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DVD 1: UNDANK IST DER VÄTER LOHN (In Pursuit Of The Proper Sinner) In den Hügeln von Derbyshire werden die 24-jährige Nicola Maiden und der Kunststudent Gerard Cole in ihrem Campinglager erschlagen aufgefunden. Es gibt keine Zeugen, keine Tatwaffe, keinerlei nachzuweisende Verbindung zwischen den Toten. Nicolas Verlobter kommentiert gegenüber Lynley nicht, dass sie mit einem anderen Mann einen Campingausflug gemacht hat. Und ihr Vater, ein ehemaliger Polizist, schildert seine Tochter als behütete, rechtschaffene und ehrgeizige Studentin. Doch Lynleys Ermittlungen ergeben schnell, dass alles,…mehr

  • Anzahl: 4 DVDs
Produktbeschreibung
DVD 1:
UNDANK IST DER VÄTER LOHN (In Pursuit Of The Proper Sinner)
In den Hügeln von Derbyshire werden die 24-jährige Nicola Maiden und der Kunststudent Gerard Cole in ihrem Campinglager erschlagen aufgefunden. Es gibt keine Zeugen, keine Tatwaffe, keinerlei nachzuweisende Verbindung zwischen den Toten. Nicolas Verlobter kommentiert gegenüber Lynley nicht, dass sie mit einem anderen Mann einen Campingausflug gemacht hat. Und ihr Vater, ein ehemaliger Polizist, schildert seine Tochter als behütete, rechtschaffene und ehrgeizige Studentin. Doch Lynleys Ermittlungen ergeben schnell, dass alles, was man über Nicola Maiden zu wissen glaubte, nicht stimmt. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit...

DVD 2:
NIE SOLLST DU VERGESSEN (A Traitor To Memory)
In einer regnerischen Nacht wird Eugenie Martin von einem Auto überrollt und getötet. Es handelt sich ganz klar um Mord. Überrascht stellen Inspector Lynley und Barbara Havers fest, dass es sich bei der Ermordeten um die Mutter des berühmten jungen Geigenvirtuosen Gideon Martin handelt. Gideons Vater, Richard Martin (David Calder), ist vom Tod seiner Ex-Frau, die die Familie vor 20 Jahren verlassen hat, absolut ungerührt. Lynley und Havers sehen sich nach ersten Ermittlungen bald schon einer düsteren Familientragödie gegenüber, in der überzogener Ehrgeiz, falsch verstandene Liebe und verzweifelte Lügen in der Vergangenheit tödliche Konsequenzen hatten. Und das skrupellose Komplott, das die beiden am Ende aufdecken, birgt noch weitere tödliche Geheimnisse...

DVD 3:
DENN SIE DURSTEN NACH GERECHTIGKEIT (A Cry For Justice)
Havers findet die allein stehende Morag McNicholl tot in ihrer Wohnung auf. Obwohl auf den ersten Blick alles auf Selbsttötung hindeutet, ist Havers überzeugt, dass es sich um Mord handelt - und ihre Intuition täuscht sie nicht. Gemeinsam mit Inspector Lynley nimmt sie die Ermittlungen auf. Schon bald gibt es erste Ungereimtheiten: Die gerichtsmedizinische Untersuchung zeigt, dass Morag McNicholl schon einmal ein Kind geboren hat, aber in ihrer Wohnung sind keinerlei Anzeichen von Familie zu entdecken - wohl aber 10000 Pfund in bar, gut versteckt in einer Kassette... Erst in letzter Minute decken Lynley und Havers ein kaltblütiges, zutiefst skrupelloses und menschenverachtendes Geschäft auf, das noch weitere Opfer fordert, bevor der entscheidende Beweis in ihre Hände gelangt...

