Mit Oswald von Wolkenstein erscheint um 1400 die Wirklichkeit in der Lyrik: Er singt nicht mehr vom Paradiesgärtlein, sondern von seiner südtiroler Heimat, er dichtet nicht mehr anonyme Damen an, sondern die eigene Ehefrau Gret. Oswald, die dominierende Dichtergestalt seiner Zeit, war aber nicht nur sprachspielerischer Autor, sondern auch ambitionierter Komponist. Die neue Reclam-Ausgabe stellt sein Werk in einer umfangreichen Auswahl vor: über 40 seiner Lieder im frühneuhochdeutschen Original und neuer Übersetzung, dazu die Melodien und ein ausführlicher Kommentar.
Der Dichter, Musiker und Politiker gehörte zu den schillerndsten Persönlichkeiten des Spätmittelalters. Burghart Wachinger hat eine gründlich kommentierte Auswahl mit neuhochdeutschen Übersetzungen herausgebracht, deren Besonderheit nicht zuletzt darin liegt, dass sie jeweils um die entsprechenden Tonsätze ergänzt sind. In diesen Texten steckt so viel Lust und Wortspielerei, dass sie auch heute noch ein schierer Genuss sind. -- Badische Neueste Nachrichten