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»Na, Sie hätten mal in Weimar leben sollen!« - Schmidt, Arno
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In Weimar leben? - bleibt einem deutschen Schriftsteller etwas anderes übrig als dort wenigstens sich um ein ideelles Untermietsverhältnis zu bemühen? - Seit Wieland nach Weimar gerufen wurde, Goethe dazu kam, Herder von beiden geholt wurde (und dann kamen Schiller und viele andere), ist Weimar Deutschlands »literarische« Hauptstadt. Ideell ist Weimar das geblieben - dem Mustercharakter des Städtchens war nicht zu entkommen. Auch Arno Schmidt entkam dem nicht. Nur wählte er Wieland, nicht Goethe, zu »seinem Klassiker«. Gegen Goethe polemisierte er wie viele vor ihm - und bewunderte ihn…mehr

Produktbeschreibung
In Weimar leben? - bleibt einem deutschen Schriftsteller etwas anderes übrig als dort wenigstens sich um ein ideelles Untermietsverhältnis zu bemühen? - Seit Wieland nach Weimar gerufen wurde, Goethe dazu kam, Herder von beiden geholt wurde (und dann kamen Schiller und viele andere), ist Weimar Deutschlands »literarische« Hauptstadt. Ideell ist Weimar das geblieben - dem Mustercharakter des Städtchens war nicht zu entkommen. Auch Arno Schmidt entkam dem nicht. Nur wählte er Wieland, nicht Goethe, zu »seinem Klassiker«. Gegen Goethe polemisierte er wie viele vor ihm - und bewunderte ihn nichtsdestoweniger. Herder nannte er, wie er vielleicht auch sich selbst genannt hätte: »Primzahlmensch« (nur durch eins und sich selber teilbar).
Autorenporträt
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren und starb am 3. Juni 1979 an einem Schlaganfall im Krankenhaus in Celle. Er wuchs in Hamburg auf. Nach dem Tod des Vaters 1928 zog die Mutter mit ihm und seiner älteren Schwester nach Lauban in Schlesien. Arno Schmidt absolvierte das Abitur und arbeitete von 1934 an in der Textilindustrie in Greiffenberg, wo er auch Alice Murawski heiratete. 1940 wurde er zur Artillerie der Wehrmacht eingezogen. Zunächst stand er im Elsass, ab 1942 dann in Norwegen. Im letzten Kriegsjahr meldete er sich an die Front, um einen kurzen Heimaturlaub zu bekommen, in dem er die Flucht seiner Frau nach Westen organisierte. Er kam nach kurzem Kampfeinsatz in Niedersachsen in englische Kriegsgefangenschaft in ein Lager bei Brüssel. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung "Leviathan" erstmals hervor. Nach sechsjährigen Vorarbeiten veröffentlichte Schmidt 1970 sein Hauptwerk "Zettel's T

raum". 1973 erhielt Schmidt den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1981, zwei Jahre vor ihrem Tod, gründete Alice Schmidt mit Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.

Jan Philipp Reemtsma, geboren 1952 in Bonn, ist unter Geisteswissenschaftlern und Intellektuellen ein fester Begriff. Er lebt und lehrt in Hamburg, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung und der Arno-Schmidt-Stiftung. Er ist Mitherausgeber der Werke Arno Schmidts und Autor zahlreicher Bücher. 1997 erhielt er den Lessing-Preis der Freien Hansestadt Hamburg, im Jahr 2015 den Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig.