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Mit seinem neuen Werk, „Der Hof“, gelingt es Simon Beckett erneut, einen mitreißenden Thriller abzuliefern.
Knapp drei Jahre nach dem Erfolgsroman „Verwesung“ seiner David-Hunter-Reihe folgt endlich das neue Buch des 53-jährigen Bestsellerautors, Simon Beckett. „Der Hof“ besticht nicht nur durch eine spannende Handlung, sondern auch durch authentische Charaktere, deren Schicksale die Leser bewegen. Gekonnt versteht es Beckett, mit den Erwartungen erfahrener Krimienthusiasten zu spielen und diese hinters Licht zu führen. Bezüglich der Handlungsorte greift Beckett, auch in seinem neuen…mehr

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Produktbeschreibung
Mit seinem neuen Werk, „Der Hof“, gelingt es Simon Beckett erneut, einen mitreißenden Thriller abzuliefern.

Knapp drei Jahre nach dem Erfolgsroman „Verwesung“ seiner David-Hunter-Reihe folgt endlich das neue Buch des 53-jährigen Bestsellerautors, Simon Beckett. „Der Hof“ besticht nicht nur durch eine spannende Handlung, sondern auch durch authentische Charaktere, deren Schicksale die Leser bewegen. Gekonnt versteht es Beckett, mit den Erwartungen erfahrener Krimienthusiasten zu spielen und diese hinters Licht zu führen. Bezüglich der Handlungsorte greift Beckett, auch in seinem neuen Krimi, auf Altbewährtes zurück. So verwendet er, wie in seinen früheren Werken, erneut ein abgeschiedenes Fleckchen Erde, in dem Fremden von Natur aus misstrauisch entgegengeblickt wird (u.a. „Die Chemie des Todes“), sowie die Weltstadt London (u.a. „Voyeur“), als Kulisse für seine Erzählung.

Inhaltsangabe zu Simon Beckett: Der Hof



Auf der Flucht vor dem Gesetz findet der Engländer Sean, unfreiwillig, Unterschlupf auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Bauernhof in Südfrankreich, der von der Familie Arnaud bewohnt wird. Schnell realisiert er, dass abseits der gewöhnlichen Probleme, die die Arnauds plagen, auch noch weitaus dunklere Geheimnisse auf dem Hof begraben sind - und, dass das Wissen um das Verborgene, die Möglichkeit für ihn, den Hof jemals wieder zu verlassen, in unerreichbare Ferne rücken lässt.

Als Sean, bei dem Versuch sich auf dem Grundstück der Arnauds vor der Polizei zu verstecken, in eine Bärenfalle tritt, trägt er eine schwere Beinverletzung davon. Die beiden Schwestern, Mathilde und Gretchen, bringen Sean, ohne dem Wissen ihres Vaters, in der Scheune unter, um ihn dort gesund zu pflegen. Da keiner der Beteiligten die Polizei miteinbeziehen möchte, verzichtet Sean darauf, ins Krankenhaus gebracht zu werden und gibt sich mit der privaten Behandlung zufrieden. Doch als das Familienoberhaupt dahinterkommt, versucht dieser den unerwünschten Gast, mit vorgehaltener Waffe, von seinem Land zu vertreiben. Mathilde, die ältere Tochter und selbst schon Mutter, verhindert dies und sorgt dafür, dass Sean, für die Zeit seiner Genesung, auf dem Hof verbleiben kann.

Trotz der Spannungen die zwischen Sean und Arnaud herrschen, willigt letzterer, auf Drängen seiner Tochter, ein, Sean als Hilfsarbeiter einzustellen, um die angefangenen Reparaturarbeiten auf dem Hof, die sie allein nicht bewältigen können, fortzusetzen. Obwohl der junge Brite eine baldige Abreise geplant hatte, fürchtet er die Rückkehr in sein altes Leben, was ihn dazu bringt das Stellenangebot anzunehmen.

