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Der Bestseller jetzt im Taschenbuch
Sommer 1954: Der 79-jährige Thomas Mann wird mit seiner Frau Katia in Düsseldorf erwartet, um aus seinem neuen Bestseller 'Felix Krull' zu lesen. Im vornehmen »Breidenbacher Hof« in der Königsallee ist die Hölle los, denn man möchte vor dem berühmten wie anspruchsvollen Literaten den alten Glanz des Hauses und der honorigen Kulturstadt inszenieren. Im selben Hotel logiert auch Klaus Heuser mit seinem Freund Anwar - ein Zufall, der vor allem bei Erika Mann für größte Unruhe sorgt, denn Klaus Heuser gehört zu den großen Lieben des Schriftstellers. Auf der…mehr

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Produktbeschreibung
Der Bestseller jetzt im Taschenbuch

Sommer 1954: Der 79-jährige Thomas Mann wird mit seiner Frau Katia in Düsseldorf erwartet, um aus seinem neuen Bestseller 'Felix Krull' zu lesen. Im vornehmen »Breidenbacher Hof« in der Königsallee ist die Hölle los, denn man möchte vor dem berühmten wie anspruchsvollen Literaten den alten Glanz des Hauses und der honorigen Kulturstadt inszenieren. Im selben Hotel logiert auch Klaus Heuser mit seinem Freund Anwar - ein Zufall, der vor allem bei Erika Mann für größte Unruhe sorgt, denn Klaus Heuser gehört zu den großen Lieben des Schriftstellers. Auf der Folie realer Geschehnisse und bisher ungekannter Dokumente erzählt der Autor mit umwerfend einfühlsamer sprachlicher Brillanz von Liebe und Verantwortung, von Literatur und Kunst.
Autorenporträt
Hans Pleschinski, geboren 1956 in Celle, studierte Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaften. Er lebt als freier Autor, Publizist und Theaterwissenschaftler in München. Sowohl für seine literarischen Werke als auch für die von ihm herausgegebenen und übersetzten historischen Bände erhielt er zahlreiche Preise. 2012 wurde er zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und zum Chevalier dans l'ordre des Arts et des Lettres der Republik Frankreich ernannt. 2014 wurden ihm der Literaturpreis der Stadt München und der Niederrheinische Literaturpreis verliehen, 2020 der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Die Stimme von Joachim Schönfeld kann klingen wie die abgehangenen Stimmbänder eines 65-jährigen Zigarrenrauchers oder wie die jugendlich-frischen eines sportlich-agilen Mittdreißigers. Mit seinen nun 50 Jahren steht er genau dazwischen. Und das tut der Vertonung von "Königsallee" ausgesprochen gut. Pleschinski erzählt die Begegnung des wenig bekannten Klaus Heuser mit dem außerordentlich berühmten Thomas Mann im Sommer 1954. Der fast 80-jährige Literaturnobelpreisträger trifft nach mehr als zwei Jahrzehnten der Trennung in Düsseldorf auf den "Geliebten von einst". Damals war Heuser ein Jüngling im Alter von 17 Jahren, nun ist auch er fast Mitte 40.

Diese Lesereise Manns fand 1954 statt, nicht aber seine Begegnung mit Heuser. Sie ist eine literarische Erfindung von Pleschinski, der sie gekonnt in das mannsche Oeuvre einbettet bzw. es für seinen Roman fruchtbar macht. Die Anspielungen an "Lotte in Weimar" oder "Felix Krull" sind augenscheinlich. Auch deswegen ist dies ein großer Wurf. Dass dieser Roman als Hörbuch ein Genuss ist, verdanken wir Joachim Schönfeld. Seiner wandlungsreichen Stimme, seinem perfekten Timing, seiner Kunst, diesen Roman heiter und schwerelos klingen zu lassen.

© BÜCHERmagazin, Michael Knoll (kn)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.07.2015

