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Dieses Buch ist eine Huldigung Virginia Woolfs an die Schriftstellerin Victoria Sackville-West, zärtlich Vita genannt. In dem jungen, wandelbar-unwandelbaren Orlando, dessen abenteuerliches Leben 400 Jahre umspannt, sieht Virginia Woolf ihre Freundin als Verkörperung ihrer Vorfahren, der Grafen und Herzöge Sackville. Bald ist Orlando ein schöner Jüngling, Günstling Elizabeths I., bald eine Frau, die in Konstantinopel bei einem Zigeunerstamm lebt, dann wieder im England des 17. und 18. Jahrhunderts eine Dame der großen Gesellschaft, die, als Mann verkleidet, verbotene Abenteuer sucht. In der…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist eine Huldigung Virginia Woolfs an die Schriftstellerin Victoria Sackville-West, zärtlich Vita genannt. In dem jungen, wandelbar-unwandelbaren Orlando, dessen abenteuerliches Leben 400 Jahre umspannt, sieht Virginia Woolf ihre Freundin als Verkörperung ihrer Vorfahren, der Grafen und Herzöge Sackville. Bald ist Orlando ein schöner Jüngling, Günstling Elizabeths I., bald eine Frau, die in Konstantinopel bei einem Zigeunerstamm lebt, dann wieder im England des 17. und 18. Jahrhunderts eine Dame der großen Gesellschaft, die, als Mann verkleidet, verbotene Abenteuer sucht. In der Gegenwart angekommen, ist Orlando eine Dichterin, die, wie Vita Sackville-West 1928, einen Literaturpreis erhält. Diese einzigartige, virtuose Romanbiographie gehört zu den unvergänglichen Werken der Weltliteratur.
Autorenporträt
Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren. Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag The Hogarth Press. Ihre Romane stellen sie als Schriftstellerin neben James Joyce und Marcel Proust. Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk. Virginia Woolf nahm sich am 28. März 1941 in dem Fluß Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben.

Klaus Reichert, 1938 geboren, ist Literaturwissenschaftler, Autor, Übersetzer und Herausgeber. Von 1964 bis 1968 war er Lektor in den Verlagen Insel und Suhrkamp, von 1975 bis 2003 war er Professor für Anglistik und Amerikanistik an der Frankfurter Goethe-Universität, 1993 gründete er dort das »Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit«. Von 2002 bis 2011 war er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Bei S. Fischer erschien zuletzt »Türkische Tagebücher. Reisen in ein unentdecktes Land« (2011) und »Wolkendienst. Figuren des Flüchtigen« (2016).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.08.2015

NEUE TASCHENBÜCHER
Der längste
Liebesbrief
So viel Tohuwabohu und Travestie wie in Virginia Woolfs Roman „Orlando“ hat die Literatur seit den seligen Tagen Tristram Shandys nicht mehr gesehen. Die subtile Melodie dieses von einem sprachlichen Feuerwerk begleiteten furiosen Mummenschanzes, unterlegt mit feinstem britischen Humor, musste hiesigen Ohren bislang etwas verborgen bleiben. Mit Melanie Walz’ Neuübersetzung hat ein vermeintlich verstaubter Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert endlich den passenden Sound gefunden. Mit der als staubtrockene Biografie getarnten, rund fünf Jahrhunderte währenden Geschichte eines unsterblichen Helden, der sich im Verlauf der Erzählung als eine entzückende Heldin entpuppt, wollte Woolf nach eigenem Bekunden so richtig „über die Stränge schlagen“. So hatte sie es Lord, pardon Lady Orlandos leibhaftigem Modell, ihrer Freundin und Geliebten Vita Sackville-West angekündigt. Deren Sohn nannte den Roman, der im Übrigen ganze soziologische Abhandlungen zum Thema Sex und Gender ersetzen kann, den „längsten und bezauberndsten Liebesbrief in der Literatur“. Kein Wunder, ist doch hier einfach alles anders. VOLKER BREIDECKER
    
      
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biografie. Aus dem Englischen von Melanie Walz. Insel Verlag, Berlin 2015. 304 Seiten, 8 Euro.
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'Orlando' ist Woolfs heiterster, schwungvollster, stimmungsreichster Roman - und einer, der, ohne großes Gewese daraus zu machen,den gender trouble der Gegenwart vorweggenommen hat. Gerrit Bartels Der Tagesspiegel 20200404