„Es ist, als würden sie in einer anderen Epoche leben. Trotzdem ist ein Teil von mir gar nicht so unglücklich über diesen Bauernhof, der von der Außenwelt abgeschnitten ist.“

Bei einem Ausflug in das nahegelegene Dorf kriegt Sean am eigenen Leib zu spüren, dass Arnaud auch mit den Anwohnern auf Kriegsfuß steht, doch die Gründe dafür bleiben ihm unbekannt. Nur die Warnung sich von Arnauds Töchtern fernzuhalten, wird ihm mit auf den Weg gegeben, was in ihm den Verdacht weckt, dass sämtliche Animositäten gegen die Arnauds in Zusammenhang mit der Abwesenheit des Vaters von Mathildes Sohn stehen könnten.

Trotz seines Vorsatzes, sich nicht weiter in das Leben der Arnauds einzumischen als notwendig, gewinnt seine Neugier die Oberhand und bringt ihn dazu, selbst Nachforschungen über den Verbleib des Mannes anzustellen…

Von Frankreich nach England und wieder zurück



„Denkst du auch manchmal darüber nach, wie es sein wird, zu sterben?“

Parallel zu den Ereignissen auf dem Hof in Frankreich, erfährt der Leser in Rückblicken wie Sean zu dem Punkt gelangt, an dem die eigentliche Geschichte beginnt. Diese erzählen von seinem Leben in London, wo er als ambitionsloser Lehrer an einer Sprachschule sein Dasein fristet, sowie von den Höhe- und Tiefpunkten seiner Beziehung zur erfolglosen und unglücklichen Künstlerin Chloe.

Der Ton in der Erzählung dieser Abschnitte unterscheidet sich immens von dem des restlichen Buches, was immer wieder frischen Wind in die Geschichte bringt. Zusätzlich verdeutlichen diese Einschübe die Entwicklung die Sean durchmacht und liefern so gleichzeitig logische und vor allem nachvollziehbare Gründe für die Entscheidungen, die er trifft.

Rückkehr zu den Wurzeln



Wer sich bisher ausschließlich mit Simon Beckett und seinen Werken über die Abenteuer des forensischen Anthropologen David Hunter auseinandergesetzt hat, wird sich möglicherweise über den Weg, den der Schriftsteller mit „Der Hof“ einschlägt, wundern. Im Fokus liegen hier nämlich nicht Verbrechen und Tatortanalyse. Im Gegenteil, die Beziehungen und Vertrauensverhältnisse der Charaktere zueinander, sowie die Wahrnehmung eben dieser, sind das Hauptaugenmerk der Geschichte. Zwar fallen die detaillierten Beschreibungen von Verletzungen, für die Beckett bekannt ist, nicht völlig unter den Tisch, sind aber bei weitem nicht so zahlreich, wie in seinen zuletzt geschriebenen Büchern.

Mit „Der Hof“ kehrt Simon Beckett zu einer anderen Art des Thrillers zurück, die Fans an seine früheren Werke, wie „Obsession“ oder „Voyeur“, erinnern wird. Intelligent, spannend, mitreißend und beklemmend – ein Muss für alle Krimi-Leser und ein definitives Highlight des Jahres 2014.

Autorenporträt
SIMON BECKETT ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen und wurde für Paramount+ als sechsteilige Serie verfilmt: 'Die Chemie des Todes', 'Kalte Asche', 'Leichenblässe', 'Verwesung', 'Totenfang' und 'Die ewigen Toten' waren allesamt Bestseller, ebenso sein atmosphärischer Psychothriller 'Der Hof'. 'Die Verlorenen', der Auftakt einer neuen Thrillerserie um den ehemaligen Polizisten Jonah Colley, stand mehrere Wochen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.
Autoreninterview
Eine Frage vorab: Wie verbringen Sie die Weihnachtsfeiertage?

Simon Beckett: Es wird eine ziemlich ruhige Weihnachtszeit, ich koche für meine Familie und Freunde. Es war ein ziemlich hektisches Jahr, also freuen wir uns alle darauf ein wenig entspannen zu können.

Warum haben Sie sich entschieden einen neuen, eigenständigen Roman zu schreiben anstatt die David-Hunter-Reihe fortzusetzen?

