8,49 €
inkl. MwSt.

Sofort lieferbar
payback
4 °P sammeln
  • DVD

1962. Der Amerikaner Rydal hält sich in Athen als Stadtführer über Wasser und trifft eines Tages auf Colette und Chester MacFarland. Er ist sofort fasziniert von den beiden, von ihrer kultivierten Art und der scheinbaren Leichtigkeit ihres Lebens. Doch der Eindruck trügt. Als Rydal die MacFarlands in ihrem Luxushotel besucht, bedrängt ihn Chester, einen offenbar bewusstlosen Mann mit ihm fortzuschaffen. Rydal stimmt zu und begibt sich damit in ein dunkles Netz aus Mord, Eifersucht und Intrigen.
Mit seinem Debütfilm ist Hossein Amini, bekannt als Drehbuchautor von „Drive“ und „Snow White
…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
1962. Der Amerikaner Rydal hält sich in Athen als Stadtführer über Wasser und trifft eines Tages auf Colette und Chester MacFarland. Er ist sofort fasziniert von den beiden, von ihrer kultivierten Art und der scheinbaren Leichtigkeit ihres Lebens. Doch der Eindruck trügt. Als Rydal die MacFarlands in ihrem Luxushotel besucht, bedrängt ihn Chester, einen offenbar bewusstlosen Mann mit ihm fortzuschaffen. Rydal stimmt zu und begibt sich damit in ein dunkles Netz aus Mord, Eifersucht und Intrigen.

Mit seinem Debütfilm ist Hossein Amini, bekannt als Drehbuchautor von „Drive“ und „Snow White and the Huntsman“, ein atmosphärischer Thriller über eine gefährliche Dreiecksgeschichte gelungen. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Patricia Highsmith ist mit Viggo Mortensen, Kirsten Dunst und Oscar Isaac erstklassig besetzt. Hochspannung garantiert!

Bonusmaterial

Geschnittene Szenen Interviews mit Kirsten Dunst, Viggo Mortensen, Oscar Isaac, Hossein Amini Bloopers Featuerettes Trailer
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.12.2022

Hals- und Vertrauensbruch
Der Mensch lügt, wenn er den Mund aufmacht: "Die zwei Gesichter des Januars" beim siebten F.A.Z.-Filmabend

Wem kann man heute überhaupt noch irgendwas glauben? Der Anlageberaterin? Dem Gesundheitsminister? Den eigenen Kindern? Herrn Viggo Mortensen glaubt man besser gar nichts; der ist nämlich ein viel zu guter Schauspieler, als dass nicht inzwischen jede Figur, die er spielt, von seinem Talent und Handwerk in ihrer Substanz bedroht wäre, weil er längst nicht mehr weiß, wer er ist und was er für wahr hält, was seinen Spielstil natürlich prägt. Am besten spielt so einer einfach nur noch irgendwelche unfassbar dreisten Lügner, dann kann sich das Publikum auch gleich besser mit der jeweiligen Figur identifizieren. Schließlich lügen wir ja alle den ganzen Tag ums nackte Überleben, weil dauernd Leute irgendwas von uns wissen wollen, müssen und dürfen, was sie nichts angeht; man nennt das Informationsgesellschaft.

Der aus dieser Lage zwingend folgende Vertrauensverlust hat jede Menge lustige soziale Folgen. Fragen von geradezu philosophischer Tiefe stellen sich alltagsrelevant: Was kriegt man eigentlich noch fürs Geld, wenn niemand mehr den Leuten bei der Notenbank abnimmt, was sie von sich geben, und welchen Wert hat ein Bildungssystem, das neben öffentlichen Einrichtungen auch Herrschaftswissen für die dickeren Geldbeutel oder Privatunterricht gemäß weltanschaulichen Schrullen umfasst? Bevor die allgemeine Unglaubwürdigkeit sich ins Uferlose ausweitet, lohnt wohl ein Blick auf ihre kompakteste und intimste Erzählform: die Liebesgeschichte unter drei Personen, die dabei nicht nur einander, sondern jeweils auch sich selbst anlügen. Damit der Einsatz in diesem Spiel nicht zu niedrig ist, wird dabei am besten gleich noch gemordet. Das Gesellschaftsbild, das sich so ergibt, bildet den Hintergrund sämtlicher Werke der Krimischriftstellerin Patricia Highsmith.

