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Gesammelte Studien des bedeutenden Lessing-Forschers Wilfried Barner.Zentrum der Studien des 2014 verstorbenen Göttinger Germanisten Wilfried Barner war seit den 1970er Jahren Gotthold Ephraim Lessing. Barner hat federführend ein Arbeitsbuch zu Lessing entwickelt, das sechs Auflagen erlebte und dessen Konzept einer ganzen Reihe von Autoren-Büchern Vorbild war. Seit 1985 war er außerdem Herausgeber der zwölfbändigen Lessing-Ausgabe im Deutschen Klassiker Verlag, die 2003 abgeschlossen wurde.Barner hat Lessing als einen äußerst eigenständigen Autor begriffen, der sich - ausgehend von seinem…mehr

Produktbeschreibung
Gesammelte Studien des bedeutenden Lessing-Forschers Wilfried Barner.Zentrum der Studien des 2014 verstorbenen Göttinger Germanisten Wilfried Barner war seit den 1970er Jahren Gotthold Ephraim Lessing. Barner hat federführend ein Arbeitsbuch zu Lessing entwickelt, das sechs Auflagen erlebte und dessen Konzept einer ganzen Reihe von Autoren-Büchern Vorbild war. Seit 1985 war er außerdem Herausgeber der zwölfbändigen Lessing-Ausgabe im Deutschen Klassiker Verlag, die 2003 abgeschlossen wurde.Barner hat Lessing als einen äußerst eigenständigen Autor begriffen, der sich - ausgehend von seinem akademisch-gelehrten Fundament - hochreflektiert im literarischen Leben seiner Zeit positioniert und sich sein Publikum regelrecht erschreibt. Um dies zu zeigen, hat Barner den Schriftsteller Lessing sozialhistorisch kontextualisiert und rezeptionsästhetisch untersucht.
Autorenporträt
Wilfried Barner (1937-2014) war Professor für Neuere deutsche Literatur an den Universitäten Tübingen und Göttingen und Mitglied mehrerer Akademien. Er ist Hauptherausgeber der Werke und Briefe Lessings im Deutschen Klassiker Verlag.Arbeitsschwerpunkte: Literatur vom Humanismus bis zur Goethezeit (besonders Lessing), Literatur nach 1945, Literaturtheorie, Wissenschaftsgeschichte, deutsch-antike Literaturbeziehungen.Veröffentlichungen u. a.: Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart (Hg., 2006); Goethe und Lessing. Eine schwierige Konstellation (2001); Von Rahel Varnhagen bis Friedrich Gundolf. Juden als deutsche Goethe-Verehrer (1992); Produktive Rezeption. Lessing und die Tragödien Senecas (1973).

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) ist der bekannteste Dichter der Aufklärung in Deutschland. Mit seinen Dramen und theoretischen Schriften hat er nicht nur wesentlich zur Entwicklung des Theaters beigetragen, sondern auch die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst.

Kai Bremer, geb. 1971, ist Professor am Institut für Germansitik und am Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück. und Autor von nachtkritik.de.Veröffentlichungen u. a.:Postskriptum Peter Szondi (2017); Über »Die Sonette an Orpheus« von Rilke (zus. mit Christoph König, 2015); Konjektur und Krux (Mithg., 2010).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.05.2017

Lessing als Kosmopolit

Angesichts der neuen nationalstaatlich begrenzenden Kleinmütigkeit in Amerika, England, Ungarn oder der Türkei lohnt sich der Rückblick auf die Ursprünge eines Geschichtsdenkens "in weltbürgerlicher Absicht". Dieser programmatischen Formel Kants geht Lessing noch voraus, wenn er schon seit 1748 für diese Idee in der Literatur wirbt. Der Begriff "Kosmopolit" kommt in diesem Jahr in Lessings Jugendkomödie "Der junge Gelehrte" erstmals auf: Damis, der Titelheld, will sein Vaterland verlassen, weil er sich intellektuell verkannt fühlt, und sich lieber als "Kosmopolit" der "Republik der Gelehrten" und damit der "ganzen Welt" zuwenden. Trotz aller Komik dieser Figur teilt Lessing mit ihr das Bekenntnis zur universalen "Res publica litteraria", die sich über alle Grenzen von Sprachen, Religionen und Nationen hinwegsetzt. Nachzulesen ist das jetzt bei Wilfried Barner (1937 bis 2014). Unter den immer klugen und glasklaren Studien des Lessing-Forschers, die jetzt vorliegen, befasst eine sich mit "Lessings europäischer Orientierung". Zwischen dem entschiedenen Kampf für eine Behauptung der deutschen Literatur gegen europäische Einflüsse und dem überstaatlichen Ideal eines freien Geistes verkörpert Lessing eine höchst moderne Geisteshaltung, die inzwischen vielerorts keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

kos.

Wilfried Barner: "Laut denken mit einem Freunde". Lessing-Studien. Hrsg. Kai Bremer. Wallstein Verlag, Göttingen 2017. 450 S., geb., 29,90 [Euro].

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