Simon Beckett: Nach Verwesung wollte ich mir Zeit nehmen, um zu entscheiden, was als Nächstes mit David Hunter passiert. Es ist mir wichtig, jedes Buch der Reihe ein wenig zu verändern, so dass die Handlungen und die Charaktere frisch bleiben. Doch obwohl ich fest vorhatte, den fünften David Hunter Band zu schreiben, musste ich immer wieder über eine gänzlich andere Geschichte nachdenken. Auch wenn Der Hof ein neues Buch ist, hatte ich die Idee schon eine ganze Weile. Es ist etwas, dass ich schon immer einmal schreiben wollte, ich hatte nur nicht geplant es jetzt schon zu tun. Zuerst habe ich mich auch etwas gesträubt, aber als die Szenen und die Charaktere immer lebendiger wurden, gab ich schließlich nach. Ich habe vier David…mehr
Eine Frage vorab: Wie verbringen Sie die Weihnachtsfeiertage?

Simon Beckett: Es wird eine ziemlich ruhige Weihnachtszeit, ich koche für meine Familie und Freunde. Es war ein ziemlich hektisches Jahr, also freuen wir uns alle darauf ein wenig entspannen zu können.

Warum haben Sie sich entschieden einen neuen, eigenständigen Roman zu schreiben anstatt die David-Hunter-Reihe fortzusetzen?

Simon Beckett: Nach Verwesung wollte ich mir Zeit nehmen, um zu entscheiden, was als Nächstes mit David Hunter passiert. Es ist mir wichtig, jedes Buch der Reihe ein wenig zu verändern, so dass die Handlungen und die Charaktere frisch bleiben. Doch obwohl ich fest vorhatte, den fünften David Hunter Band zu schreiben, musste ich immer wieder über eine gänzlich andere Geschichte nachdenken. Auch wenn Der Hof ein neues Buch ist, hatte ich die Idee schon eine ganze Weile. Es ist etwas, dass ich schon immer einmal schreiben wollte, ich hatte nur nicht geplant es jetzt schon zu tun. Zuerst habe ich mich auch etwas gesträubt, aber als die Szenen und die Charaktere immer lebendiger wurden, gab ich schließlich nach. Ich habe vier David Hunter Romane in Folge geschrieben, und manchmal schadet es nicht, eine Pause einzulegen und ein wenig Abstand zu gewinnen. Und hätte ich nicht gedacht, dass Der Hof ebenso fesselnd ist wie meine anderen Werke, hätte ich es nicht geschrieben.

Der Großteil der Handlung Ihres neuen Buches findet in Frankreich statt, warum haben Sie diesen Schauplatz gewählt?

Simon Beckett: Wie für alle Schauplätze meiner Bücher, entschied ich mich für Frankreich, weil es sich richtig für die Geschichte anfühlte. Sean, der Hauptcharakter in Der Hof, ist ein traumatisierter, junger Engländer, der versucht vor etwas Schrecklichem, das ihm in London widerfahren ist, zu entkommen, auch wenn wir nicht wissen, was genau. Er flieht in einen ländlichen Teil Frankreichs, weil er ein verklärtes Bild davon hat und denkt, dies sei ein guter Ort, um sich zu verstecken. Erst als er dort ankommt, begreift er, dass alles an ihm ihn als Fremden preisgibt, was seine Angst und Paranoia nur noch verstärkt. Ich habe mich schon immer für Charaktere interessiert, die Außenseiter sind, und Sean in ein fremdes Land zu schicken eröffnete ein Potential für Drama und Spannung, das, wäre er in England geblieben, nicht möglich gewesen wäre.

Der andere Grund, warum ich die Geschichte von Der Hof hauptsächlich in der französischen Provinz habe spielen lassen, ist der, dass mir der Kontrast gefiel, diese gewalttätigen und blutigen Ereignisse in einem solch idyllischen Ort abspielen zu lassen. Auf der einen Seite erscheint der Bauernhof malerisch und ruhig, doch gleichzeitig wollte ich, dass er sich bedrohlich und gefährlich anfühlt. Dramaturgisch kann das sehr wirksam sein, also hoffe ich, dass es den Lesern gefällt, zu entdecken wie sehr der Schein in diesem Buch trügen kann.