DAS HÖRBUCH
Keine
seelischen Fluten
Hans Pleschinskis Roman
„Königsallee“ als Hörspiel
Die Fünfzigerjahre erfreuen sich in letzter Zeit beachtlicher Aufmerksamkeit, in der Geschichtswissenschaft, aber auch in der Literatur. Immer mehr Autoren schreiben Bücher über die Zeit nach dem Krieg, die Formierung der west- und ostdeutschen Gesellschaft. Mal autobiografisch wie Karl Heinz Bohrer in „Granatsplitter“, mal in Romanform wie Julia Franck mit „Rücken an Rücken“.
  In diese Reihe gehört auch Hans Pleschinskis jüngster Roman „Königsallee“ von 2013. Im Zentrum des mit wohlkalkulierter Ironie gewobenen Buches steht die Begegnung Thomas Manns mit seiner einst großen Liebe Klaus Heuser. Oder besser: die Nicht-Begegnung. Im Sommer 1954 weilt der kränkelnde Nobelpreisträger in Düsseldorf, um einen Vortrag zu halten. Die Manns residieren im noblen „Breidenbacher Hof“, und wie es der Zufall oder eben Pleschinski will, wohnt dort auch Heuser – 1927 hatten sich der Dichter und der damals 17-Jährige kennen- und lieben gelernt. Die Familienentourage, allen voran die resolute Erika, will ein erneutes Aufeinandertreffen nach über zwanzig Jahren mit allen Mitteln verhindern; es wäre zu nervenaufreibend für den alten Zauberer. „Keine seelischen Fluten“, fordert Erika.
  Die Begegnung mit Heuser ist verbürgt, Tagebucheintragungen Manns erzählen von ihr. Darüber hinaus haben Aussehen und Charakterzüge des schönen Jünglings Eingang gefunden in die „Joseph“-Bücher, den „Felix Krull“. Das Szenario von 1954 hat sich der Münchner Autor allerdings fein hinzugedacht: Wirtschaftswundermenschen im Hotel. Es ermöglicht Pleschinski vor dem Hintergrund von Aufbau-Boom und Vergangenheitsverdrängung eine nierentischbeschwingte, mit zahllosen literarischen Anspielungen gespickte Versteckspielsatire zu erzählen, bei der vor allem die Familie Mann auf die Schippe genommen wird.
  Nun ist „Königsallee“ als Hörspiel in der Regie von Uwe Scharek erschienen. Die Inszenierung hat Stärken und Schwächen. Ihre Stärke sind die Sprecher, allen voran Wolf-Dietrich Sprenger als gebrechlicher, in sich versponnener Thomas Mann. Wie ein Faktotum aus vergangenen Tagen lässt Sprenger seinen Thomas „Tommy“ Mann wirken. Dann sind da noch Lena Stolze, die als Erika gouvernantenhaft auftrumpft, und Matthias Bundschuh als Golo Mann. Bundschuh fistelt mehr als zu sprechen. Kann man seelisches Leiden, das Gefühl der Minderwertigkeit gegenüber dem schier übermächtigen Vater überzeugender zu Gehör bringen? Schließlich muss man den Klaus-Heuser-Sprecher Barnaby Metschurat erwähnen. Denn er legt so viel Schmelz in seine Stimme, dass vor dem inneren Auge sofort das Bild eines attraktiven jungen Mannes entsteht.
  Die Schwächen des Hörspiels, das seinen musikalischen Rhythmus Wagners abgenudeltem „Walkürenritt“ verdankt, rühren vom Manuskript her. Die Adaption ist auf zwei Teile angelegt und dauert gerade mal etwas mehr als eineinhalb Stunden. Der Roman, immerhin fast 400 Seiten stark, hätte durchaus drei oder mehr Teile verdient. Zu viel von Pleschinskis aufs Genaueste inszenierter Situationskomik vermisst man nun beim Hören. Ein Beispiel: Die Ansprache des Kulturdezernenten zu Ehren von Thomas Mann. Pleschinski lässt ihn im Buch eine hochnotpeinliche Rede halten, in der dieser die Nerven des Nobelpreisträgers allen Ernstes erst mit Ernst Jünger und dann auch noch mit Ina Seidel strapaziert, ehe er schließlich ein paar lieblich-lasche Worte über den Ehrengast verliert. Böser kann man die Mächtigen nicht darstellen.
  Und was macht Hörspielregisseur Uwe Scharek? Er streicht die komplette Jünger/Seidel-Passage und zieht damit der Satire ihren Giftstachel. Wer wahrhaft in den Genuss von Pleschinskis Roman kommen will, der sollte ihn lesen und erst dann zum Hörspiel greifen.
FLORIAN WELLE
Hans Pleschinski: Königsallee. Mit Barnaby Metschurat, Wolf-Dietrich Sprenger u.a. 2 CDs, Laufzeit ca. 106 Min. Der Audio Verlag, Berlin 2015. 16,99 Euro.
Wirtschaftswundermenschen
im Hotel versammelt der Autor
in seiner biografischen Fiktion
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Beeindruckend schöne Literatur wie man sie heute nur noch selten findet und ein überaus reizvoller wie beschwingter Zeitvertreib mit Tiefgang. Ulrike Volkmann DIVA Magazin, August 2015

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In jungen Jahren verliebte sich Thomas Mann in Klaus Heuser, doch der floh 1936 aus Deutschland nach Indonesien, und sie sollten sich nie wieder sehen, weiß Ernst Osterkamp. Hans Pleschinski erfindet für seinen Roman "Königsallee" ein Wiedersehen der beiden, auf der ersten Lesung Manns nach dem Krieg, und der Autor bedient sich - manchmal auf "penetrante Weise", findet der Rezensent - an Mann'schen Motiven, bei "Lotte in Weimar", bei "Felix Krull", um das Zusammentreffen vorzubereiten, das erst wenige Seiten vor Schluss zustande kommen darf. Das größte Manko des Buches ist, dass Pieschinski sich für dieses Vorspiel entschieden zu viel Raum lässt, erklärt Osterkamp, und nur ernsthafte "Thomas-Mann-Aficionados" kommen durch die zahlreichen Anspielungen auf ihre Kosten. Der Rezensent bedauert, dass Pleschinski nicht auf Mann gehört hat, der selbst einmal geschrieben hat: "Das Schwerste tut not: Beschränkung."

