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Mit einem ebenso fesselnden wie persönlichen Portrait seines geliebten Rom setzte Federico Fellini (Fellini Satyricon, La Dolce Vita, 8 1/2) der Ewigen Stadt ein monumentales filmisches Denkmal. Zugleich demonstrierte er auf brilliante Weise, wrum er als letzter großer Vertreter des epischen Erzählkinos gilt.
Der eigensinnige, autobiographische Film voller phantastischer Szenen und üppigen Prunk, setzt ein mit Fellinis Jugend in der italienischen Provinz: In der Schule hört er erstmals von der wechselvollen Geschichte des alten Roms. Doch erst als junger Mann, zu Beginn des 2. Weltkrieges,
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Produktbeschreibung
Mit einem ebenso fesselnden wie persönlichen Portrait seines geliebten Rom setzte Federico Fellini (Fellini Satyricon, La Dolce Vita, 8 1/2) der Ewigen Stadt ein monumentales filmisches Denkmal. Zugleich demonstrierte er auf brilliante Weise, wrum er als letzter großer Vertreter des epischen Erzählkinos gilt.

Der eigensinnige, autobiographische Film voller phantastischer Szenen und üppigen Prunk, setzt ein mit Fellinis Jugend in der italienischen Provinz: In der Schule hört er erstmals von der wechselvollen Geschichte des alten Roms. Doch erst als junger Mann, zu Beginn des 2. Weltkrieges, lernt er diese ungewöhnliche Stadt richtig kennen.

In einem Mosaik aus visuell brillanten und vor satirischer Lust berstenden Vignetten gelingt dem Regisseur ein lebenspralles Porträt dieser ausladenden, vitalen, dynamischen Stadt. Zugleich verleiht er in seinem unnachahmlichen Stil der italienischen Geschichte eine ganz eigene Interpretation voll sinnlicher Bilder und ungewöhnlicher Perspektiven.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Autorenporträt
Federico Fellini, am 20. Januar 1920 in Rimini geboren, zunächst Journalist, Karikaturist und Drehbuchautor, ist nicht nur "einer der größten Filmemacher der Welt" (Time), sondern auch einer der wenigen Demiurgen der Filmgeschichte. In seinen Filmen, die immer nach eigenen Geschichten gedreht sind, schildert er seine Zeit und ihre Gesellschaft in einer 'comédie humaine' des 20. Jahrhunderts.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.02.2000

Eine Liebeserklärung an sich selbst
Die Metropole am Tiber allein ist die wichtigste Geliebte Federico Fellinis

Vor dreißig Jahren, als "Roma" in die Kinos kam, reagierten nicht wenige Fellini-Fans verstört. Ihr Erwartungen an eine aufregende, vielleicht gar schockierende Variation oder Fortsetzung des ein Jahrzehnt zuvor gedrehten Epos' "La dolce vita" nämlich erfüllten sich nicht. "Roma" schwelgt zwar in erotischen Tableaus, blickt mit satirischer Schärfe auf Leben und Treiben der Reichen und Schönen und führt in den Alltag der Außenseiter, wie Huren, Artisten, Intellektuelle. Doch fehlt dem Bilderbogen alles Voyeuristische. Verbotene Früchte fehlen.

"Roma" schaut nicht hinter irgendwelche Kulissen, sondern zeigt die Metropole am Tiber allein als die wichtigste Geliebte Federico Fellinis, damals 50 Jahre alt. Insofern ist der internationale Verleihtitel des Films treffender als der Originaltitel: "Fellinis Roma".

Schwierig für viele war wohl auch, dass Fellini fast ganz auf traditionelle Erzählmuster verzichtete, der Film assoziativ zwischen verschiedenen Zeiten springt, und es eine herkömmliche Story nicht gibt.

Die Selbstbespiegelung beginnt Ende der dreißiger Jahre. Der achtzehn Jahre alte Federico Fellini (Pedro Gonzales Gonzales) kennt Rom bisher nur aus dem Geschichtsunterricht in der Schule und aus dem Kino, beides verlogen, übertüncht mit dem Pathos faschistischer Glorifizierung. Das Rom, das er entdeckt, ist das kleinbürgerlicher Freuden, Essgelagen etwa, Volkstheater, in denen clowneske Sänger sentimentale Lieder schmettern oder ungelenke Spaßmacher billige Scherze feilbieten. Noch tiefer in die Historie führt der Besuch in einem im Bau befindlichen U-Bahn-Tunnel, über dem ein Verkehrschaos à la 1970 tobt.

Allen realen Bezügen entrückt zu sein scheint eine exzentrische Modenschau, veranstaltet von einer welken Principessa in ihrem maroden Palais. Immer dabei: Fellini selbst, ob jung oder gealtert. Freunde treten auf, Gore Vidal, Marcello Mastroianni, Anna Magnani und die Lieblingstypen des Meisters, die Dicken, Krummnasigen, Verwachsenen. Eine Schlüsselszene zeigt den jungen Federico im Theater. Um ihn herum auf den abgewetzten Stühlen lungern nur Habenichtse und Halbseidene. Er selbst, zentral im Bild, verfolgt fasziniert das Bühnengeschehen, entrückt wirkend, fern der Wirklichkeit. Im schwarzen Rollkragenpullover, darüber ein kariertes Jackett, die langen Haare leicht pomadisiert, sieht er einen flüchtigen Lidschlag lang aus wie ein Hollywood-Star, der sich in die Niederungen des Schnöden verirrt hat. Ein Moment von erfrischend offenherziger Eitelkeit.

Den Film heute sehend, begeistert vor allem eines: "Fellinis Roma" entsagt allem falschen Anspruch jenes kunstgewerblichen Kinos, das sich damals im Schlepptau des noch jungen Autorenfilms breit machte. Die Selbstreferenz ist bei Fellini konsequenter Ausdruck eines Sprachlosigkeit bewirkenden Erschreckens über die Macht des Mittelmaßes. Fellinis Mittel dagegen war das Bekenntnis zu seinen Gefühlen für Rom und die Römer und sich selbst.

PETER CLAUS.

Heute Abend um 22 Uhr im Checkpoint am Spittelmarkt, Leipziger Straße 55, Mitte. Der Film läuft dort bis zum 16.2.

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