DVD 4:
DEM MANNE SEI UNTERTAN (If Wishes Were Horses)
Durch die Aussage von Gutachter und Psychologieprofessor Dermot Finnegan scheitert das Berufungsverfahren der verurteilten Mörderin Lizzie Shakespeare. Sie hatte ihren brutalen Ehemann nach jahrelangem Martyrium getötet und muss eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Finnegan wird daraufhin von Noel Shakespeare, Lizzies Vater, im Gerichtssaal massiv bedroht. Am nächsten Morgen ist Finnegan tot. Auch Helen Lynley, die vor langer Zeit mit dem Psychologen gearbeitet hatte, beschäftigt sich inoffiziell mit dem Mord an Finnegan. Als auf Helen geschossen wird, entwickelt sich die Suche nach dem Täter für Lynley und Havers zu einem bedrohlichen Kraftakt, bei dem ein skrupelloser Mörder auch nicht davor zurückschreckt, das Leben der beiden Ermittler zu zerstören...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü
Autorenporträt
Die Amerikanerin Elizabeth George hatte von Jugend an ein ausgeprägtes Faible für die britische Krimitradition. Psychologische Raffinesse, präziser Spannungsaufbau und ein unfehlbarer Sinn für Dramatik charakterisieren ihre Bücher. Ausgezeichnet mit dem Anthony Award, dem Agatha Award und dem Grand Prix de Litérature Policière. Die Autorin lebt in Huntington Beach/Kalifornien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.2002

Es ist Elternpflicht, diesem Appell Folge zu leisten
Draußen bei der Schaukel sitzt ein Kind und rührt in der Milch der frommen Denkungsart herum: Dani Levys Film "Väter"

Der deutsche Film hat einen Hang zum Kategorischen. Nach "Männer", "Singles", "Harte Jungs" und "Mädchen, Mädchen" sind wir mit "Väter" wieder einen Schritt weiter auf dem Weg zur vollständigen Beschreibung der postindustriellen Gesellschaft. Auch "Die wahre Geschichte von Männern und Frauen" hat es ja schon gegeben. Nun muß für Mütter, Großmütter, Großväter und Kleinkinder nur noch ein Regisseur gefunden werden.

Dem deutschen Hang zum kinematografisch Allgemeinen entspricht ein problematisches Verhältnis zum Einzelfall. Als vor zwanzig Jahren die Mutter eines ermordeten Mädchens den geständigen Täter im Gerichtssaal erschoß, entstanden gleich zwei Filme zum Thema ("Annas Mutter", "Der Fall Bachmeier - Keine Zeit für Tränen"), ohne daß es einem von ihnen gelungen wäre, die Dramatik des Geschehenen auf die Leinwand zu übertragen. Und was ist mit den versprochenen Kinostories zur deutschen Wiedervereinigung? Auch hier kein Einzelschicksal, sondern die Biografie eines Ortes: "Sonnenallee". Wo andere Filmnationen sich mühen, der Geschichte ein Gesicht zu geben, hält sich das deutsche Kino wacker ans weltläufig Ungefähre.

"Väter" war einmal ein Zeitungsartikel. Der Artikel erzählte, unter dem Titel "Der entsorgte Vater", von den Erfahrungen des "Spiegel"-Redakteurs Matthias Matussek beim Kampf um das Sorgerecht für seinen Sohn - natürlich angereichert mit Zahlen, Statistiken, Aussagen von Experten. "Der entsorgte Vater" war ein böser, einseitiger und ungerechter Text, ein Kriegsbericht aus den Schützengräben des deutschen Scheidungsrechts, und entsprechend böse und entlarvend fielen die Reaktionen seiner Leser aus. Dann erwarb der Filmproduzent Günter Rohrbach die Rechte an Matusseks Reportage. Vier Jahre lang wurde der Stoff, wie es scheint, umgewälzt und geglättet, gestrafft, entzerrt und angespitzt, bis auch die letzte Skriptfassung von der Filmförderung abgelehnt worden war. Da entschloß sich Dani Levy, der Regisseur, den Film auf Digitalvideo zu drehen.

"Väter", soviel kann man gleich verraten, ist ein gutaussehender Film. Die Nachbearbeitung im Computer hat den von Carsten Thieles Kamera aufgenommenen Szenen Farbwerte eingeprägt, von denen gewöhnliche Filmbilder nur träumen können. Auch das hysterische Gewackel, mit dem die Brachialästheten der "Dogma"-Schule Lebensechtheit simulieren, fehlt in "Väter" fast ganz. Der Film glänzt in wüstenhaftem Ocker und metropolitanem Nachtblau, in Goldorange und Türkisgrün selbst da, wo das, was er erzählt, eher blaß bleibt. So schafft die Hülle ein Gefühl der Fülle.

