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Dies ist die wahre Geschichte, eines britischen Clubs für Hausfrauen, der alljährlich für einen guten Zweck, einen Kalender herausbringt. Als der Mann einer der Damen an Krebs verstirbt, beschließt sie zusammen mit den Anderen, dass der Kalender in diesem Jahr etwas ganz besonderes werden soll, um eine große Summe für eine Krebsvorsorge Stiftung aufzubringen. Und so entscheidet sich die gesellige Damenrunde, einen Pin-Up Kalender zu produzieren bei dem sie selber als Models agieren. Das dieses Vorhaben nicht ohne weitreichende Folgen bleibt versteht sich von selbst.....
Bonusmaterial
Beil.: Glückwunschkte.
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Produktbeschreibung
Dies ist die wahre Geschichte, eines britischen Clubs für Hausfrauen, der alljährlich für einen guten Zweck, einen Kalender herausbringt. Als der Mann einer der Damen an Krebs verstirbt, beschließt sie zusammen mit den Anderen, dass der Kalender in diesem Jahr etwas ganz besonderes werden soll, um eine große Summe für eine Krebsvorsorge Stiftung aufzubringen. Und so entscheidet sich die gesellige Damenrunde, einen Pin-Up Kalender zu produzieren bei dem sie selber als Models agieren.
Das dieses Vorhaben nicht ohne weitreichende Folgen bleibt versteht sich von selbst.....

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Beil.: Glückwunschkte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2004

Zwölf Nackte für ein Sofa
Keine Bloßstellung: Nigel Coles Film "Kalender Girls" erzählt von couragierten Hausfrauen

Ein bißchen Langeweile mag auch im Spiel gewesen sein. Aber vordringlich war es ein sozialer Impuls, der ein Dutzend biedere Hausfrauen aus Yorkshire im Norden Großbritanniens, allesamt um die Fünfzig, bewogen hat, sich unbekleidet für einen Kalender ablichten zu lassen, der in der Folge weit über Yorkshire hinaus dermaßen für Furore sorgte, wie es üblicherweise einzig dem einschlägigen Hochglanzprodukt aus dem Hause Pirelli vorbehalten blieb.

Der Ehemann einer der Frauen aus dem Ortsverband Rylstone des "Women's Institute", einer landesweiten Organisation vornehmlich zum Erfahrungsaustausch von Hausfrauen, war an Leukämie erkrankt. Stunden verbrachte seine Frau im Krankenhaus - und mußte feststellen, daß es dort an vielem gebrach, nicht zuletzt an zumutbaren Sitzgelegenheiten im sogenannten Angehörigenraum. Ein bequemes Sofa also sollte, nachdem der Leukämiekranke gestorben war, in seinem Namen gespendet werden, und der Verkauf des jährlichen Kalenders das nötige Geld einbringen.

Von zwölf abgebildeten Kirchen aus der Region oder anderen idyllischen Szenen war das jedoch kaum zu erwarten. Die zwölf unbekleideten Yorkshire-Ladies dagegen, bei ihren gewohnten Tätigkeiten festgehalten, beim Backen, Äpfelpressen, Malen und Sticken oder beim Klavierspiel, und so raffiniert ins Bild gesetzt, daß sie zwar alle nackt sind, aber nie entblößt - solch ein Kalender spielte mehr ein als ein Sofa, gut eine halbe Million Pfund bis heute. Nicht nur ganz Britannien war begeistert, selbst Hollywood wurde aufmerksam: Jay Leno bat die Ladies in seine Talkshow.

Soweit die tatsächlichen Begebenheiten aus dem Jahr 1999. Im Kino heißt Rylstone nun Knapley, auch die "Calendar Girls", für uns mehr schlecht als recht zu "Kalender Girls" eingedeutscht, tragen andere Namen, aber sonst gibt sich das Drehbuch von Juliette Towhidi und Tim Firth so authentisch wie möglich, und auch die Inszenierung Nigel Coles bemüht überreich die regionale Folklore in Bild und Ton. Den dunkel eingefärbten Dialekt Yorkshires etwa sprechen die Schauspielerinnen so unverfälscht, daß das deutsche Ohr seine liebe Not damit hat - ein dem Zuhörer zum Nachteil gereichender Vorzug des Originals, den die deutsche Synchronisation notwendig nivellieren muß. Solange das Geschehen ironisch die monatlichen, an Biederkeit kaum zu übertreffenden Sitzungen des Women's Institute umkreist, hat der Spott leichtes Spiel, von Helen Mirren in der Rolle der überaus vorlauten Chris und von Julie Walters als etwas bedächtigerer Annie virtuos genutzt. Auch das Entstehen der Bilder, der stolpernde Abbau der Schamhaftigkeit und der Stolz auf die eigene Courage nach vollbrachter Tat, ist ein einziges Vergnügen, weil es der Regie in ausnehmend gelungener Dezenz gelingt, jedes spekulative Element zu vermeiden. Das Ensemble umspielt seine partielle Nacktheit mit einem Anstand und einer Liebenswürdigkeit, die teilweise recht beleibten Ladies verbreiten einen solchen Charme, daß die Sympathiewerte des Films denen des tatsächlichen Kalenders in nichts nachstehen.

Eine gute Stunde lang ist alles vom Feinsten, gelingt die Balance von Trauern und Kichern, von Situationswitz und Sentiment aufs schönste. Die kleine Ansprache, die der Tote seiner Frau Annie hinterläßt und die beim Treffen der Frauen verlesen wird, ist ein hervorragendes Beispiel für das Geschick, Rührung und Selbstironie auszupendeln: "Die Blumen von Yorkshire sind wie die Frauen von Yorkshire. Jeder Schritt ihres Werdens hat etwas Bezauberndes. Aber in der letzten Phase erstrahlen sie am allerherrlichsten. Und kurz danach sind sie dann nur noch trockenes Stroh."

Wunderbar. Die knappe nächste Stunde aber wird dem Film lang. Während sie Hollywood nachbuchstabieren, verlieren Drehbuch und Regie leider ihren zuvor so beschwingten Schritt. Wie Chris die Schieflage ihrer Ehe zu bewältigen hat, wie Ruth (Penelope Wilton) sich von der Unterdrückung emanzipiert, wie die langjährige Freundschaft von Chris und Annie in eine äußerst ernsthafte Bewährungsprobe schlittert - bei alledem wird man den Verdacht nicht los, der Film müsse ein Programm abarbeiten und tue sich zusehends schwerer damit. Brillant dagegen wieder, wie die Offiziellen des Women's Institute, die der verrückten Kalenderidee zunächst nur Widerstand entgegensetzten, im nachhinein Zustimmung markieren. Der Erfolg hat eben viele Mütter.

HANS-DIETER SEIDEL

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