© Perlentaucher Medien GmbH
"Hans Pleschinski [hat] als Übersetzer, Autor und Herausgeber schon oft gezeigt, dass er sich unter den mondänen Herzögen und Fürsten des Ancien Régime wohler fühlt als in der prosaischen Gegenwart."
Martin Halter, Die Tageszeitung, 27. November 2013

"Ein großes Lesevergnügen auf den oberen ästhetischen Rängen."
Tilman Krause, Literarische Welt, 07. Dezember 2013

"Fabelhaft, wie Pleschinski mit den literarischen Motiven und Marotten seines Vorbilds spielt."
Focus, 19. November 2013

"Ein Roman über die versteckte Liebe von Thomas Mann, der auf bisher unveröffentlichten Original-Briefen basiert."
Buchtipp, Oktober 2013

"Pleschinski inszeniert ein von der ersten Zeile gleichermaßen amüsantes wie wahnwitzig überdrehtes Tür-auf-Tür-zu-Vaudeville - und ein kluges Spiel über Sex und Text, Leben und Literatur, Homosexualität und Heuchelei."
Denis Scheck, Druckfrisch, 01. September 2013

"Pleschinskis " Klaus in Düsseldorf" persifliert den Zinnober um den Dichterfürsten, so wie dieser es in Lotte in Weimar tat. Natürlich gibt es viele Anspielungen für den Kenner - aber psychologisch feinnervig gilt sein Blick vor allem dem irdischen Leiden der Großen und unserem an Ihnen. (...) Der Reiz dieses Romans liegt in Pleschinskis kunstvoller Figurenrede mit ständigem Tonlagenwechsel. (...) So betreibt Pleschinski eine Verteidigung Thomas Manns sowohl gegen seine Vergötzer als auch gegen seine Verächter. Letztere dürften dennoch die Augen verdrehen über herrliche Verdrehtheiten; sie wissen eben nicht, dass man den Ernst des Lebens umspielt, um ihm nicht zu unterliegen. Hans Pleschinski gelingt dabei das denkbar Schwerste: das ewig Schwierige leicht zu machen. Dem Zauberer hätte solch famose Zauberei gefallen."
Alexander Cammann, Die Zeit, 25. Juli 2013

"Wer Thomas Mann liebt, wird 'Königsallee' als ein Fest erleben. Pleschinski zitiert, karikiert, parodiert. Er spielt mit der Sprache des Nobelpreisträgers, spickt seinen Roman mit literarischen Anspielungen. Vor allem aber malt Pleschinski ein bonbonbuntes Panorama der fünfziger Jahre."
Carmen Eller, Literaturen, Herbst 2013

"Hans Pleschinski aber findet eine Sprache, die ganz klar seine eigene ist, sich aber das Spiel mit Zitat, Anmutung und Parodie nicht entgehen lässt, ohne auch nur in die Nähe platter Nachahmung zu geraten. Das wäre eigentlich schon genug, um ihn zu rühmen, doch die Briefe von Klaus Heuser an Thomas Mann, auf die Pleschinski bei seinen Recherchen stieß und die er nun verwendet, um das spätere Wiedersehen der beiden Männer zu inszenieren, machen den Roman von Beginn an auch literaturhistorisch bedeutsam."
Georg M. Oswald, Buchreport Express, 19. September 2013

"Ein höchst amüsanter Roman (...) eine kluge Aufheiterung"
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 27. Juli 2013

"Pleschinskis Literatenparade ist amüsant, pastichehaft, wissensgesättigt."
Ulrich Rüdenauer, Falter, 18. September 2013

"Um den vergnüglichen Reiz des Buches zu verdeutlichen, ist ein Hinweis auf die dichte literarische Atmosphäre des Romans unabdingbar."
Volkmar Hansen, Rheinische Post, 20. August 2013

"Eine angenehme, kluge, erheiternde Lektüre und ist der humorlosen Breloerisierung der Familie Mann vorzuziehen"
Wolfgang Schneider, Deutschlandradio, 05. August 2013

"Wer aber eine Parallelaktion beginnen und neben der Lektüre von 'Königsallee' noch im 'Krull', in der 'Lotte' oder Manns Tagebüchern blättern will, dem sei dies nachdrücklich empfohlen. Es steigert das Vergnügen an beiden Autoren."
Manfred Koch, Neue Züricher Zeitung, 3. August 2013

"Hans Pleschinskis Literaten-Parade ist amüsant, pastichehaft, wissensgesättigt (...) Der staccatohafte, sich immer ein wenig lustig machende Ton erzeugt Zeitkolorit, viele kleine Details tragen zu diesem bei ("Isetta heißt das Döschen"); die Ironie entsteht durch Verknappung und Situationskomik."
Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 2013

"So lässt denn Hans Pleschinski , der mit seinem historischen Sinn, dann aber auch mit seinem am französischen Dixhuitième geschulten, elegant federnden Stil zu den wirklich gebildeten Schriftstellern bei uns gehört (...) seinen Thomas-Mann-Roman im versöhnlichen Licht des Spätruhms spielen."
Tilman Krause, Die Welt, 13. Juli 2013

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