Haben Sie vor Ihre Handlungsschauplätze in Zukunft öfter zu wechseln?

Simon Beckett: Die Geschichte von Der Hof findet in Frankreich statt, weil die Handlung es so verlangt, aber ich habe keine unmittelbaren Pläne weitere Geschichten ins Ausland zu verlegen. Der Schauplatz ist ein wesentlicher Teil meiner Bücher, also muss es einen triftigen Grund dafür geben einen bestimmten Ort auszuwählen. Für David Hunter, beispielsweise, ist das Vereinigte Königreich sein natürliches Umfeld. In Leichenblässe machte es für ihn Sinn nach Tennessee zu gehen, da die Body Farm ein Teil seiner Vergangenheit ist, und die Geschichte nun mal nur dort stattfinden konnte. Auch wenn ich nichts komplett ausschließen möchte, müsste es einen überaus guten Grund für ihn geben, einem Fall in Übersee nachzugehen. Ich denke, dass es noch genug Möglichkeiten für ihn gibt, Ärger in seinem Heimatland zu Tage zu fördern.

Der Hauptcharakter von Der Hof, Sean, ist eine weitaus gewöhnlichere Person als Ihre Protagonisten aus früheren Werken. Dies kam etwas unerwartet, besonders, wenn man an Charaktere wie Donald Ramsey aus Voyeur oder Nigel aus Tiere denkt. Gibt es einen Grund, warum Sie Sean eher als eine Art "Jedermann" geschrieben haben?

Simon Beckett: Donald Ramsey und Nigel sind zugegebenermaßen anders, obwohl ich behaupten würde, dass, auch wenn ihre Taten außergewöhnlich sind, sie selbst es nicht sind. Worauf ich mit diesen beiden Charakteren abzielte, war aufzuzeigen, dass auch das Böse manchmal ein gewöhnliches Gesicht tragen kann.

Ich würde aber nicht sagen, dass Sean mehr von einem Jedermann hat als meine anderen Protagonisten. Ich mag es, "gewöhnliche" Menschen in außergewöhnliche Situationen zu versetzen, wie Kate in Flammenbrut oder Ben in Obsession. Selbst David Hunter ist ein "normaler" Mensch, so fehlbar und anfällig für Irrtümer wie der Rest von uns. Es ist seine Arbeit, und die Situationen, denen er durch diese ausgesetzt wird, die besonders sind und nicht der Mann.

Es war wichtig, dass Sean sympathisch wirkt, da ich wollte, dass die Leser nachvollziehen können, was er durchmacht und das empfinden, was er empfindet. Ich selbst denke aber nicht, dass er mehr von einem Jedermann hat als die anderen Charaktere - sollte das jedoch bedeuten, dass die Menschen eher mit ihm mitfühlen, dann bin ich glücklich.

Meine persönlichen Lieblingsstellen in Der Hof waren die Rückblicke auf Seans Leben in London, auch wenn diese sich teilweise lesen, als wären sie Teil eines romantischen Dramas und nicht eines Thrillers. Könnten Sie sich vorstellen ein ganzes Buch in diesem Stil zu verfassen oder möchten Sie "Ihrem" Genre treubleiben?

