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Daniel Daréus ist ein berühmter Dirigent - ein Mann auf der Höhe seiner Laufbahn. Und dennoch ist Daniel einsam und unglücklich, er fühlt sich ausgelaugt von den Anforderungen, die das Berufsleben auf diesem hohen Niveau mit sich bringt. Nach einem schweren Zusammenbruch lässt er von einem Tag auf den anderen alles stehen und liegen und kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück: nach Norrland, in ein kleines Dorf in Nordschweden. Kaum dort eingetroffen, wird er auch schon zum Objekt der dörflichen Neugier. Fasziniert bitten ihn die Bewohner, ihrem kleinen Kirchenchor, der jeden Donnerstag im…mehr

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Produktbeschreibung
Daniel Daréus ist ein berühmter Dirigent - ein Mann auf der Höhe seiner Laufbahn. Und dennoch ist Daniel einsam und unglücklich, er fühlt sich ausgelaugt von den Anforderungen, die das Berufsleben auf diesem hohen Niveau mit sich bringt. Nach einem schweren Zusammenbruch lässt er von einem Tag auf den anderen alles stehen und liegen und kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück: nach Norrland, in ein kleines Dorf in Nordschweden.
Kaum dort eingetroffen, wird er auch schon zum Objekt der dörflichen Neugier. Fasziniert bitten ihn die Bewohner, ihrem kleinen Kirchenchor, der jeden Donnerstag im Gemeindehaus probt, "den einen oder anderen guten Ratschlag" zukommen zu lassen.
Daniel scheut die Rückkehr ins Rampenlicht, sieht aber ein, dass es nicht sehr taktvoll wäre, wenn er die Bitte des Chors ablehnen würde. Und als er tatsächlich mit ihm zu arbeiten beginnt, stellt er zur eigenen Überraschung fest, dass er dabei die schon so lang verloren gegangene Freude an der Musik wiederfindet.
Doch zugleich bedroht die Zusammenarbeit den dörflichen Status quo. Binnen kurzem ist Daniel von Neidern und Feinden umgeben, zu denen nicht nur der eifersüchtige Gemeindepfarrer zählt, sondern auch ein gewaltbereiter Gegner aus Daniels Vergangenheit. Auf der anderen Seite aber findet er hier auch neue Freunde. Zum Beispiel die bezaubernde Lena, die ihm hilft, seine Ängste und seine Einsamkeit langsam in den Griff zu kriegen. Daniels Leben, wie das des Dorfes, steht vor einschneidenden Veränderungen.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten
Autorenporträt
Kay Pollak wurde 1938 in Göteborg/Schweden geboren und studierte zunächst Mathematik und Statistik. Ab den späten 1960er Jahren arbeitete er als Regisseur für Fernsehfilme und -serien, Unterhaltungssendungen und Kinderprogramme. Nach drei Kinofilmen zog er sich vom Film zurück, um zu schreiben und Seminare zur Persönlichkeitsbildung abzuhalten. Sein Film "Wie im Himmel" wurde nach einer Pause von fast 20 Jahren als Regisseur ein internationaler Erfolg und 2005 als bester ausländischer Film für den Oscar nominiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.10.2005

Einer für alle: Schwedens Oscar-Kandidat "Wie im Himmel" von Kay Pollak

Niemand erkennt Daniel Dareus, als er in sein Heimatdorf zurückkehrt. "Was werden Sie hier tun?" fragt der Pfarrer den Mann, der die alte Schule gekauft hat. Draußen schneit es, tiefer Friede liegt über der schwedischen Landschaft. Dann knallt ein Schuß, und der Hase, der eben noch durch den Garten gehoppelt ist, liegt tot auf einem Feld. Das ist ein rares Störsignal in einem Film, der mit allen Mitteln an der Genesung seines Protagonisten und letztlich auch seines Publikums arbeitet, das als zivilisationsgeschädigt und sinnenarm gedacht wird.

"Wie im Himmel" von Kay Pollak, schwedischer Kandidat für den Auslands-Oscar im vergangenen Jahr, schwört inständig auf eine kleine Gemeinschaft, eine große Landschaft und die Erlösungskraft von Musik. Daniel Dareus (Michael Nyquist) muß die Konsequenzen eines falschen Lebens zuerst einmal an sich selbst erleben. Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs bricht der Dirigent zusammen. Sein Herz ist restlos verbraucht. Er hat nicht mehr die Kraft, all die Termine wahrzunehmen, die zum Teil noch acht Jahre in der Zukunft liegen. Sein Leben hat nichts mehr mit den Ideen zu tun, die er in seiner Kindheit hatte. "Schon als kleiner Junge träumte ich davon, Musiker zu werden und die Herzen der Menschen zu öffnen." Daniel Dareus wird nicht einfach Musiker, er wird Maestro, und er hat, während ihm sein Manager ständig im Ohr liegt, verlernt, auf sein eigenes Herz zu hören. Nun möchte er wieder einen Ton finden. Er tut dies, indem er auf seine Nachbarn hört. Sie sind stolze, störrische Schweden, die sich ungern etwas vorschreiben lassen. Sie lassen sich nur widerspenstig zu einem Klangkörper formen. Genau das aber nimmt sich Daniel Dareus vor, als er das Amt des Kantors übernimmt.

Er möchte noch einmal von vorn anfangen, an dem Ort, aus dem er vor vielen Jahren geflohen ist, weil ihn die Kameraden immer gehänselt haben, wenn er mit der Geige durch die Getreidefelder gestreift ist und einen Ton gesucht hat. Nur Daniel weiß von dieser Vorgeschichte. Die Kinder von einst sind die Dorfautoritäten von heute. Die Dämonen des schwedischen Protestantismus, wie sie aus dem filmischen Werk von Ingmar Bergman bekannt sind, sind auch noch nicht gebannt. Wenn die Musik im Gemeindezentrum zu heiter wird, ruft eine moralische Mehrheit sofort "Sodom und Gomorrha". Daniel Dareus aber zieht die Hellhörigen auf seine Seite, darunter auch Lena (Frida Hallgren), die seinen Ruf besonders persönlich vernimmt. "Wie im Himmel" ist das Paradeprodukt eines internationalen Kinos des Kalküls: Es geht dabei immer darum, mit Menschen wie du und ich einen Schritt ins Unkonventionelle zu tun. Dabei ist relativ unerheblich, ob der Wagemut sich darin äußert, daß Frauen sich öffentlich ausziehen oder aus voller Brust singen. Die Transgression ist das Ziel. Kay Pollak scheut in "Wie im Himmel" nicht vor einer Katharsis zurück, bei der einer sich für alle verausgabt. Vorher darf er aber noch einmal durch das Getreide streifen, und vor dem großen Tod gibt es noch einen kleinen.

BERT REBHANDL

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