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Wann beginnt die deutsche Literatur, und mit welchem Werk? Was ist ein Volksbuch? Warum und für wen ist die jüdische Aufklärung wichtig? Wie naturalistisch ist der Naturalismus? Hat Hermann Hesse den Nobelpreis verdient? Kenntnisreich und unterhaltsam führt Oliver Jahraus seine Leser durch die deutsche Literatur vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Das Buch gibt Antworten auf ungewöhnliche Fragen, stellt die wichtigsten literarischen Werke vor und sagt, was an ihnen neu und wichtig ist. Es ist zugleich ein kurzweiliger Grundkurs in deutscher Literatur.

Produktbeschreibung
Wann beginnt die deutsche Literatur, und mit welchem Werk? Was ist ein Volksbuch? Warum und für wen ist die jüdische Aufklärung wichtig? Wie naturalistisch ist der Naturalismus? Hat Hermann Hesse den Nobelpreis verdient?
Kenntnisreich und unterhaltsam führt Oliver Jahraus seine Leser durch die deutsche Literatur vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Das Buch gibt Antworten auf ungewöhnliche Fragen, stellt die wichtigsten literarischen Werke vor und sagt, was an ihnen neu und wichtig ist. Es ist zugleich ein kurzweiliger Grundkurs in deutscher Literatur.
Autorenporträt
Oliver Jahraus ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Medien an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literaturtheorie und Literaturgeschichte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.07.2013

Ob das taugt?
Ein Streifzug durch die deutsche
Literatur in Frage und Antwort
Literaturgeschichten sind ein unmögliches Genre. Die dickleibigen werden nicht gelesen, meist wie durchgeschriebene Lexika benutzt. Ihr Zentrum ist das Register. Die kleinen wie Heinz Schlaffers „Kurze Geschichte“ aus dem Jahr 2002 überzeugen durch Polemik, Beschränkung der Perspektive. Davon profitiert am meisten, wer wenigstens ahnt, wie viel da beiseite gesetzt wurde. Einen Mittelweg zu finden, scheint die Form der „101 wichtigsten Fragen“ bestens geeignet. Sie entlastet von Vollständigkeitserwartungen, zwingt zu Kürze und strenger Auswahl, ohne deswegen auf eine These zu verpflichten. Es kommt auf die richtigen Fragen an.
  „Wann beginnt die deutsche Literatur?“, ist die erste Frage, die Oliver Jahraus sich vorlegt. „Im März 1774“, antwortet der Germanist und Münchner Lehrstuhlinhaber, mit Goethes „Leiden des jungen Werthers“. Womit aber, so die zweite Frage, beginnt die deutsche Literatur? „Mit Zaubersprüchen“. Sich auf den Gegensatz zwischen beiden Antworten einen Reim zu machen, bleibt dankenswerter Weise dem Leser überlassen. Oliver Jahraus belehrt und überredet ihn nicht, sondern informiert, unterhält und führt zwanglos ein ins Geschäft der Literaturgeschichtsschreibung. Der „Werther“ steht für eine neue Subjektivität, die Zaubersprüche belegen die Macht, eigene Wirklichkeiten zu schaffen.
  So geht es dann munter fort. „Wirken Liebestränke?“, „Hat der Untergang Spielregeln?“, „Wie verführt die Rhetorik?“. Man erfährt, warum der Alexandriner so sehr geeignet war für die Barockdichtung, warum die Vater-Tochter-Relation in der Aufklärung so bedeutend wurde, warum der Realismus die Gespenster brauchte und mit welchem Dramatiker selbst Misogynie emanzipatorisch wirken konnte. Der trockene Ton ist glücklich vermieden, Jahraus weist vielfach auf Parallelen zwischen den Zeiten hin, auf Parodien, Traditionen, die Wiederkehr von Motiven.
  Selbstredend lässt sich über die Auswahl der Werke und Autoren streiten. Müssen es von Schiller die „Räuber“ sein? Wäre nicht ein Seitenblick auf Paul Gerhardt, auf Gesangbücher nötig gewesen? Der eine mag Nestroy vermissen, der andere Stefan George oder Heimito von Doderer. Geschenkt. An einer Stelle aber hätte man doch gern etwas zum Problem der Überlieferung, über das Wechselspiel von Vergessen und Wiederentdecken gelesen.
  Die Auskünfte zur Nachkriegsliteratur wirken dann seltsam lückenhaft, man gewinnt kaum noch ein Bild der Zusammenhänge. Dass von den Autoren aus der DDR nur Christa Wolf eigens besprochen wird, ist nicht gerechtfertigt. Hier wäre Gelegenheit gewesen, sich vom Einzelfall zu lösen und die in der Luft liegende Frage zu stellen, „was bleibt?“
  Auf die 102. Frage aber, ob dieses Buch zur Einführung, als Wegweiser taugt, kann man nur antworten: „Ja, unbedingt, es verleitet zum Selberlesen.“
JENS BISKY
Oliver Jahraus : Deutsche Literatur. Die 101 wichtigsten Fragen. Verlag C.H. Beck, München 2013. 190 Seiten, 10,95 Euro.
Unterhaltsam informierend
– so verleitet man zum Lesen
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