Simon Beckett: Die Rückblicke in London sind dazu da, als Kontrapunkte zu den Abschnitten in Frankreich zu fungieren, eine Art Geschichte in der Geschichte, die Stück für Stück offenbart, wie Sean in die Situation geriet, in der er jetzt steckt. Sie mussten auf emotionaler Ebene funktionieren, aber gleichzeitig wollte ich auch das Gefühl erwecken, dass sie unaufhaltsam zu einem gewaltsamen und tragischen Höhepunkt führen. Selbstverständlich sind sie nur ein Teil der größeren Geschehnisse, die sich in Der Hof zutragen. Doch obwohl ich es genossen habe, diese Abschnitte zu schreiben, kann ich mir nicht vorstellen, mich an einem Liebesroman als solchem zu versuchen. Aber nicht unbedingt weil ich "meinem" Genre treu bleiben möchte, denn ich habe nie wirklich versucht, mich in ein bestimmtes Genre einzuordnen. Es geht eher darum, dass ich von Natur aus dazu tendiere, über die dunklere Seite der menschlichen Erfahrungen zu schreiben. Selbst wenn ich versuchen würde einen Liebesroman zu verfassen, bin ich mir ziemlich sicher, dass früher oder später jemand getötet werden würde.

Der Hof ist weniger brutal und enthält weniger dieser magenumdrehenden Momente als Ihre zuletzt geschriebenen Romane. Wie kommt das?

Simon Beckett: Die David Hunter Romane sind forensische Thriller, also enthalten sie zwangsläufig einige grausige Szenen. Nichtsdestotrotz existieren die Beschreibungen aus einem guten Grund und werden aus der Sicht eines forensischen Anthropologen geschildert, der professionell und objektiv an das herangeht, was er sieht. Ich denke nicht, dass irgendeine dieser Szenen überflüssig ist und ich würde sicherlich keine blutigen Details einfügen, nur um die Dinge interessanter zu machen. Ich glaube nicht, dass eine Geschichte jemandem den Magen umdrehen muss um spannend und furchterregend zu sein - in der Tat kann das oftmals den gegenteiligen Effekt bewirken. Hätte ich versucht, Der Hof mehr in diese Richtung zu drängen, hätte es nicht funktioniert, denn es ist nicht diese Art von Thriller. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine brutalen und schockierenden Momente gibt, oder - zumindest hoffe ich das - es weniger packend ist.

Ihre Bücher sind sehr beliebt in Deutschland, waren Sie schon einmal hier oder haben Sie vor einmal hierher zu reisen? Was halten Sie im Allgemeinen von Deutschland?

Simon Beckett: Ich war bereits einige Male in Deutschland, besonders seitdem ich die David Hunter Romane geschrieben habe, und ich habe es sehr genossen. Ich wurde immer sehr willkommen geheißen und es ist großartig die Leser meiner Bücher persönlich zu treffen. Ich habe vor, Deutschland auch 2014 wieder zu besuchen, worauf ich mich schon sehr freue, allerdings habe ich bisher noch keine genauen Details oder Termine.

Haben Sie Vorbilder in Bezug auf Ihre schriftstellerische Tätigkeit und wer sind Ihre Lieblingsautoren? Welche Art Bücher lesen Sie in Ihrer Freizeit?

Simon Beckett: Ich lese alle möglichen Arten von Fiktion, auch wenn ich versuche forensische Thriller zu meiden. Als Student waren Raymond Chandler und Ernest Hemingway meine literarischen Helden. In Bezug auf zeitgenössische Schriftsteller, muss ich sagen, dass ich schon immer ein großer Fan von Iain Banks war, der leider vor kurzem verstorben ist. Im Moment lese ich erneut Die neuen Bekenntnisse von William Boyd. Ich habe es vor Jahren zum ersten Mal gelesen, aber es ist ein hervorragendes Buch.

Können Sie bereits über ihr nächstes Projekt sprechen? Kehren Sie zu David Hunter zurück oder arbeiten Sie an einem weiteren eigenständigen Roman?

Simon Beckett: Ich sage lieber nicht zu viel, da ich nicht gern über unfertige Arbeiten spreche. Aber ich kehre zu David Hunter zurück und arbeite gerade an dem nächsten Roman.

Krimi des Monats February 2014
Der Hof

Das Böse wirft keine Schatten

Mit seinem neuen Werk, "Der Hof", gelingt es Simon Beckett erneut, einen mitreißenden Thriller abzuliefern.