"Väter" hat, zweitens, zwei gutaussehende Hauptdarsteller. Sebastian Blomberg ist Marco, ein aufstrebender Architekt; Maria Schrader ist Melanie, eine junge Lehrerin. Marco und Melanie haben einen sechsjährigen Sohn, Benny, den beide abgöttisch lieben, und man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, was diese drei jemals auseinander bringen könnte. Auch der Film kann es nicht, weshalb er Melanie, Marco und Benny am Anfang durch eine Folge überhitzter Alltagssituationen hetzt, in denen der Mann abwechselnd seine Frau und sein Kind vernachlässigt, überfordert und demütigt. Unter Aufbietung aller Kräfte des Mißverstehens und Übelwollens erreichen Marco und Melanie endlich jene Phase ihres Ehedramas, von der "Väter" eigentlich handeln will: die Schlacht ums Kind.

Sie wird, wie überall in den Ländern der westlichen Welt, mit Hilfe von Anwälten geführt. Aber sie wird auch mit Bildern geführt, und da läßt der Film schon im Titel keinen Zweifel, auf welcher Seite er steht. "Väter" ist die Geschichte des Mannes, nicht die der Frau. Oder besser: Es wäre die Geschichte des Mannes Marco, wenn Dani Levy sich entschließen könnte, seinen Helden mit dem gleichen Feuereifer zu studieren, mit dem er, beispielsweise, den Szenenbildner seines Films eine nagelneue Telefonzelle mitten in den Braunkohletagebau der Lausitz stellen ließ. Von hier aus rufen Blomberg und sein Filmsohn Ezra Valentin Lenz die zornbebende Mutter in Berlin an. Anschließend sieht man sie Kanu fahren, schwimmen und am Lagerfeuer sitzen. Dazu erklingt ein Song, den man gern bei anderer Gelegenheit wiederhören würde. So vergeht die Zeit dieses Films.

Während "Väter" auf der Leinwand vorbeizieht, wird man das Gefühl nicht los, daß hier ein Regisseur versucht, ein ziemlich uncooles Thema möglichst cool aussehen zu lassen. Genaugenommen war das schon immer der Haken an Dani Levys Filmen, ganz gleich, ob sie wie "RobbyKallePaul" (1989) vom Wirrwarr der Studentenzeit oder wie später "Stille Nacht" (1995) von der Entscheidung zwischen Liebe und Sex erzählten. Levy schont seine Figuren so sehr, daß er ihnen schon wieder wehtut. So hat es, neben der schieren Unplausibilität, etwas geradezu Verletzendes, wenn man sieht, wie rasch sich Marco und Melanie in "Väter" wieder versöhnen - ein Appell Bennys führt die beiden zum Gespräch zusammen, und kurz darauf schon schaukeln sie, Gipfel des Zweisamkeitsklischees, auf einem nächtlichen Kinderspielplatz einträchtig nebeneinander her. Als vor vier Jahren Levys "Meschugge" ins Kino kam, ein Thriller, in dem sich deutsche Vergangenheit und deutsch-amerikanische Gegenwart auf interessante Weise mischten, schien der Regisseur solche Flottheiten endlich hinter sich zu haben. Jetzt ist er wieder dort angekommen, wo der deutsche Film ohnehin schon steht, am Kreuzungspunkt aller goldenen Mittelwege, die im Kino garantiert ins Verderben führen.

Was aus "Väter" hätte werden können, sieht man man in einer Szene, in der Melanie ihren Mann, den sie gerade verlassen hat, beim Kochen mit seiner Kollegin Ilona (Christiane Paul) überrascht. Für einen Moment liegt alles in der Luft, was Männer und Frauen einander antun können - Betrug, Eifersucht, Hinterhältigkeit, Gewalt. Dann ergreift die Kollegin die Flucht. Als wäre sie im falschen Film. Aber wir sind es ja auch.

ANDREAS KILB

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