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Produktdetails
Trackliste
CD
1Paganini: 'Gern hab ich die Frau'n geküsst'00:03:22
2Ein blonder Traum: 'Irgendwo auf der Welt'00:02:57
3Der singende Traum: 'Du bist die Welt für mich'00:03:52
4Frasquita: 'Hab' ein blaues Himmelbett'00:03:42
5Liebeskommando: 'Im Traum hast Du mir alles erlaubt'00:03:07
6Gräfin Mariza: 'Grüß mir mein Wien'00:05:27
7Das Land des Lächelns: 'Dein ist mein ganzes Herz!'00:03:40
8Ein Lied geht um die Welt00:02:41
9Giuditta: 'Freunde das Leben ist lebenswert!'00:03:25
10Victor und ihr Husar: 'Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände'00:04:21
11Im weißen Rössl: 'Es muss was Wunderbares sein'00:02:59
12Die Blume von Hawaii: 'Diwanpüppchen'00:04:07
13Das Lied ist aus: 'Frag nicht, warum ich gehe'00:03:49
14Das Lied einer Nacht: 'Heute Nacht oder nie'00:03:10
15Die große Sünderin: 'Das Lied vom Leben des Schrenk'00:04:26
16Die tote Stadt: 'Glück, das mir verblieb'00:06:13
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.09.2014

Ich kenn die Liebe in Dur und Moll

Tenöre sind im Reich der Oper das, was die Bratschen im Reich des Orchesters sind. Als Lieferant sogenannter Tenorwitze unter Kollegen sehr beliebt, lacht der Tenor selbst eher selten, er hat genug damit zu tun, mit seinem hohen C (oder gar D) die Herzen der stolzesten Frauen zu brechen. Im Unterschied zu Bariton und Bass nämlich verlangt die Arbeitsplatzbeschreibung vom Tenor, egal wie kurz oder rund, dass er den Liebhaber, Helden, Verführer gibt. Dabei muss er nicht mal gut aussehen. Er muss nur, wie es bei Lehár heißt, die "Liebe in Dur und Moll" können. Weder Enrico Caruso noch Richard Tauber oder Josef Schmidt oder Luciano Pavarotti waren ja das, was man einen hübschen Kerl nennt. Anders unser Münchner Traumtenor: Jonas Kaufmann. Der kann, der hat beides. Kriegt das C beinahe mühelos (jedenfalls müheloser als Tauber), mit einem süßen kleinen Knödel dazu, herrlichen Portamenti, tollen pseudotauberischen Schluchzern. Und guckt dabei immer so liab wie aus dem Katalog bestellt. Kaufmanns neuestes Album heißt "Du bist die Welt für mich" (Sony), es kommt erst übermorgen heraus, aber schon jetzt überschlagen wir uns alle vor Glück. Fünfzehn der unwiderstehlichsten alten Operettenschlager ruft Kaufmann wieder in Erinnerung, von Benatzkys "Es muss was Wunderbares sein" bis zu Spolianskys "Heute Nacht oder nie". Und sogar ein Spitzenorchester hat ihm das Label dazu spendiert (es ist das RSB), auch eine famose Duett-Partnerin (Julia Kleiter). Habe die Platte bis jetzt schon zweimal verschenkt. Wie viele Tage noch bis Weihnachten?

eeb

*

Mit ihren Strubbelköpfen sahen die mittlerweile bärtigen Burschen vom Jungen Dänischen Streichquartett vor sechs Jahren noch aus wie die Spezialeinheit einer Metal-Band, die das Haus des klassischen Streichquartetts besetzt hatte. Damals, 2008, schlossen sie eine fulminante Gesamteinspielung der Quartette von Carl Nielsen ab, die sie gleich an die Spitze der europäischen Kammermusik-Ensembles katapultierte. Doch dann sprang der Cellist Carl-Oscar Østerlind ab, das Quartett zog sich zurück, gewann alsbald den Norweger Fredrik Schøyen Sjölin für die vakante Position und ist jetzt mit den Stamm-Mitgliedern Rune Tonsgaard Sørensen, Frederik Øland und Asbjørn Nørgaard wieder da: als Dänisches Streichquartett. Ihre neue CD heißt "Wood Works" (Dacapo/Naxos). Sie haben dafür Folklore aus Nordeuropa für Streichquartett arrangiert: Brautprozessionen der Färöer-Inseln, Bauernwalzer aus Südschweden, Scherz- und Ernsthaftes aus Dänemark und Norwegen. Eine lebensfrohe, umwerfend phantasievolle Platte, die das klassische Streichquartett neu sozialisiert: zwischen ländlicher Spielmannskunst und urbanem Folk-Jazz.

jbm.

*

Sie sind brünett, weiblich, zu viert und deutsch, mit einer Elsässerin als Ausnahme: Les Brünettes. Sie singen auch ohne Begleitung ganz wunderbar, haben in diesem A-cappella-Genre auch schon mehrere Preise gewonnen. Ihr neues Album heißt "A Women Thing" (herzog records) und verfolgt die programmatische Idee, berühmte Stücke berühmter Sängerinnen neu zu fassen, also etwa "A Case Of You" von Joni Mitchell, "I Say A Little Prayer" von Aretha Franklin und "99 Luftballons" von Nena. Dazwischen gibt es fünf Eigenkompositionen. Natürlich ahmen die Brünetten die Prominenz nicht nach. Sie haben sich aus den Anregungen ein Programm gebaut zwischen nobel deklamatorischem Drama und schwelgender Lyrik. Die anspruchsvolle Polyphonie und die summend-wortlose Akkordbegleitung, die perfekte Intonation und die Opernferne der Stimmen - alles ist von lustvoll aristokratischer Schönheit. Alle Texte sind im Einliegerheftchen abgedruckt. Und auch die hier vorgestellten Neuvertonungen würden zu Evergreens taugen, so wie die von Nina Simone, Mercedes Sosa, Cassandra Wilson und Edith Piaf.

u.o.

*

Für die Geigerin Tanja Becker-Bender bedeutet Bach das Nonplusultra. Gleichwohl stöbert sie gern in den Nischen des Repertoires. Jetzt hat sie mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra zwei vergessene Violinkonzerte für sich entdeckt: das D-Dur-Konzert op. 35a von Ferruccio Busoni und das d-Moll-Konzert op. 8 des jungen Richard Strauss. Das Album wurde vom Label Hyperion in gewohnter Klangqualität produziert, als sechzehnte Folge der verdienstvollen Entdecker-Reihe "The Romantic Violin Concertos". Busonis Dreisätzer wirkt wie ein einsätziges, durchgehendes Werk. Im ersten Teil schimmert wunderschön Brahms hindurch, beethovensche Lyrismen klingen im Quasiandante auf, und im finalen Allegro impetuoso, das Busoni selbst als karnevalesk bezeichnete, triumphiert blitzende Virtuosität. Man möchte dem Werk in unseren Konzertsälen häufiger begegnen. Das Violinkonzert von Strauss hatte der bereits als Gymnasiast begonnen, es besitzt bereits den schönen Straussschen Schwung, weite Lineaments, sensible Lyrismen im Lento-Satz und geradezu Akrobatisches im Rondo prestissimo. Hoch animiert werfen Becker-Bender und das von Garry Walker dirigierte Orchester einander die klingenden Bälle zu.

hd.

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