwärtig im deutschen Sprachraum nahezu vergessen. Nach seiner Flucht vor den Nazis aus Österreich verbrachte er die zweite Hälfte seines Lebens in den USA, Kanada und England – insbesondere zu Fragen der politischen Philosophie forschend und lehrend; Kolnai starb 1973 in London. Die intellektuelle Begeisterung, die Kolnais 1929 erschienener Essay „Der Ekel” bei Dalì auslöste – Ortega y Gasset hatte den Aufsatz bereits im selben Jahr in spanischer Übersetzung publiziert –, ist auch heute ohne weiteres nachzuvollziehen. Denn Kolnai verbindet in dieser wie in anderen seiner Studien philosophischen Scharfsinn mit einer in der Philosophie eher raren sinnlichen Konkretion. (Und so finden sich Spuren der Bilder, Beispiele und Beobachtungen, die dieser Autor in Fülle ausbreitet, in vielen Gemälden Dalís wieder, auch in dem Film „Un chien andalou”.) Kolnais Werk, dem zugleich Phantasie und Strenge eigen sind, steht zur Wiederentdeckung an. ANDREAS DORSCHEL
AUREL KOLNAI: Ekel, Hochmut, Haß. Zur Phänomenologie feindlicher Gefühle. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007. 176 Seiten, 9 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

"Ältere Wissensvorräte" von erhellender Bedeutung für die Gegenwart entdeckt Harry Nutt in dieser wiederaufgelegten Aufsatzsammlung. Obgleich er Aurel Kolnai zur "phänomenologischen Schule" rechnet, will Nutt nicht so sehr auf das Akademische der Texte eingehen, sondern auf Kolnais "frischen", aufklärerischen Erklärungsansatz zu Ekel, Hochmut und Hass. Fasziniert zeigt er sich nicht nur von Kolnais freiem Geist, auch dessen "stilistische Brillanz" nimmt ihn gefangen und lässt ihn die Texte angesichts der "Wiederkehr des Religiösen" erfolgreich auf ihre Aktualität hin abklopfen und als "Fundgrube" allen Zitierfreudigen ans Herz legen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Kolnais] Aufsätze sind in der gegenwärtigen Diskussion vor allen Dingen deshalb von Interesse, weil die an der analytischen Denkweise seiner Kollegen geschulte phänomenologische Beschreibungsweise einen existenziellen Hintergrund hat, womit eine weitere Seite der Philosophie der Gefühle zum Ausdruck kommt. Diesen existenziellen Hintergrund legt Axel Honneth in seinem ausführlichen, äußerst lesenswerten Nachwort offen.« Eva-Maria Engelen Deutsche Zeitschrift für Philosophie