Während das sogenannte abendländische Menschenbild offiziell annimmt (oder nur behauptet, aber nicht glaubt, also lügt), wir seien vernünftige Wesen, die bloß ab und zu ein Aussetzer durchrüttelt, ging Frau Highsmith vom Gegenteil aus: Unsere Gehirne, meinte sie, befinden sich eigentlich permanent im Rausch der Gier, der Lust, des Neides, Hasses oder auch der totalen Selbstüberschätzung, manchmal gleichzeitig, und Vernunft passiert uns allenfalls zwischendurch, aus Versehen.

Hossein Aminis schöner, böser Film "Die zwei Gesichter des Januars" (2014) nach Highsmiths gleichnamigem Roman ist dementsprechend ein von den Zwängen unausweichlicher Extremsituationen zusammengepresster, anderthalbstündiger Rausch, gegen den sich erfolglos die halb- bis viertelvernünftigen Pläne der drei Menschen stemmen, um die es geht (und deren Lügenlohn natürlich in keinem einzigen der drei Fälle auch nur annähernd das ist, was sie haben wollen).

Der Film spielt Anfang der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts in Griechenland und auf Kreta, wo Oscar Issac als junger Exilamerikaner, Fremdenführer und Gelegenheitsbetrüger Rydal Keener auf Viggo Mortensen trifft, der den versoffenen Ex-Soldaten Chester MacFarland spielt und Kirsten Dunst als dessen Frau Colette dabeihat.

Das Ehepaar scheint so vermögend wie unstet, treibt offenbar in träger Drift über den alten Kontinent, hat aber ein Geheimnis vor der Welt. Von diesem Geheimnis, das für sich genommen gerade noch handhabbares Menschenmaß hat, spaltet sich bald ein größeres ab, das der Gatte vor der Gattin verbergen muss, während diese sich wiederum bald ein weiteres zulegt, das ihre Beziehung zu dem charmanten Exilanten betrifft, der seinerseits beide MacFarlands hereinzulegen versucht, sich dabei aber am Ende nur selbst schwer täuscht. Alles wie im richtigen Leben also, vor allem in der haarsträubenden Vita der Verfasserin der literarischen Vorlage, wo sich destruktive Dreiecksverhältnisse, Lügen und Gemeinheiten bis zum bitteren Ende abwechselten - die Welt hat allen Grund, die vergleichsweise unschädliche Berufswahl dieser außergewöhnlichen Frau zu begrüßen; nicht auszudenken, was sie angerichtet hätte, wenn sie, statt wenigstens einen Teil ihrer Erdenfrist damit zu verbringen, über niederträchtige Taten zu schreiben, die nötige Zeit zum Begehen eigener hätte nutzen können, die bestimmt noch schlimmer gewesen wären als diejenigen, die man ihr tatsächlich vorgeworfen hat. Wir zeigen "Die zwei Gesichter des Januars" an diesem Dienstag beim siebten "F.A.Z.-Filmabend".

Das Format, das wir in Kooperation mit dem Streamingdienst Pantaflix entwickelt haben, wird regelmäßig einem Publikum mit F.A.Z.-Abonnement angeboten und beginnt stets mit einer kurzen Einführung in den Film. Von 19 Uhr an steht dann "Die zwei Gesichter des Januars" Abonnenten kostenlos zur Verfügung (zuvor kann der Film nur gegen Gebühr entliehen werden, diese Schranke wird jedoch mit Veranstaltungsbeginn für F.A.Z.-Abonnenten automatisch aufgehoben). Im Anschluss an die Vorführung diskutieren zwei gut vorbereitete Leute aus der Redaktion, nämlich Maria Wiesner und der Verfasser dieses Artikels, mit dem Publikum und miteinander. Um sich mit Fragen und Anregungen in das Live-Gespräch einzubringen, ist eine Registrierung auf FAZ.NET notwendig, alle technisch relevanten Informationen dazu finden Sie unter dem unten aufgeführten Link. DIETMAR DATH

Der Livestream des Films beginnt am heutigen Dienstag um 19 Uhr. Mehr zum Thema findet man unter faz.net/filmabend7

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr