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Männer sterben im Durchschnitt deutlich früher als Frauen. Verhielte es sich umgekehrt, würde dieser Sachverhalt nicht so stoisch hingenommen werden. Eine geringere Lebenserwartung von Frauen wäre ein unwiderlegbarer Beweis für ihre Benachteiligung in unserer Gesellschaft. Warum wird dies bei Männern anders gesehen? Im antiken Rom genossen Darstellungen des Gottes Priapus hohes Ansehen. Das waren zumeist kleine Figuren, lediglich mit einem Hemd bekleidet, unter dem ein erigierter Penis hervorragte. In unserer aufgeklärten Gegenwart gibt es keine vergleichbare Alltäglichkeit und Offenheit eines…mehr

Produktbeschreibung
Männer sterben im Durchschnitt deutlich früher als Frauen. Verhielte es sich umgekehrt, würde dieser Sachverhalt nicht so stoisch hingenommen werden. Eine geringere Lebenserwartung von Frauen wäre ein unwiderlegbarer Beweis für ihre Benachteiligung in unserer Gesellschaft. Warum wird dies bei Männern anders gesehen? Im antiken Rom genossen Darstellungen des Gottes Priapus hohes Ansehen. Das waren zumeist kleine Figuren, lediglich mit einem Hemd bekleidet, unter dem ein erigierter Penis hervorragte. In unserer aufgeklärten Gegenwart gibt es keine vergleichbare Alltäglichkeit und Offenheit eines erigierten Penis. Zufall? Oder symptomatisch dafür, wie unsere Gesellschaft Männlichkeit und männliches Selbstbewusstsein bewertet? Der Männerforscher Matthias Stiehler setzt sich mit den verschiedenen, häufig widersprüchlichen Erwartungen auseinander, die heute an einen Mann gestellt werden. So wird männliche Potenz weiterhin erwartet, zugleich aber soll sie domestiziert, rücksichtsvoll und sanft sein. Und er macht Vorschläge, wie Männer zu einem positiven Selbstverständnis ihrer Geschlechtsidentität finden können. Das sieht er als Grundlage für ein Miteinander von Frauen und Männern und er fordert Männer auf, dafür Verantwortung zu übernehmen.
Autorenporträt
Dr. Matthias Stiehler, geb. 1961, ist psychologischer Berater im Gesundheitsamt Dresden. Er ist Mitgründer des bundesweiten Netzwerks Männergesundheit und gehört zur Redaktionsleitung des wissenschaftlichen Journals für Männergesundheit Blickpunkt Der Mann. "Für Herausragende Leistungen im Kampf gegen HIV und AIDS" erhielt er im Jahr 2008 die Sächsische Ehrenmedaille.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.10.2010

Männerleiden

Das Schlüsselwort im Titel dieses Buchs ist "Leiden". Matthias Stiehler ist Therapeut und behandelt Männer, die Probleme mit den Rollenkonflikten zwischen Mann und Frau haben. In seiner Darstellung spürt man denn auch eine gewisse déformation professionelle. Die Argumentation knüpft oft an Beispielfälle aus der Arbeit des Autors an und versucht daraus allgemeine Aussagen über "die" Männer zu entwickeln. Doch der Chirurg, der schon viele gebrochene Nasen operiert hat, weiß deshalb längst nicht alles über das Wesen des Boxsports. Die Erklärung von diversen psychischen Gebresten erfolgt mit Ideen aus der klassischen Tiefenpsychologie, aber bei diesem Autor immerhin im Verbund mit nüchternem Verstand. Das Buch ist frei von jener Paranoia, wie man sie so oft in Werken über die Spannungen zwischen den Geschlechtern findet. "Der alles entscheidende Punkt ist der konsequente Verzicht auf Schuldzuweisungen": Das bleibt bei Stiehler kein Lippenbekenntnis. Sein Rezept dafür, dass Frauen und Männer miteinander zurechtkommen, ist eine Art konstruktiver Egoismus. Nehmen ist genauso selig wie Geben. Jeder sollte darauf achten, dass er auch etwas für sich tut, dann können Beziehungen gelingen. Aber das Buch berichtet eher von den Ausnahmen, die diese Regel bestätigen sollen. (Matthias Stiehler: "Der Männerversteher". Die neuen Leiden des starken Geschlechts. Verlag C. H. Beck, München 2010. 221 S., br., 12,95 [Euro].)

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