Wie kein anderer hat sich der große Kritiker Marcel Reich-Ranicki jahrzehntelang um das Werk Thomas Manns verdient gemacht. 'Thomas Mann und die Seinen' - jetzt in erweiterter Neuauflage - stellt die Summe dieser Beschäftigung dar und zeigt den Schriftsteller im produktiven, oft auch konfliktreichen Verhältnis zu den anderen Familienmitgliedern.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.04.2005MARCEL REICH-RANICKI porträtiert in seinem zunächst 1987 erschienenen und seitdem in mehreren Auflagen publizierten Buch "Thomas Mann und die Seinen" den Epiker Heinrich Mann, die Journalistin Erika Mann, den Romancier Klaus Mann, den Historiker Golo Mann und schließlich Katja Mann, geborene Pringsheim, die Ehefrau dessen, der hier immer im Mittelpunkt steht - Thomas Manns. In einem der Aufsätze heißt es: "Ich glaube, daß es in Deutschland in diesem Jahrhundert keine bedeutendere, originellere und interessantere Familie gegeben hat als die Manns: Was den Briten ihre Windsors, das sind den deutschen Intellektuellen die Manns." Die neue Ausgabe wurde um acht unlängst entstandene Studien erweitert, in denen Marcel Reich-Ranicki auf die erst in den letzten Jahren veröffentlichten Dokumente zurückgreift, vor allem auf Briefe und Erinnerungen. (Marcel Reich-Ranicki: "Thomas Mann und die Seinen". Deutsche Verlags-Anstalt, München 2005. 462 S., geb., 22,90 [Euro].)
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