Knapp drei Jahre nach dem Erfolgsroman "Verwesung" seiner David-Hunter-Reihe folgt endlich das neue Buch des 53-jährigen Bestsellerautors, Simon Beckett. "Der Hof" besticht nicht nur durch eine spannende Handlung, sondern auch durch authentische Charaktere, deren Schicksale die Leser bewegen. Gekonnt versteht es Beckett, mit den Erwartungen erfahrener Krimienthusiasten zu spielen und diese hinters Licht zu führen. Bezüglich der Handlungsorte greift Beckett, auch in seinem neuen Krimi, auf Altbewährtes zurück. So verwendet er, wie in seinen früheren Werken, erneut ein abgeschiedenes Fleckchen Erde, in dem Fremden von Natur aus misstrauisch entgegengeblickt wird (u.a. "Die Chemie des Todes"), sowie die Weltstadt London (u.a. "Voyeur"), als Kulisse für seine Erzählung.

Inhaltsangabe zu Simon Beckett: Der Hof

Auf der Flucht vor dem Gesetz findet der Engländer Sean, unfreiwillig, Unterschlupf auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Bauernhof in Südfrankreich, der von der Familie Arnaud bewohnt wird. Schnell realisiert er, dass abseits der gewöhnlichen Probleme, die die Arnauds plagen, auch noch weitaus dunklere Geheimnisse auf dem Hof begraben sind - und, dass das Wissen um das Verborgene, die Möglichkeit für ihn, den Hof jemals wieder zu verlassen, in unerreichbare Ferne rücken lässt.

Als Sean, bei dem Versuch sich auf dem Grundstück der Arnauds vor der Polizei zu verstecken, in eine Bärenfalle tritt, trägt er eine schwere Beinverletzung davon. Die beiden Schwestern, Mathilde und Gretchen, bringen Sean, ohne dem Wissen ihres Vaters, in der Scheune unter, um ihn dort gesund zu pflegen. Da keiner der Beteiligten die Polizei miteinbeziehen möchte, verzichtet Sean darauf, ins Krankenhaus gebracht zu werden und gibt sich mit der privaten Behandlung zufrieden. Doch als das Familienoberhaupt dahinterkommt, versucht dieser den unerwünschten Gast, mit vorgehaltener Waffe, von seinem Land zu vertreiben. Mathilde, die ältere Tochter und selbst schon Mutter, verhindert dies und sorgt dafür, dass Sean, für die Zeit seiner Genesung, auf dem Hof verbleiben kann.

Trotz der Spannungen die zwischen Sean und Arnaud herrschen, willigt letzterer, auf Drängen seiner Tochter, ein, Sean als Hilfsarbeiter einzustellen, um die angefangenen Reparaturarbeiten auf dem Hof, die sie allein nicht bewältigen können, fortzusetzen. Obwohl der junge Brite eine baldige Abreise geplant hatte, fürchtet er die Rückkehr in sein altes Leben, was ihn dazu bringt das Stellenangebot anzunehmen.

"Es ist, als würden sie in einer anderen Epoche leben. Trotzdem ist ein Teil von mir gar nicht so unglücklich über diesen Bauernhof, der von der Außenwelt abgeschnitten ist."

Bei einem Ausflug indas nahegelegene Dorf kriegt Sean am eigenen Leib zu spüren, dass Arnaud auch mit den Anwohnern auf Kriegsfuß steht, doch die Gründe dafür bleiben ihm unbekannt. Nur die Warnung sich von Arnauds Töchtern fernzuhalten, wird ihm mit auf den Weg gegeben, was in ihm den Verdacht weckt, dass sämtliche Animositäten gegen die Arnauds in Zusammenhang mit der Abwesenheit des Vaters von Mathildes Sohn stehen könnten.

Trotz seines Vorsatzes, sich nicht weiter in das Leben der Arnauds einzumischen als notwendig, gewinnt seine Neugier die Oberhand und bringt ihn dazu, selbst Nachforschungen über den Verbleib des Mannes anzustellen...

Von Frankreich nach England und wieder zurück

"Denkst du auch manchmal darüber nach, wie es sein wird, zu sterben?"

Parallel zu den Ereignissen auf dem Hof in Frankreich, erfährt der Leser in Rückblicken wie Sean zu dem Punkt gelangt, an dem die eigentliche Geschichte beginnt. Diese erzählen von seinem Leben in London, wo er als ambitionsloser Lehrer an einer Sprachschule sein Dasein fristet, sowie von den Höhe- und Tiefpunkten seiner Beziehung zur erfolglosen und unglücklichen Künstlerin Chloe.

Der Ton in der Erzählung dieser Abschnitte unterscheidet sich immens von dem des restlichen Buches, was immer wieder frischen Wind in die Geschichte bringt. Zusätzlich verdeutlichen diese Einschübe die Entwicklung die Sean durchmacht und liefern so gleichzeitig logische und vor allem nachvollziehbare Gründe für die Entscheidungen, die er trifft.

Rückkehr zu den Wurzeln

Wer sich bisher ausschließlich mit Simon Beckett und seinen Werken über die Abenteuer des forensischen Anthropologen David Hunter auseinandergesetzt hat, wird sich möglicherweise über den Weg, den der Schriftsteller mit "Der Hof" einschlägt, wundern. Im Fokus liegen hier nämlich nicht Verbrechen und Tatortanalyse. Im Gegenteil, die Beziehungen und Vertrauensverhältnisse der Charaktere zueinander, sowie die Wahrnehmung eben dieser, sind das Hauptaugenmerk der Geschichte. Zwar fallen die detaillierten Beschreibungen von Verletzungen, für die Beckett bekannt ist, nicht völlig unter den Tisch, sind aber bei weitem nicht so zahlreich, wie in seinen zuletzt geschriebenen Büchern.

Mit "Der Hof" kehrt Simon Beckett zu einer anderen Art des Thrillers zurück, die Fans an seine früheren Werke, wie "Obsession" oder "Voyeur", erinnern wird. Intelligent, spannend, mitreißend und beklemmend - ein Muss für alle Krimi-Leser und ein definitives Highlight des Jahres 2014.Alles zum Krimi des Monats
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Es ist ein einsamer, gruseliger Hof, auf den es Sean in der Hitze Südfrankreichs verschlägt. Er tappt in eine Tierfalle, wird bewusstlos und wacht in einer Scheune auf. Zwei Schwestern pflegen ihn. Die eine distanziert, schweigsam, die andere verführerisch, jung. Dass hier etwas nicht stimmt, spürt man, lange bevor der grimmige Vater auftaucht.

Weiße Statuen, ein Weiher bei Vollmond: Als Johannes Steck mit tiefer Böser-Wolf-Stimme zu erzählen beginnt, erwarte ich fast, dass sich eine der Töchter in einen Werwolf verwandelt oder Gespenster durch den Nachtwald spuken. Beckett aber ist dafür bekannt, dass er sich auch abseits seiner Krimis um David Hunter den menschlichen Abgründen zuwendet, nicht dem Übernatürlichen.

Dennoch zieht der beklemmende Psychokrimi aus der unheimlichen, schwarzromantischen Atmosphäre, die sich über den Hof legt, seinen Reiz. Für die undurchsichtigen Charaktere findet Steck dabei stets den passenden Tonfall. Enttäuschend ist das klischeehafte Ende. Dass die Parallelhandlung, die in Seans bewegte Vergangenheit führt, der trägen Enge des Hofes ein schnell getaktetes Gegengewicht verleihen soll, ist so offensichtlich, dass Beckett sich das besser ganz gespart hätte.

© BÜCHERmagazin, Stefan Volk (smv)
"Herrlich klassischer Suspense. Versprochen!" -- Stern

"Der neue Roman vom Meister der tiefschwarzen Abgründe." -- Ulrike Sárkány, NDR

"Psychologischer und subtiler als die Hunter-Kracher." -- Neue Presse

"Das Grauen entfaltet sich subtil nach und nach." -- Lübecker Nachrichten

"Becketts bisher bestes Buch." -- Sächsische Zeitung
Psychologischer und subtiler als die Hunter-Kracher Neue Presse